• 27.06.2007 18:28

Timo Glock und das Asphalträtsel

Weil die Strecke in Magny-Cours neu asphaltiert wurde, reist Timo Glock mit einem Fragezeichen im Gepäck zur nächsten GP2-Veranstaltung

(MST/Speed-Academy.de) - Eigentlich birgt Magny-Cours keine großen Geheimnisse. "Die Strecke ist seit Jahren bekannt", verweist Timo Glock auf seine Erfahrung aus der Formel 3 und GP2. "Die Anforderungen sind immer dieselben: Das Auto muss auf schnelle wie langsame Richtungswechsel gut reagieren, weil es einige Schikanen gibt, und es muss konstant sein - vor allem zum Hinterreifen, der dort schwer belastet wird."

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Glock weiß, dass erst der "Asphalt-Test" im Cockpit echte Rückschlüsse ermöglicht

Doch in diesem Jahr hat Glock vor dem GP2-Comeback nach der Sommerpause mehr Grund, auf der langen Anfahrt ins französische Niemandsland über die Anlage bei Nevers nachzudenken.#w1#

"Mein Ingenieur hat mir erzählt, dass sie die Strecke neu asphaltiert haben - unmittelbar vor einem Test der World Series by Renault. Deren Autos waren bei diesem Test prompt zwei bis drei Sekunden schneller als auf dem alten Asphaltband", grübelte der 25-jährige Meisterschafts-Spitzenreiter während der endlos erscheinenden Autofahrt durch die französische Pampa am Mittwochnachmittag. "Die Frage ist jetzt: Inwieweit hat sich der Asphalt seit diesem ersten Test glatt poliert?"

Von der Antwort darauf hängt das Reifen-Management maßgeblich ab. "Wenn der Asphalt nicht zu rau ist, dann fängt der Reifen nicht an zu arbeiten", erhellt Glock. "Aber ich schätze mal, dass er rau ist - sonst wäre diese Zeitensteigerung der World Series nicht zustanden gekommen."

"Dann muss man nur hoffen, dass er nicht wiederum zu rau ist. Denn dann frisst's uns die Reifen auf. Am Anfang dürften wir Graining, also Körnen, haben. Wenn schon Gummiabrieb da liegt, dann geht das Graining wieder weg. Wenn nicht, dann haben wir ein Problem damit, mit den Pneus richtig umzugehen - und dann wird's spannend, wer mit dieser kniffligen Ausgangslage am besten umgehen kann."

Glock wird die neu geteerte Strecke am Donnerstag zum ersten Mal in Augenschein nehmen. "Aber da sieht man nur, wie rau der Asphalt zu sein scheint. Richtige Rückschlüsse kann man erst freitags ziehen, wenn man zum ersten Mal im Rennauto rundrum fährt. Dann muss man unter Umständen schnell reagieren, um das Setup an die Gegebenheiten anzupassen. Der neue Asphalt bringt auf jeden Fall zusätzliche Würze ins Geschehen."