• 02.07.2007 14:40

Das große Siegerinterview mit Javier Villa

Javier Villa von Racing Engineering über seinen Sieg im Sprintrennen in Magny-Cours und die Erleichterung über den Zustand seines Teamkollegen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Javier, wie fühlt sich dein erster Sieg in der GP2 an?"
Javier Villa: "Wirklich klasse! Es ist super, wenn man über die Linie fährt und das Team auf einen wartet - perfekt! Das Rennen war wirklich schlecht, denn ich startete als Zweiter hinter Lapierre, hing die ganze Zeit hinter ihm fest. Überholen war schwierig, denn man kann kaum ans Limit pushen. Wenn er durchgefahren wäre, hätte ich es schwer gehabt, aber er hat sich gedreht und dann konnte ich ein bisschen mehr attackieren. Vor seinem Ausritt fuhr ich 1:24.5, danach 1:24.0, also eine halbe Sekunde schneller."

Titel-Bild zur News: Javier Villa

So sehen Sieger aus: Javier Villa mit seiner Trophäe in Magny-Cours

"Der Abstand zu Luca Filippi betrug immer so eine Sekunde, das war komfortabel. Das einzige Mal wurde es eng, als es fünf Runden vor Schluss ein bisschen zu tröpfeln begann, denn da ging ich ein bisschen vom Gas. Pantano hat voll attackiert, Filippi auch, aber für mich war das keine Gefahr."#w1#

Villa war offenbar nicht am Limit

Frage: "Hast du dich am Ende nur noch darauf konzentriert, keinen Fehler zu machen?"
Villa: "Nein, denn ich war nicht am Limit. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich schneller fahren können. So eine Situation ist sehr angenehm, denn in zwei Kurven sind sie vielleicht an dir dran, aber dann gehst du mal aufs Gas und schon hast du wieder einen Sicherheitsabstand. Das ist gut, denn normalerweise musst du voll pushen, wenn du vorne liegst, aber heute war es easy. Mir wäre es schwieriger fast lieber gewesen!"

Frage: "Und du wusstest ja auch, dass du nicht an Nicolas Lapierre vorbeigekommen bist, also würde es auch schwierig sein, dich zu überholen..."
Villa: "Genau. Wenn Lapierre weitergefahren wäre, wäre es schwierig geworden, denn dann hätte ich ihn vor mir und Filippi und Pantano hinter mir gehabt. Die hätten mich für das Podium natürlich überholen wollen. Aber am Ende drehte er sich und alles lief perfekt für mich."

Erleichterung nach dem Viso-Unfall

Frage: "Nach dem Unfall deines Teamkollegen Ernesto Viso am Samstag muss das ein toller Abschluss für Racing Engineering in Magny-Cours sein, nicht wahr?"
Villa: "Ja. Sein Unfall war wirklich sehr hart, aber jetzt ist alles okay, denn ihm geht es gut. Es war ein Horrorcrash, aber einer ohne Folgen. Das freut mich, auch für das Rennen, denn normalerweise kommt nach so einer Situation nichts Gescheites mehr zustande..."

Frage: "Hilft euch dieser Sieg auch in der Vorbereitung auf Silverstone?"
Villa: "Nein, wir machen weiter wie bisher. Die Guten stehen im Qualifying immer in den Top 5. Wenn du 13. oder 14. am Grid bist, ist es schwierig, denn da hinten fliegst du ganz leicht ab oder kollidierst mit wem. Man muss eigentlich vorne stehen, denn dann kannst du mit den professionelleren Jungs fahren und ein gutes Rennen hinlegen. In der Mitte ist es hart, daher müssen wir vielleicht am Qualifying noch am meisten arbeiten."