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Bianchi feiert ersten Saisonsieg in Silverstone

Ferrari-Testfahrer Jules Bianchi hat das Hauptrennen bei wechselhaftem Wetter in Silverstone gewonnen - Christian Viertoris verteidigt Platz zwei bis ins Ziel

(Motorsport-Total.com) - Das GP2-Hauptrennen startete in Silverstone aufgrund der starken Regenfälle verspätet und hinter dem Safety-Car. Es trocknete aber rasch auf, weshalb die Piloten bei ihrem Pflichtboxenstopp Slicks aufzogen. Pole-Setter Jules Bianchi setzte sich in einem spannenden Duell gegen den Deutschen Christian Vietoris durch und feierte seinen ersten Saisonsieg. Vietoris verteidigte den zweiten Platz bis ins Ziel und eroberte seine beste Platzierung in diesem Jahr.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi hat in Silverstone alles richtig gemacht und gewonnen

Aufgrund der starken Regenfälle wurde der Start des Hauptrennens um zehn Minuten nach hinten verschoben. Da die Strecke nass war, entschied sich die Rennleitung für einen Start hinter dem Safety-Car. Als es losging, würgte Michael Herck seinen Motor ab und fiel ganz ans Ende zurück. Der Regen hatte aufgehört und die Piste trocknete kontinuierlich ab. Alle Fahrer hatten aber Regenreifen montiert. In Runde drei wurde das Rennen schließlich freigegeben.

Die Reihenfolge lautete Bianchi, vor Alvaro Parente, Vietoris, Dani Clos und Max Chilton. Der Franzose konnte sich an der Spitze sofort absetzen. Als es kontinuierlich auftrocknete, setzte Vietoris Parente unter Druck und ging im achten Umlauf an dem Portugiesen vorbei. Bianchi war allerdings schon um über sieben Sekunden an der Spitze entschwunden. Im Mittelfeld herrschten viele Zweikämpfe. Es ging für GP2-Verhältnisse aber sehr fair und ruhig zu.

In Runde zwölf kamen die ersten Piloten an die Box und wechselten auf Slicks. Es war der richtige Zeitpunkt, denn die Rundenzeiten waren deutlich schneller als die der Spitze. Die übrigen Teams reagierten und holten ihre Fahrer nach und nach zum Reifenwechsel. Vietoris bog im 14 Umlauf ab, während Bianchi noch draußen blieb. Der Franzose wechselte eine Runde später und behielt seine Führung. Sein Vorsprung auf Vietoris schrumpfte durch den späteren Stopp auf weniger als eine Sekunde.

Der Deutsche übte sofort Druck auf Bianchi aus, denn seine Reifen waren bereits auf Temperatur. 13 Runden vor Schluss ging Vietoris in der Zielkurve innen an dem Ferrari-Testfahrer vorbei. Dieser konterte aber in der schnellen ersten Rechtskurve und behauptete die Spitze. Am Ende der Hangar-Geraden übernahm wieder Vietoris die Führung. Bianchi drückte sich in Club wieder vorbei. Ein sehenswertes Duell der beiden Nachwuchspiloten.

Hinter dem Duo herrschte eine Lücke von zehn Sekunden zu Marcus Ericsson. Chilton hatte sich aus der Spitzengruppe durch eine Kollision mit Charles Pic verabschiedet. Von Startplatz 13 hatte sich hingegen Romain Grosjean mit guten Überholmanövern und einer intelligenten Taktik bereits auf Platz vier nach vorne gearbeitet. Clos hielt Platz fünf, gefolgt von Lokalmatador Sam Bird. Stefano Coletti fuhr einsam auf Platz sieben. Zehn Runden vor dem Ende überholte Giedo van der Garde Parente für den wichtigen achten Platz.

An der Spitze war das Duell vorzeitig entschieden. Bianchi setzte sich von seinem Verfolger in den letzten zehn Runden leicht ab und fuhr seinen ersten Saisonsieg sicher entgegen. Vietoris konnte das Tempo des Franzosen nicht halten und kam mit vier Sekunden Rückstand als Zweiter ins Ziel. Ericsson schloß am Ende etwas auf den Deutschen auf, doch es reichte für kein Überholmanöver. Somit feierte der Schwede als Dritter auf dem Podest.

Grosjean überquerte die Ziellinie als Vierter, knapp vor seinem Meisterschaftskonkurrenten Bird. Clos hatte am Ende keine Chance mehr gegen den Briten und musste ihn ziehen lassen. Der Teamkollege von Vietoris holte als Sechster einige Punkte. Coletti wurde vorn Startplatz 21 noch Siebter, knapp vor van der Garde, der das Sprintrennen am Sonntag von der Pole-Position aus starten wird.

Christian Vietoris

Christian Vietoris eroberte bei schwierigen Bedingungen den zweiten Platz Zoom

Der Schweizer Fabio Leimer wurde nach seiner Nichtqualifikation im verregneten Qualifying zum Rennen zugelassen. Vom letzten Startplatz arbeitete sich der Schweizer auf Platz 16 nach vorne. In der zweiten Rennhälfte kollidierten Jolyon Palmer und Sauber-Junior Esteban Gutierrez. Beide kamen außerhalb der Punkteränge ins Ziel. Die Rennkommissare wollten den Vorfall nach dem Rennen untersuchen.

Einen Tag zum Vergessen hatte Herck, der nach seinem verpatzten Start auch noch eine zehn Sekunden Strafe bekam, weil er zu schnell in der Box war. Der Rumäne dachte aber, dass er nur eine Durchfahrtsstrafe kassiert hatte und blieb in seiner Box nicht für zehn Sekunden stehen. Chilton war der einzige Ausfall in einem ereignisreichen Rennen.

In der Gesamtwertung hat Grosjean (40 Punkte), der sich auch den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde gesichert hat, seinen Vorsprung auf van der Garde (34) auf sechs Zähler vergrößert. Bird (31) liegt mit neun Punkten Rückstand auf Platz drei. Vietoris hat sich mit seinen ersten acht Punkten in dieser Saison auf Platz 16 geschoben.