• 06.07.2007 20:55

Dreher nagelt Glock auf Startplatz fünf fest

Ein Höflichkeitsdienst brachte Timo Glock im chaotischen Qualifying für das Hauptrennen der GP2 um die Pole Position in Silverstone

(MST/Speed-Academy.de) - Er war klar der schnellste Mann im Ring, und dennoch startet Timo Glock beim GP2-Rennen in Silverstone nicht von der Pole Position. Denn ein Dreher in seinem letzten Ansturm auf die Bestzeit setzte der Schlussoffensive ein vorzeitiges Ende.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock ist in Silverstone schnell, wurde aber trotzdem nur Fünfter

Glock setzte sich im ersten Anlauf an die Spitze, bis sein Teamkollege Andreas Zuber ihn von Platz eins verdrängte. Im zweiten Run steigerte Glock seine Zwischenzeiten auf den ersten beiden Sektoren und war auf Kurs, sich wieder in Front zu schieben. Dann lief er im letzten Streckendrittel auf einen Konkurrenten auf.#w1#

"Ein DAMS-Auto fuhr auf einmal ganz langsam vor mir. Ich weiß nicht, welcher Fahrer es war - ob Kazuki Nakajima oder Nicolas Lapierre. Auf jeden Fall ging er direkt vor mir einfach vom Gas. Er wollte offensichtlich einen neuen Anlauf nehmen und sich dafür einen Abstand zu seinen Vorderleuten verschaffen - und dabei hat er mich übersehen", sagte Glock. "Das hat mich eine ganze Menge Zeit gekostet."

Die in den ersten beiden Sektoren schon sicher geglaubte neue Bestzeit löste sich in Luft auf. Also noch mal raus, kurz vor Schluss. Da allerdings kam Glock erst gar nicht mehr zum Schuss: Er drehte sich bereits in seiner Aufwärmrunde.

"Luca Filippi fuhr hinter mir. Weil in der Fahrerbesprechung darüber geklagt worden ist, dass viele Fahrer in der Qualifikation in solch einer Situation keinen Platz für jene Piloten machen, die auf einer schnellen Runde sind, wollte ich ihm die Tür aufmachen", so der Tabellenführer. "Ich war kaum von der Ideallinie runter, habe ich mich auf den noch kalten Reifen auch schon gedreht. Ich konnte das Auto auch nicht mehr fangen, eben weil die Reifen noch kalt waren. Ich kam erst auf dem Grünstreifen zum Stehen. Ich hatte zwar die Kupplung gezogen. Aber das Auto setzte mit dem Unterboden auf dem Rasen auf; ich kam nicht mehr weg."

Nach dem Ausrutscher fiel Glock noch hinter Mike Conway, Lucas di Grassi und Nakajima auf die fünfte Stelle zurück. "Jetzt müssen wir sehen, wie sich das Rennen entwickelt, und dann die richtige Strategie kurzfristig entscheiden", kündigt er an. Teammitbesitzer Jonathan Williams sprach dem reichlich niedergeschlagenen Odenwälder Mut zu: "Auf welchem Startplatz standest du hier im letzten Jahr?" - "Fünf." - "Und wo bist du im Rennen gelandet?" - "Zweiter." - "Na siehst du. Jetzt machst du halt morgen wieder das, was du am besten kannst: Kämpfen und andere überholen."