• 13.05.2007 12:41

Senna klopft lautstark an die Tür der Formel 1

Barcelona-Sieger Bruno Senna will nicht sein wie sein berühmter Onkel Ayrton, aber sehr wohl dessen Erfolge in der Formel 1 wiederholen

(Motorsport-Total.com/sid) - Ayrton Sennas Neffe Bruno nähert sich im Rekordtempo der Formel 1 und lässt viele Fans von einem neuen Senna in der Königsklasse träumen. In Barcelona feierte der 23 Jahre alte Brasilianer schon im dritten Rennen seinen ersten Sieg im Formel-1-Unterhaus GP2, den Vergleichen mit dem 1994 tödlich verunglückten dreimaligen Weltmeister weicht er aber aus.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Der berühmte gelbe Helm ist wieder da: Bruno Senna gewinnt in der GP2

"Ich bin Bruno. Jeder erwartet von mir, wie Ayrton zu sein. Ich versuche, meine eigene Karriere zu machen", sagte er dem 'sid'. "Die Erwartung von manchen Leuten an mich, wie er zu sein, ist ein bisschen dumm. Ich mache meinen Job, und das läuft ganz gut. Mit der Zeit werden die Leute mehr und mehr meine Arbeit wahrnehmen als meinen Nachnamen."#w1#

Senna-Sieg am Samstag dank der Strategie

Dafür hat er in Barcelona einiges getan. Mit "einem perfekten Pokerspiel" bei einem riskanten frühen Reifenwechsel hatte Senna am Samstag den Grundstein für seinen ersten GP2-Erfolg gelegt, was sogar dem zweitplatzierten BMW Sauber F1 Team Testfahrer Timo Glock (Wersau) ein Kompliment entlockte: "Er hat gezockt und es ist für ihn aufgegangen, weil er ein fehlerfreies Rennen gefahren ist", meinte Glock, der sich mit dem Sieg im zweiten Lauf am Sonntag revanchierte.

Mit 31 Punkten führt Glock, der sich als Jurymitglied der Speed Academy der Deutschen Post um Talente kümmert, die Gesamtwertung mit 13 Zählern Vorsprung vor Senna an, der am Sonntag Vierter wurde.

Hauptförderer des jungen Brasilianers ist der frühere Formel-1-Pilot Gerhard Berger, der ein guter Freund von Ayrton Senna war. "Vor diesem Wochenende hatte ich ihm noch gesagt, er solle unter die ersten Fünf fahren. Da gewinnt der einfach", sagte der heutige Mitbesitzer von Toro Rosso dem 'sid'. "Der Bursche entwickelt sich in die richtige Richtung. Er ist mit wenig Erfahrung in sehr kurzer Zeit an die Spitze der GP2 gekommen. Das macht ihn neben seinem Namen, seinem Profil und seiner Intelligenz aus."

Auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen, der Senna gerade einmal vor zweieinhalb Jahren auf Anfrage seines früheren Partners Berger die erste Chance in der Formula BMW UK Championship gab, ist beeindruckt vom Lerntempo des Spätstarters: "Ich erwarte, dass er im nächsten Schritt an die Tür der Formel 1 klopft", sagte Theissen.

Später Einstieg in den Motorsport

Nach Ayrton Sennas Tod am 1. Mai 1994 hatte Bruno Senna sein großes Interesse am Rennsport aus Rücksicht auf seine Mutter Viviane jahrelang unterdrückt. Erst kurz vor seinem 18. Geburtstag sagte er ihr, dass er auch Rennen fahren wolle. "Das war für mich eine große Überraschung, damit hatte ich nie gerechnet", sagte Ayrtons Schwester, die ihrem Filius dann schweren Herzens grünes Licht gab.

Nach ersten misslungenen Versuchen im Kart, wo sich der mit 1,80 Meter zu große Bruno mehrfach Rippenbrüche zuzog, organisierte Berger die erste Testfahrt in einem Formelauto. Nach drei Rennen in der Formel BMW in England fuhr Senna danach zwei Jahre in der dortigen Formel 3, bevor er jetzt den Sprung in die GP2 schaffte.

Das soll für ihn aber nur Durchgangsstation sein. Sein erklärtes Ziel ist die Formel 1. Und das mit großen Ambitionen: "Lediglich in einem Formel-1-Auto zu sitzen und einfach mitzufahren, ist nicht das, was ich will", sagte Senna. "Mein Ziel ist ein wettbewerbsfähiges Auto, mit dem ich möglichst Weltmeister werden kann."

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