Kobayashi erbt Sieg im Sprint von Grosjean

Romain Grosjean verschenkte mit einer unfairen Aktion den sicher scheinenden Sieg im GP2-Sprint in Barcelona - Kamui Kobayashi der große Profiteur

(Motorsport-Total.com) - Polesetter Kamui Kobayashi (DAMS) kam heute im zweiten GP2-Saisonrennen in Barcelona zum Sieg wie sonst nur die Jungfrau zum Kind: Der Toyota-Formel-1-Testfahrer lag abgeschlagen hinter Asia-Champion Romain Grosjean (ART) an zweiter Stelle, aber in der 22. Runde meinte es das Schicksal gut mit ihm.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi sicherte sich den Sieg im GP2-Sprintrennen in Barcelona

Kobayashi hatte schon fast zehn Sekunden Rückstand auf den wirklich dominanten Grosjean, als sich Giacomo Ricci (DPR) in der letzten Kurve unglücklich drehte, den Motor abwürgte und mitten auf der Strecke stehen blieb. Dadurch musste das Safety-Car eingreifen - der Wendepunkt im Rennen. Denn bereits vor dem Restart fuhr Grosjean in der Schikane in die Auslaufzone, weil er es mit dem Beschleunigen etwas zu gut meinte.#w1#

Entscheidung beim Restart

Kobayashi witterte seine letzte Chance auf die vollen sechs Punkte, saugte sich bei der Gelegenheit bei Start und Ziel im Windschatten an den Führenden heran und setzte sich außen vor der ersten Kurve neben den Franzosen. Grosjean hatte aber die Wut des verlorenen Vorsprungs im Bauch, drängte seinen Kontrahenten brutal nach außen - und kassierte dafür die rennentscheidende Durchfahrstrafe, durch die er leer ausging!

Somit erbte Kobayashi den Sieg, gefolgt von Sèbastien Buemi (Arden) und Giorgio Pantano (Racing Engineering). Mit diesem Resultat übernahm Bruno Senna (iSport), heute Vierter, die Führung in der Meisterschaft - just auf dem Circuit de Catalunya, auf dem er 2007 seinen ersten GP2-Triumph überhaupt gefeiert hatte. Doch was die Gesamtwertung angeht, setzte trotz der verlorenen Punkte auch Grosjean eindeutig seine Duftmarke.

Auch Kobayashi kein Unschuldslamm...

Am Start kam Kobayashi am besten weg - auch weil er Buemi recht aggressiv auf die rechte Fahrbahnseite drängte. Dadurch kam Grosjean auf Platz zwei nach vorne. Dahinter folgten das Pantano und Vitaly Petrov (Campos), der später ausschied, Andreas Zuber (Piquet), Senna und Pastor Maldonado (Piquet). Senna war jedoch in der Anfangsphase stark unterwegs und schnappte sich gleich mal Zuber, der heute generell nicht seinen besten Tag hatte.

Der Austro-Araber ging im letzten Renndrittel mit einem harten Manöver an Maldonado vorbei, der ihn zuvor überholt hatte, und kassierte kurz darauf die Retourkutsche. Zwischen den beiden Teamkollegen kam es sogar zu einer Berührung, Zuber musste an der Box aufgeben - und beschwerte sich mit einer eindeutigen Geste über Maldonado. Auch Luca Filippi (ART) schied aus und sammelte damit wieder keine Punkte.