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ADAC GT Masters Oschersleben: Notizen aus dem Fahrerlager

Klare Favoriten, schnellere FCY, erste Strafen: Das Wichtigste aus dem Fahrerlager beim Saisonauftakt des ADAC GT Masters in Oschersleben

(Motorsport-Total.com) - Die meisten Teams sind sich einig, dass der Weg in Oschersleben nur über Porsche und Mercedes-AMG führt. Eine sichere Prognose, wenn man sich die Siegerlisten von 2020 und die Bestzeiten in den Freien Trainings ansieht. (Alle Informationen zum ADAC GT Masters in Oschersleben)

Titel-Bild zur News: Luca-Sandro Trefz, Christopher Haase

Die Strafzone wurde ausgangs Kurve 3 festgelegt - Zeitverlust: rund fünf Sekunden Zoom

- Dafür fahren sich beide Fabrikate in der McDonald's-Schikane regelmäßig die Splitter kaputt, weil sie stark räubern. Alleine Herberth Motorsport hat mit zwei Autos am Freitag fünf Splitter verschlissen. Zum Glück steht ein Porsche-Truck mit vielen Ersatzteilen bereit, denn das Problem ist aus den Vorjahren bekannt.

- Der Audi R8 LMS GT3 verliert Zeit im Mittelsektor. Gerade die schnelle McDonald's-Schikane sorgt für Probleme. Hier können die Fahrer nicht so problemlos räubern wie Mercedes-AMG, Corvette oder Porsche. Immerhin bleibt dadurch der Splitter ganz...

- Der Audi war in Oschersleben mal sehr stark. Einige Fahrer glauben, dass die aktuelle Reifengeneration, die 2020 eingeführt wurde, dem Audi in Oschersleben nicht entgegenkommt. Dazu fehlt der "Punch" aus den langen Kurven heraus. Ein größerer Luftmengenbegrenzer würde helfen, dann aber würde der R8 auf den Geraden anfangen loszurennen, was auch keine Lösung ist.

- Die Penalty-Zone für die Strafrunde ist festgelegt worden. Sie befindet sich direkt nach der Hasseröder-Kurve innen.

- Während des zweiten Freien Trainings wurden FCY und Safety-Car geübt. Die Generalprobe verlief ohne Probleme. Das Tempo unter FCY wurde noch am Freitag von 60 auf 80 km/h erhöht.

Porsche 911 GT3 R, Splitter

Einige Porsche-Teams klagen über einen extremen Verschleiß von Splittern Zoom

- Daniel Keilwitz und Sebastian Asch haben nach wie vor Mühe mit der Umstellung auf den Audi. Zwar nahmen beide den Test am Donnerstag wahr, haben aber seit dem Vorsaisontest Mitte April keine Runden mehr im Audi R8 LMS GT3 von Aust Motorsport absolviert.

- Asch betrieb intensives Videostudium und Datenauswertung, Keilwitz fuhr zwischenzeitlich auf dem Wochenspiegel-Ferrari auf der Nürburgring-Nordschleife, womit eine Rückumstellung nötig war.

- Toksport WRT tritt mit deutlich weniger Pink auf dem Fahrzeug an, als man es von den bisherigen BWT-Boliden gewohnt ist. Luca Stolz erklärt gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass das Team sein Blau aus der Vorsaison mit einfließen lassen wollte. BWT konnte damit gut leben, denn Blau ist bekanntlich die Farbe von Wasser. Zwei "Corporate Identities" auf einem Auto.

- Die Aktion "plastikflaschenfreies Fahrerlager" ist angelaufen. Jedes Team verfügt über einen Wasserspender und die pinken Thermosflaschen. Es waren am Freitag noch vereinzelte Plastikflaschen bei einigen Teams anzufinden. Insgesamt aber hat sich der Plastikflaschenanteil gegenüber den Testfahrten aber schon sehr deutlich reduziert.

Mechaniker schleift Carbonschürze

Auch bei Mercedes-AMG wird mächtig Carbon verschlissen Zoom

- SSR Performance hatte im ersten Freien Training einen Reifenschaden, der das Team Zeit kostete. Teameigner Stefan Schlund erklärt gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass man dadurch nicht das gewünschte Programm abspulen konnte. Das Meisterteam aus 2020 wird es verkraften können: Man hat in den vergangenen Wochen so viel in Oschersleben getestet, dass die Fahrer jeden Randstein mit Vornamen kennen.

- Der zweite Platz der Corvette im zweiten Training kommt überraschend, denn eigentlich rechnet sich Callaway Competition nicht viel aus. "Wir haben so gut wie kein Testprogramm gehabt, weil alles so spät zusammengekommen ist. Da müssen wir realistisch bleiben", sagt Rückkehrer Marvin Kirchhöfer. Man visiert die Top 7 bis Top 10 an, wenn es trocken bleibt.

- Das Set-up von 2019 zu verwenden, als die Corvette in Oschersleben mit Kirchhöfer und Markus Pommer gewonnen hat, ist wegen der Anfang 2020 geänderten Reifen nicht möglich.

- Große Sorgen hat Herberth Motorsport. Robert Renauer sagt gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass das Set-up vom Test nicht mehr passt. Egal, was man versucht, es fehlt ein bisschen. Renauer hofft auf einen Wunderkniff zum Qualifying.

- Herberth ist eines von zwei Teams, das eine Geldstrafe von 500 Euro aufgebrummt bekommen hat, weil die Plombe am Luftmengenbegrenzer des Porsches #7 nicht fälschungssicher markiert gewesen ist.

- Dieselbe Summe muss Joos Sportwagentechnik für das gleiche Vergehen am Porsche #91 berappen, der im zweiten Training die Bestzeit markiert hat. Der Porsche hat übrigens einen Namen: Rüdiger.

Joos-Porsche 911 GT3 R, Rüdiger

"Rüdiger" fuhr die Bestzeit im 2. Freien Training, bekam aber auch eine Strafe Zoom

- Der Wetterbericht ist nach wie vor die große Unbekannte. "Die Vorhersage ändert sich alle zehn Minuten, und dann gleich von zehn Prozent Regenwahrscheinlichkeit auf 90 Prozent", sagt Land-Audi-Pilot Christopher Mies. Am Freitag blieb es trocken. Ein Schauer kann die Motorsportarena jederzeit treffen.

- Igor Walilko ist nach acht Monaten Abwesenheit beim Zakspeed-Shootout wieder in den Rennwagen zurückgekehrt. Der Pole war 2020 im Haushalt so unglücklich umgeknickt, dass sein linkes Bein monatelang geschwollen war. "Das war die längste Pause meiner Karriere und das schwierigste Jahr für mich", so der Gesamtachte des Porsche-Carrera-Cups von 2019 gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

- Es wird aufgrund der langgezogenen Kurven ein hoher Drop bei den Reifen erwartet. Die Zeiten dürften am Rennende eine bis 1,5 Sekunden langsamer sein als zu Beginn.

- Im Porsche-Carrera-Cup gingen die Diskussionen um Track Limits in der Schikane bereits los. Es wurden zwei Stop-&-Go-Strafen von mehreren Minuten im Freien Training verhängt - einmal sieben, einmal sechs Minuten für sieben respektive sechs Vergehen.

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