Carroll von Reifenstrategie eingebremst

Das Safety-Car und der damit einhergehende Strategiewechsel machten Adam Carroll im GP2-Hauptrennen zu schaffen, dennoch wurde er Dritter

(Motorsport-Total.com) - 'Motorsport-Total.com'-Kolumnist Adam Carroll war heute im GP2-Hauptrennen in Istanbul an einem sehenswerten Zweikampf beteiligt: Gegen Ende hatte er im Duell um Platz zwei Giorgio Pantano im Rücken, den er erst nach einem beinharten Fight über mehrere Kurven hinweg durchlassen musste. Timo Glocks Attacke in der letzten Kurve wehrte er gekonnt ab - Platz drei.

Titel-Bild zur News: Adam Carroll vor Giorgio Pantano

Adam Carroll hatte über weite Strecken des Rennens Giorgio Pantano im Nacken

Die Chance auf ein noch besseres Resultat war im Grunde genommen schon nach zwei Runden dahin, denn beim Boxenstopp während der frühen Safety-Car-Phase wechselte sein FMS-Team nur zwei statt aller vier Reifen, um Zeit und damit auf der Strecke Positionen zu gewinnen. Die abbauenden Pneus führten jedoch dazu, dass Carroll alle Hände voll damit zu tun hatte, seinen Boliden überhaupt auf der Strecke zu halten.#w1#

"Es war die sichere Variante, nur zwei Reifen zu wechseln, um Boden gutzumachen", erklärte er. "Danach war die Balance sehr schwierig, also konnte ich nur noch pushen, wie es halt ging. Zumindest waren meine Rundenzeiten konstant, wenn auch nicht sonderlich schnell. Ich konnte gerade mal mithalten, aber dann kam Giorgio näher. Da dachte ich mir: Nur keine Fehler machen, dann kommt er nicht vorbei. Aber ganz am Ende waren die Reifen hinüber und ich konnte ihm nichts entgegensetzen."

"Unsere Pace im Qualifying war so gut wie noch nie." Adam Carroll

Dennoch zog der 24-Jährige eine positive Bilanz: "Unsere Pace im Qualifying war so gut wie noch nie, denn ich lag nur drei Zehntel hinten, auch wenn ich nur Fünfter wurde. Die Jungs haben in der Pause mit Dämpfern und so weiter einen guten Job gemacht. Ich denke, dass wir in Monza noch stärker sein werden. Wir müssen nur analysieren, was heute daneben ging, damit die Jungs das Problem beheben können."

Ins morgige Sprintrennen wird Carroll vom sechsten Startplatz aus losfahren, womit er gute Chancen auf weitere Punkte hat: "Wenn ich ein gutes Resultat einfahre, kann ich in der Meisterschaft noch Vierter werden, was wirklich gut wäre!" Derzeit liegt er an sechster Position, obwohl er nur die Hälfte aller Rennen bestritten hat - in einer fiktiven Gesamtwertung seit seinem GP2-Comeback würde er damit an dritter Stelle liegen...