Glock: Gute Ausgangslage für das Rennen der Revanche
Timo Glock steht in Istanbul in der ersten Startreihe und musste sich in der turbulenten Qualifikation nur Luca Filippi geschlagen geben
(MST/Speed-Academy.de) - Es ging zu wie in einer Squash-Halle. In den letzten Minuten der Qualifikation zum GP2-Rennen in Istanbul flogen die Bestzeiten hin und her wie die kleinen Gummibälle - und all das bei einer brütenden Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Duellanten um die Pole hießen Timo Glock und Luca Filippi. Der heiße Zweikampf endete erst mit Fallen der Zielflagge, als Timo seinen letzten Anlauf hinter sich hatte. Am Ende war der dritte Mann vom BMW Sauber F1 Team Zweiter, knapp geschlagen von Filippi.

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Timo Glock steht beim Hauptrennen in Istanbul weit vor Verfolger Lucas di Grassi
Dabei hatte Timo seinen englischen Mechanikern zuerst noch zusätzliche Hektik spendiert. Nach dem morgendlichen Freien Training hatte man die Stabilisatoren härter gedreht. Timo testete die neuen Fahrwerks-Einstellungen zu Beginn der Qualifikation mit gebrauchten Reifen. "Da hatte ich noch das Gefühl, als könnte das klappen. Das Auto lag zwar nicht optimal, doch das führte ich darauf zurück, dass ich mit gebrauchten Reifen unterwegs war", rapportiert der Odenwälder. "Aber auch mit neuen Reifen hat das andere Set-Up nicht funktioniert. In langsamen Kurven forderte es die Reifen mehr, und in schnellen Ecken, speziell in der langen Dreifach-Links, setzte der Unterboden auf. Scheinbar ist die Strecke für die ganz harte Variante ein bisschen zu wellig."#w1#
Also verweichlichten die Techniker des iSport-Teams die Abstimmung wieder. Damit war Timo in der Lage, sich kurz vor Ende des Qualifyings auf den ersten Platz zu katapultieren. "Filippi lag erst vorn. Dann war ich schneller - und ging eigentlich schon davon aus, dass die Rundenzeit für die Pole gereicht hat. Aber plötzlich hörte ich über Funk, dass Filippi noch mal auf einer schnellen Runde sei. Da war er in jedem Sektor ein Zehntel schneller als ich und kam wieder vorbei. Ich versuchte noch mal zu kontern, aber da war nicht mehr drin. Seine Zeit hätte ich nicht fahren können. Ich habe keine Ahnung, wo er die herholt."
Dennoch läuft es in der Meisterschaft nach Plan, denn Timos direkter Verfolger Lucas di Grassi konnte den heißen Reifen von Timo nicht ansatzweise fahren. Notfalls kann Timo das Samstagsrennen nun sogar taktisch angehen, Filippi ziehen lassen, falls der wieder so gut drauf ist - und auf möglichst fette Punkte fahren. "Aber das will ich eigentlich nicht", schüttelt er den Kopf. "Ich will gewinnen."

