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Überraschungssieg von Markelow in Monte Carlo

Artem Markelow gewinnt mit einem späten Boxenstopp das GP2-Hauptrennen in Monte Carlo vor Nato und Rowland - Umstrittenes Finish nach VSC-Phase

(Motorsport-Total.com) - Überraschungssieg für Artem Markelow (Russian Time) in Monte Carlo! Der Russe zögerte seinen Boxenstopp bis kurz vor Rennende hinaus und kam nach seinem Pflichtstopp als Führender zurück auf die Rennstrecke. Allerdings herrschte in der Schlussphase einige Konfusion, denn in Runde 37 gab es eine Virtuelle Safety-Car-Phase. Zu diesem Zeitpunkt sah alles nach einem Sieg von Norman Nato (Racing Engineering) aus, denn Markelow wäre nach seinem Boxenstopp rund um Platz sechs wieder auf die Strecke gekommen.

Titel-Bild zur News: Artem Markelow

Artem Markelow holte sich im Finish einen überraschenden Sieg Zoom

Allerdings fand Markelow während der letzten VSC-Phase die entscheidenden Sekunden und blieb nach seinem Stopp in Führung. Die Rennleitung muss klären, ob während dieser VSC-Phase alles korrekt ablief. Somit fuhr Nato als Zweiter vor die Fürstenloge und war sichtlich enttäuscht, denn der Fahrer von Racing Engineering hatte auf den ersten Blick alles richtig gemacht. Nato überrumpelte Sergei Sirotkin (ART) beim Start und führte das Rennen souverän bis zu seinem Boxenstopp in der 31. Runde an.

Obwohl bei Nato rechts vorne der Schlagschrauber klemmte, verteidigte er seinen Platz gegen den heranstürmenden Oliver Rowland (MP). Als Markelow nach der letzten VSC-Phase seinen Stopp absolvierte, waren die Positionen bezogen. "Ein unglaubliches Gefühl. Nach meinem Crash im gestrigen Qualifying stand ich nur auf Startplatz 15", kann Markelow sein Glück kaum fassen. "Niemand hätte dieses Ergebnis erwartet."

Nato und Rowland wundert Ergebnis

Dagegen standen Nato und Rowland die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: "Der Start war sehr gut und ich konnte meine Reifen und den Vorsprung verwalten", meint Nato zu seinem Rennen. "Es war ein fast perfektes Rennen. Ich weiß nicht, was am Ende des Rennens passiert ist. Das muss ich gemeinsam mit meinem Team herausfinden. Ich glaube, es ist irgendetwas während der VSC-Phase passiert."

Und auch Rowland war von Markelow sichtlich überrascht: "Ich bin recht zufrieden. Ich hatte eine gute Pace und war auf dem Weg zum zweiten Platz. Dann kam ein Auto auf die Strecke und ich war nur Dritter. Ich weiß auch nicht genau was passiert ist." Markelow, Nato und Rowland erhielten ihre Pokale für die ersten drei Plätze in der Fürstenloge. Mit diesem Sieg übernahm Markelow mit 47 Punkten auch die Führung in der GP2-Gesamtwertung zwei Zähler vor Nato.

Norman Nato

Norman Nato fuhr ein fast perfektes Rennen und wurde nur Zweiter Zoom

Das Hauptrennen ging am Ende nur über eine Distanz von 40 statt 42 Runden, denn viele Virtuelle Safety-Car-Phasen bremsten das Feld ein. Für Sirotkin endete das Rennen in der Leitplanke. Nachdem er von der Pole-Position aus hinter Nato zurückgefallen war, übte der Russe Druck aus, doch in Runde 23 räuberte er am Ausgang der Swimmingpool-Schikane zu heftig über den Randstein und flog in die Leitplanke.

Sirotkin war nicht der einzige Fahrer, der in aussichtsreicher Position ausschied. So lag Jordan King (Racing Engineering) vor der Boxenstoppphase auf dem zweiten Platz, doch auch er berührte die Mauer und musste aufgeben. Insgesamt kamen sechs der 22 Fahrer nicht ins Ziel. DAMS-Pilot Alex Lynn führte die Verfolger auf dem vierten Platz an. Dahinter folgten Mitch Evans (Campos), Raffaele Marciello (Russian Time) und Antonio Giovinazzi (Prema). Der Deutsche Marvin Kirchhöfer (Carlin) sammelte als Achter vier Punkte und wird im Sprintrennen auf der wichtigen Pole-Position stehen.


Fotos: GP2-Serie in Monaco


Die letzten Punkte nahmen Nobuharu Matsushita (ART) und Daniel de Jong (MP) mit. Red-Bull-Junior Piere Gasly (Prema) ging leer aus, nachdem er aus der Boxengasse starten musste. Der Franzose kam zunächst gut durch das Feld und war auf Kurs zu den Top 10. In Runde 18 fuhr er allerdings Jimmy Eriksson (Arden) ins Heck und beschädigte sich den Frontflügel. Gasly musste deshalb seinen Stopp vorziehen und lange mit den Supersofts fahren. Am Ende wurde es Platz 15. Das Sprintrennen startet am Samstag um 16:10 Uhr.