ADAC GT Masters Hockenheim 2022: Dramatischer Titel für Marciello!

Landgraf und ZVO kollidieren auf dem Hockenheimring - Joos holt den Sieg - Raffaele Marciello reicht Platz fünf zum Meistertitel

(Motorsport-Total.com) - Raffaele Marciello hat es geschafft und ist Deutscher GT-Meister 2022. Dem Italo-Schweizer reichte gemeinsam mit Daniel Juncadella ein fünfter Platz beim vorletzten Rennen zum ADAC GT Masters 2022. Den Sieg holen Christian Engelhart und Ayhancan Güven im Joos-Porsche #91. (Ergebnis 1. Rennen)

Titel-Bild zur News: Raffaele Marciello, Daniel Juncadella

Raffaele Marciello ist Meister im ADAC GT Masters 2022 - mit Herzinfarkt-Moment Zoom

Dabei sah alles zunächst nach einem Durchmarsch des Landgraf-Mercedes #48 aus. Marciello sicherte sich im Qualifying am Samstagvormittag die Poleposition und münzte diese am Start auch in die Führung um. Die gelbe Mamba ließ alle Gegner hinter sich, auch nach einer frühen Safety-Car-Phase aufgrund von Trümmerteilen auf der Strecke.

Dahinter arbeitete sich Fabian Schiller im ZVO-Mercedes #4 (Gounon/Schiller) am Start auf die zweite Position nach vorne, Albert Costa im Emil-Frey-Lamborghini #63 (Costa/Aitken) fiel um einen Rang auf P3 zurück. Dahinter ging es zunächst turbulent her.

Konsta Lappalainen im Emil-Frey-Lamborghini #14 (Wishofer/Lappalainen) startete von P4 und verlor noch in der Anfangsphase zwei Positionen an Arthur Rougier im Emil-Frey-Lamborghini #19 (Perera/Rougier) und Christian Engelhart im Joos-Porsche #91. In dieser Reihenfolge ging es dann auch zu den Boxenstopps.

Rennen nimmt nach den Stopps an Fahrt auf

Die Spitze kam gesammelt erst bei der letzten Gelegenheit mit noch 26 Minuten auf der Uhr zum Service. An der Reihenfolge ganz vorne änderte sich nichts, Dani Juncadella kam als Führender vor Jules Gounon wieder auf die Strecke. Dahinter ging es hoch her.

Joos schickte Ayhancan Güven als Drittplatzierten wieder auf die Bahn, dahinter kamen sich die drei Emil-Frey-Lambos zusammen mit dem Paul-Lamborghini #71 (Mapelli/Paul) ins Gehege. Marco Mapelli übernahm zunächst Rang vier, musste diesen Platz wegen eines Überholmanövers außerhalb der Strecke jedoch wieder an Franck Perera abtreten.

Perera führte nach der Stopp-Runde das Lamborghini-Quartett auf den Plätzen vier bis sieben an, vor Mapelli, Jack Aitken und Mick Wishofer. Dann überschlugen sich an der Spitze die Ereignisse. Gounon schloss immer weiter zu Juncadella auf und setzte die Mercedes-AMG-Speerspitze unter Druck. 14 Minuten vor dem Ende war es soweit.

Gounon fuhr deutlich schneller als Juncadella und griff ihn schließlich in der Doppelrechts vor Start-Ziel an. Es kam zur Berührung, die beide Fahrzeuge nach außen in den Dragster-Strip schickte. Gounon übernahm die Führung, behielt sie jedoch noch zwei Kurven lang.

Juncadella vs. Gounon: Es kracht!

Der ZVO-AMG #4 trug einen Reifenschaden davon, Juncadella und der Rest des Feldes zogen vorbei. Danach war Juncadella in der Defensive: Erst zog eine halbe Runde nach Gounons Manöver der Joos-Porsche von Güven vorbei. Anschließend kam auch die Lamborghini-Meute immer näher an Juncadella heran.

"Ich habe ein Überholmanöver versucht, und leider habe ich beim Herunterschalten das Heck verloren. Darum bin ich in ihn reingefahren. Sonst hätte ich ihn niemals berührt, wir sind ja Teamkollegen. Ich habe das Heck verloren und wurde zum Passagier", sagte Gounon nach dem Rennen im Gespräch mit 'Nitro'.

"ich denke, er hat sich eine Kurve ausgesucht, in der es ein für ihn ein bisschen zu riskant ist. Er wusste, dass ich zu kämpfen habe mit dem Extra-Gewicht und den Reifen, daher war er auch ein wenig schneller in der Phase. Ich denke, er hat das Auto ein wenig verloren, und daher kam es zur Berührung", berichtet Juncadella bei 'Nitro'.

Mamba fällt zurück, Marciello trotzdem Champion

"Für mich war es unmöglich, zu erkennen, dass er dort überholen würde. Letztlich hatten wir Glück, denn mein Auto war beschädigt. Aber ich konnte weiterfahren und hatte keinen Reifenschaden oder ähnliches, und ich konnte das Auto nach Hause bringen, um die Meisterschaft für Lello zu gewinnen."

Zwei Minuten vor Schluss trickste Perera den Spanier in der Spitzkehre aus, anschließend gingen auch noch Mapelli und Aitken nach einem rustikalen Manöver am Landgraf-Mercedes #48 vorbei. Den vierten Lambo von Wishofer hielt Juncadella bis zum Schluss in Schach. Hinter Güven, Perera, Mapelli und Aitken wurde es damit P5 und der Gewinn der Deutschen GT-Meisterschaft 2022 für Marciello.

Wishofer kam als Sechster ins Ziel vor Ben Green im Schubert-BMW #10 (Green/Krütten), Ricardo Feller im Land-Audi #29 (Feller/J. Owega), Christopher Mies im Land-Audi #1 (Mies/Zimmermann) und Elias Seppänen im Landgraf-Mercedes #84 (Seppänen/Bird).