• 25.08.2007 16:30

  • von Britta Weddige

Erster Sieg für di Grassi, Glock Opfer der Strategie

Lucas di Grassi holte seinen ersten Saisonsieg und die Tabellenspitze, Timo Glocks Strategie reichte nur für Rang vier

(Motorsport-Total.com) - Es war ein turbulentes Rennen im 40 Grad heißen Glutofen von Istanbul, in dem eine Safetycarphase das Rennen und die Situation an der Tabellenspitze entscheidend beeinflusste. Der strahlende Gewinner war nach 34 Runden ART-Pilot Lucas di Grassi, der sich seinen lang ersehnten ersten Saisonsieg holte und damit auch von Timo Glock die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Vier Punkte Vorsprung hat der Brasilianer nun auf den Deutschen (64 zu 60).

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi konnte sich seinen ersten Sieg und die Gesamtführung holen

Platz zwei ging an Giorgio Pantano (Campos), der mit einem tollen Überholmanöver Adam Carroll (FMSI) auf Platz drei verdrängte. Glock wurde nur Vierter. Er und sein iSport-Team hatten sich in der Safetycarphase mit ihrer Strategie verpokert.#w1#

Doch von Anfang an: Glocks Teamkollege Andi Zuber gelang ein Spitzenstart, von Platz drei aus schob er sich mitten durch die vor ihm liegenden Glock und Polemann Luca Filippi. Dahinter drehte sich Mike Conway und räumte dabei auch noch Adrian Zaugg und Andy Soucek von der Strecke. Im Verlauf der ersten Rudne blieb auch noch Polesitter Filippi mitten auf der Strecke stehen.

Nach der zweiten Runde entschied sich die Rennleitung, das Safetycar herauszuschicken. iSport führte zu diesem Zeitpunkt mit Zuber auf P1 und Glock auf P2. Teamrichtlinie ist, dass bei Safetycarphasen immer der Führende zuerst in der Box bedient wird, egal wie der Stand in der Meisterschaft ist. Das war in diesem Fall Zuber, der ebenso wie der zu diesem Zeitpunkt Drittplatzierte di Grassi an die Box kam.

Bei Glock setzte das Team auf eine andere Strategie: Der Odenwälder hätte entweder warten müssen, bis Zuber mit seinem Stopp fertig ist und hätte Zeit verloren oder er hätte draußen bleiben können. Dafür entschied sich das Team. Glock übernahm die Führung und iSport hoffte, dass er einen so großen Vorsprung herausfahren könnte, dass er dann nach seinem Stopp wieder in Führung herauskommen würde. Doch das misslang. Als Glock kurz vor Schluss in Runde 29 seinen Stopp absolviert hatte, kam er nur auf Rang vier hinter Carroll zurück auf die Strecke.

In den letzten Runden versuchte er wenigstens noch aufs Podest zu kommen und griff den immer langsamer werdenden Carroll an. Wenige Kurven vor Schluss war er sogar schon an dem Nordiren vorbei, doch Carroll konnte noch einmal kontern und sich Rang drei zurückerobern. Schließlich verlor Glock dann auch noch den Punkt für die schnellste Rennrunde, die ihm am Schluss Nicolas Lapierre noch wegschnappte.

Entsprechend enttäuscht war Glock danach. Im Ziel beschwerte er sich über die Teamrichtlinien. Da er um die Meisterschaft kämpft, hätte er sich erwartet, dass er statt Zuber hätte in der Safetycarphase seinen Stopp machen dürfen. Doppeltes Pech für iSport: Zuber war auf dem Weg zum Sieg, di Grassi wäre damit nur Zweiter geworden. Doch in Runde 21 wurde er zu übermütig, versuchte Roldan Rodriguez zu überholen und flog mit voller Geschwindigkeit ab ins Kiesbett. Dort blieb er stecken - ein wohl unnötiges Manöver, da er später sowieso an Rodriguez vorbeigekommen wäre, da der noch zum Boxenstopp musste.

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