Palmer stinkt Kindergartenkultur: Immer wird sich beschwert...

Nach der Auseinandersetzung mit Felipe Nasr ärgert sich Jolyon Palmer über die ständigen Beschwerden, dabei machen es Sebastian Vettel und Fernando Alonso vor

(Motorsport-Total.com) - Das Duell zwischen Jolyon Palmer und Felipe Nasr in Budapest sorgte am vergangenen Wochenende für mächtig Wirbel auf und neben der Strecke. Erst bekämpften sich die beiden sowohl im Haupt- als auch im Sprintrennen der GP2-Serie, bevor es bei den Podiumsinterviews mächtig Stunk gab. Palmer bezichtigte Nasr der ständigen Heulerei, während sich der Brasilianer über die Gangart des Briten beschwerte.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Jolyon Palmer ist die ständigen Beschwerden am Funk leid Zoom

Palmer hatte zuvor im Rennen eigentlich viel Spaß und ärgert sich daher über die verbale Schlammschlacht im Anschluss: "Es ist schade, dass viel Aufmerksamkeit darauf konzentriert ist, anstatt auf dem Rennen an sich", schreibt der DAMS-Pilot in seiner Kolumne auf 'skysports.com', nimmt sich selbst dabei aber nicht aus der Schusslinie: "Natürlich habe ich mit meinen Aussagen auf dem Podium dazu beigetragen", sagt er.

"Aber für mich war es ziemlich frustrierend, einen solch unterhaltsamen Kampf mit ihm gehabt zu haben, nur damit er sich dann zum zweiten Mal in Folge über mein Racing beschwert", ärgert sich Palmer noch immer. Dem Engländer stinkt es gewaltig, dass es im heutigen Motorsport anscheinend nicht ohne Beschwerde gehen kann: "Ich mag die Kultur, die in den Motorsport eingezogen ist, nicht wirklich, dass man sich am Teamfunk beschwert und versucht, dem anderen Fahrer eine Strafe reinzudrücken."

Doch blickt man auf die Formel 1, dann warten dort schlechte Vorbilder. Selbst anerkannte Weltmeister wie Sebastian Vettel und Fernando Alonso haben sich in Silverstone gegenseitig wie wild angeschwärzt, weil der andere Pilot ein paar Zentimeter über die Streckenbegrenzung gefahren ist. "Ich denke nicht, dass das etwas ist, das die Leute wirklich sehen wollen", schreibt Palmer weiter.

Vielmehr seien es solche knallharten Duelle zwischen Meisterschaftsrivalen, wie in Budapest gesehen. "Es war großartig, dass ich fast das gesamte Wochenende über mit meinem engsten Meisterschaftsrivalen auf der Strecke kämpfen konnte. So häufig ist die Strategie in der GP2 wichtig, und auf verschiedenen Reifen gibt es nicht mehr so viele bedeutsame Kämpfe. Aber für mich war es extrem zufriedenstellend, in beiden Rennen die gleiche Strategie wie Nasr gehabt zu haben und als Sieger von zwei sehr guten Duellen hervorgegangen zu sein."

Die Ergebnisse aus Budapest waren auch wichtig für die Meisterschaft. Palmer liegt vier Rennen vor Ende der Meisterschaft mit 192 Punkten an der Spitze, Nasr ist mit 149 Zählern Zweiter. Da Stoffel Vandoorne als Dritter mit 109 Punkten schon ein ganzes Stück auf die Spitze fehlt, wird wohl einer der beiden Streithähne am Ende Meister und dürfte somit nicht mehr im nächsten Jahr in der GP2 an den Start gehen. Daher würde sich Palmer 2014 noch weitere Duelle mit Nasr wünschen. "Ich hoffe, dass wir noch ein paar mehr davon haben können, bevor die Saison zu Ende geht", sagt der Brite. Auf die Streitigkeiten außerhalb kann er allerdings gerne verzichten.

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