Chandhok braucht weitere GP2-Siege

Um sich seinen Traum von der Formel 1 erfüllen zu können, muss Karun Chandhok weitere Resultate wie zuletzt in Hockenheim einfahren

(Motorsport-Total.com) - Mit sieben Punkten erlebte Karun Chandhok in Hockenheim sein bisher erfolgreichstes Rennwochenende in der aktuellen GP2-Saison. Insgesamt liegt er mit 26 Punkten an fünfter Stelle der Meisterschaft - 37 Zähler hinter Gesamtleader Giorgio Pantano, 22 hinter seinem iSport-Teamkollegen Bruno Senna.

Titel-Bild zur News: Karun Chandhok

Karun Chandhok: Im Moment ist die Formel 1 nur ein Traum für ihn...

Mancherorts wird der Inder schon als potenzieller Formel-1-Kandidat gehandelt, doch um ernsthaft dafür in Frage zu kommen, müssen seine Leistungen noch besser und vor allem konstanter werden. Selbst die Chandhoks wissen, dass ein Sprintsieg pro Saison für die Königsklasse nicht genug ist: "Warten wir ab. Es ist noch zu früh, um überhaupt über die Formel 1 zu sprechen", weiß Chandhok-Vater Vicky.#w1#

Die indische Familie ist eine klassische Rennfahrerdynastie, nur eben keine europäische: Großvater Indu zählte zu den Motorsportpionieren im Land und war auch einer der Gründer der Federation of Motor Sports Clubs of India (FMSCI), deren Chef heute Vater Vicky ist, selbst ein erfolgreicher Rallyefahrer. Karun versucht sich nun in der Formel 1 - und hat den Erwartungsdruck einer ganzen Nation auf seinen Schultern.

Als Red-Bull-Nachwuchsfahrer könnte er theoretisch bei Toro Rosso unterkommen, doch Gerhard Berger hält Bruno Senna und Sébastien Buemi für die fähigeren GP2-Talente. Dann wäre da noch die Option Force India, wo Vijay Mallya, ein enger Freund der Chandhok-Familie, das Sagen hat. Mallya hat bisher aber kaum etwas für die Karriere seines Landsmannes getan und will auch erst GP2-Resultate sehen, ehe er ihm ein Formel-1-Cockpit gibt.

Es läuft also alles auf einen Punkt hinaus: Wenn Chandhok in die Formel 1 aufsteigen will, muss er in der GP2 mehr zeigen als bisher. Damit anfangen will er schon am kommenden Wochenende auf dem fahrerisch anspruchsvollen Hungaroring: "Ich muss sagen, ich könnte mich an die oberste Stufe des Podiums gewöhnen. Es war ein tolles Gefühl und ich werde hoffentlich meine ganze Euphorie nach Ungarn mitnehmen können", so der 24-Jährige.