Dillmann vor Bird: Erste Startreihe für Russian Time

Tom Dillmann fährt am Hungaroring erstmals in der GP2 auf die Pole-Position - Fabio Leimer starker Dritter, erneute Enttäuschung für Daniel Abt

(Motorsport-Total.com) - Duplizität der Ereignisse: Nachdem am vergangenen Rennwochenende der GP2 am Nürburgring die beiden DAMS-Piloten die erste Startreihe des Hauptrennens erobert hatten, sicherte sich heute im Qualifying am Hungaroring die Russian-Time-Fahrer Tom Dillmann und Sam Bird die Startplätze eins und zwei. Dillmann setzte früh in der 30-minütigen Trainingssitzung eine Zeit von 1:28,219 Minuten, an die lange keiner der Konkurrenten herankam. Lediglich Teamkollege Bird kam der Zeit des Franzosen kurz vor Ende des Qualifyings noch einmal nahe, musste sich aber letztlich um 0,077 Sekunden geschlagen geben.

Titel-Bild zur News: Tom Dillmann

Tom Dillmann war im Qualifying in Ungarn der Schnellste Zoom

Für Dillmann ist es die erste Pole-Position in seiner GP2-Karriere. Gleiches gilt für das von Oschersleben aus operierende Team Russian Time. Den Grundstein für seinen Erfolg legte Dillmann im Mittelsektor der Strecke, wo er zwei Zehntelsekunden schneller war als alle Konkurrenten. Teamkollege Bird muss um seinen zweiten Platz noch zittern, da die Rennleitung einen Zwischenfall mit Sergio Canamasas (Caterham) untersucht.

Fabio Leimer (Racing Engineering) demonstrierte mit einem starken dritten Platz, dass er sich im Kampf um den Meistertitel der GP2 noch längst nicht geschlagen gibt. Der Schweizer hatte sich zunächst im vorderen Teil des Mittelfeldes platziert, steigerte sich aber bei seinem zweiten Versuch deutlich und kam drei Minuten vor Ablauf des Qualifyings bis auf 0,288 Sekunden an die Zeit von Dillmann heran.

Coletti im Qualifying abgeschlagen

Hinter ihm folgt mit Felipe Nasr (Carlin) auf Platz vier (+ 0,460 Sekunden) ein weiterer Meisterschaftsanwärter. Für Tabellenführer Stefano Coletti (Rapax) geriet das Qualifying hingegen zu einem mittleren Desaster. Der Monegasse, der die Gesamtwertung derzeit mit 27 Punkten Vorsprung auf Nasr anführt, fuhr nur auf Position 18 (+ 1,300). Zudem nahm die Rennleitung auch ihn ins Visier.

Der Vorwurf: Coletti soll bei seiner schnellsten Runde die Strecke verlassen und sich dadurch einen Vorteil verschafft haben. Möglicherweise rutscht der Tabellenführer in der Startaufstellung des Hauptrennens noch weiter nach hinten. Aber auch von Startplatz 18 aus dürften auf dem Hungaroring, auf dem traditionell nur schwer überholt werden kann, Punkte bei einem normalen Rennverlauf außer Reichweite sein.

Für den Deutschen Daniel Abt (ART) endete das Qualifying - wieder einmal - mit einer herben Enttäuschung. Der Kemptener war nie in der Lage, die Zeiten der Spitze mitzugehen und leistete sich den ein oder anderen Fahrfehler. Am Ende sprang mit einem Rückstand von 1,516 Sekunden nur Platz 20 heraus. Nicht viel besser erging es dem Schweizer Simon Trummer (Rapax) auf Position 18 (+ 1,184) und dem Österreicher Rene Binder (Lazarus) auf Position 21 (+ 1,523).


Fotos: GP2-Serie in Ungarn, Freitag


Rückkehrer am Ende des Feldes

Für Hilmer zahlte sich der Wechsel von Robin Frijns zu Adrian Quaife-Hobbs in sportlicher Sicht nicht aus. Der Brite qualifizierte sich lediglich auf Position 22 (+ 1,574). Teamkollege Jon Lancaster gelang die erhoffte Steigerung im Qualifying ebenfalls nicht, von Position 15 aus (+ 0,917) steht dem Briten morgen im Hauptrennen erneut eine Aufholjagd bevor.

Die drei GP2-Rückkehrer dieses Wochenendes hatten im Qualifying noch deutliche Anlaufschwierigkeiten. Dani Clos, der den zu Hilmer gewechselten Quaife-Hobbs bei MP ersetzt hatte, fuhr auf Position 23 (+ 1,658), Vittorio Ghirelli (Lazarus) und Ricardo Teixeira (Trident) belegten die Plätze in der letzten Startreihe, vorbei Teixeira mit einem Rückstand von über drei Sekunden der mit Abstand langsamste Pilot des Feldes war.