Markelow jubelt über unerwarteten GP2-Sieg

Artem Markelow jubelt über den unerwarteten GP2-Sieg in Monte Carlo - Norman Nato ärgert sich über verpasste Chance - Zwei Strafen im Mittelfeld

(Motorsport-Total.com) - Im Anschluss an das turbulente Hauptrennen der GP2-Serie in Monte Carlo wurden Strafen ausgesprochen, an der Spitze änderte sich nichts. Die Rennkommissare verhängten nach dem Rennen Zeitstrafen gegen Antonio Giovinazzi (Prema) und Gustav Malja (Rapax). Giovinazzi hatte in der Hafenschikane abgekürzt und sich dadurch einen Vorteil verschafft. Auf seine Gesamtzeit wurden fünf Sekunden addiert. Somit fiel der Italiener vom siebten auf den elften Platz zurück.

Titel-Bild zur News: Norman Nato, Oliver Rowland

Von Startplatz 15 zum Sieg: Artem Markelow konnte sein Glück kaum fassen Zoom

Das hatte auch Auswirkungen auf die Startaufstellung des Sprintrennens. Carlin-Pilot Marvin Kirchhöfer rückt nun auf den siebten Platz nach vor und steht am Samstag statt auf der Pole-Position auf dem zweiten Startplatz. Eine goldene Gelegenheit hat nun Nobuharu Matsushita (ART), der statt auf Startplatz neun im Sprint auf der Pole-Position stehen wird. Malja wurde für Abkürzen in Sainte Devote bestraft. Auch auf seine Rennzeit wurden fünf Sekunden addiert, aber der Schwede bleibt im Ergebnis 14.

Für etwas Verwirrung hatte die Schlussphase gesorgt. Als sechs Runden vor dem Ende der geplanten 42 Runden das Virtuelle Safety-Car ausgerufen wurde, weil der Trident-Bolide von Luca Ghiotto am Ausgang der Haarnadel stehengeblieben war, änderte sich die Geschichte des Rennens. Artem Makelow (Russian Time) bog am Ende der VSC-Phase zu seinem Pflichtstopp an die Box ab und kam knapp vor dem Duo Norman Nato (Racing Engineering) und Oliver Rowland (MP) wieder auf die Strecke. Das war die Entscheidung um den Sieg.

Markelow im Glück, Nato wütend

Die Rennleitung beanstandete im Anschluss an das Rennen das Ergebnis nicht. Markelow feierte somit überraschend seinen ersten GP2-Sieg. "Erst nach der ersten Kurve realisierte ich, dass ich Erster war", schildert Markelow die entscheidenden Momente. "Das Team schrie am Funk und ich dachte, ich wäre Vierter oder Fünfter und sie sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Dann sah ich auf der großen Anzeigetafel meinen Namen auf Platz eins!"

"Ich dachte mir nur, dass sei unmöglich! Ich begann zu weinen, aber ich blieb in den letzten beiden Runden fokussiert. Dann konnte ich meine Emotionen im Auto nicht kontrollieren. Es war ein unglaubliches Gefühl", sagt der Russe überwältigt. "Die Reifen waren in Ordnung, mein Auto war gut und am Ende war auch die Strategie richtig." Markelow übernahm mit diesem Sieg auch die Führung der GP2-Gesamtwertung.

Während Markelow sein Glück kaum fassen konnte, ärgerte sich Nato über seine Niederlage nach einem fast perfekten Rennen. Er attackierte zwar noch, fand aber keinen Weg mehr vorbei. "Ich war richtig verärgert und wütend, als ich sah, dass er das Rennen anführte. Also wollte ich Druck auf ihn ausüben und versuchen, ihn zu überholen", schildert Nato seine Gedanken beim dramatischen Finale. "Ich sagte mir, dass ich ihn unbedingt überholen müsse. Wenn du das Rennen 40 Runden lang anführst und man zwei Runden vor Rennende Zweiter ist, kannst du nur an den Sieg denken."


GP2-Serie in Monaco

Es sollte aber nicht sein, Nato verpasste seinen zweiten Saisonsieg knapp: "Ich versuchte ihn vor Mirabeau zu überholen. Als ich sah, dass es nicht klappte konzentrierte ich mich darauf, das Rennen zu Ende zu fahren. Platz zwei ist besser als nichts. Das war heute unser Rennen, aber zumindest sind es gute Punkte für die Meisterschaft." Nato liegt nun in der Meisterschaft zwei Punkte hinter Markelow auf Rang zwei. Das Sprintrennen startet am Samstag nach dem Formel-1-Qualifying um 16:10 Uhr.

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