Karthikeyan: Weitere AutoGP-Einsätze in Sicht
Nach dem Saisonauftakt schielt Narain Karthikeyan auf weitere Rennen in der AutoGP - Gespräche mit Marussia über Formel-1-Vertrag haben sich zerschlagen
(Motorsport-Total.com) - Er war die Überraschungsverpflichtung vor dem Saisonauftakt der AutoGP-Serie in Monza: Narain Karthikeyan konnte in letzter Minute einen Deal mit Zele Racing für das erste Rennwochenende aushandeln. Ein fünfter Platz im ersten Rennen und ein Ausfall im zweiten Rennen waren die Ausbeute. Doch nun könnte sich der Inder vorstellen, noch weitere Rennen in der Serie auszutragen, besonders im Hinblick auf das kommende Rennen in Marrakesch.

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Narain Karthikeyan möchte weiter in Formel-Fahrzeugen Platz nehmen Zoom
"Ich komme normalerweise auf Straßenkursen besser zurecht, also sollte es besser werden", so der ehemalige Formel-1-Pilot gegenüber 'Autosport'. Doch für Karthikeyan war auch der fünfte Platz vom vergangenen Wochenende schon ein Erfolg: "Um ehrlich zu sein, erwartet man gar nichts, wenn man ohne Test in eine Serie einsteigt. Ich hatte nichts zu verlieren. Ich dachte, wir würden im Rennen ziemlich langsam sein, doch wenn man auf die Zeiten schaut, waren wir vorne dabei."
Dass die AutoGP-Serie aber nicht unbedingt sein ultimatives Ziel in dieser Saison ist, macht der 36-Jährige unmissverständlich klar: "Ich habe auch noch etwas anderes im Blick. Ich schaue nach einer Serie, in der ich Geld verdienen und lange bleiben kann." Nach dem Aus von HRT hatten sich in diesem Winter alle Möglichkeiten in der Königsklasse zerschlagen: "Natürlich war die Formel 1 mein Hauptziel, aber das ist nicht passiert."
Bis zuletzt befand sich der Inder in Gesprächen mit Marussia, nachdem klar war, dass Luiz Razia keine Sponsorengelder mehr auftreiben würde können. "Aber das mit Marussia war zu spät. Wir hatten Gespräche, aber Sponsorengelder liegen nicht bei jedem einfach so rum. Bianchi hatte offensichtlich welche." Da sich Marussia letztlich für Jules Bianchi entschieden hatte, musste sich Karthikeyan nach anderen Optionen umschauen. Dabei zog der Inder auch den Sprung über den großen Teich nach Amerika in Betracht.
Dort trat er bereits zuvor in der Camping-World-Truck-Serie der NASCAR an, verließ den Kontinent aber wieder in Richtung Formel 1: "Der Grund, warum ich Amerika verlassen habe, war der bevorstehende Indien-Grand-Prix. Ich musste zurück in die Formel 1." Doch das Kapitel war nach zwei Saisons wieder beendet. "Zurück nach Amerika gehen wäre schwierig. Man muss dort Leben und Teil davon sein. Ich musste auch meine Verpflichtung berücksichtigen: Ich bin in Indien ansässig und mache eine Menge Arbeit für Straßenwagen von Tata."
Vielleicht wäre die IndyCar-Serie eine Option gewesen, wenn die Entscheidung früher hätte fallen können, gibt Karthikeyan zu. "Aber alles geschah wieder so spät. Ich wusste, dass ich irgendwo fahren muss. Monoposto zu fahren ist etwas, was ich sehr mag, darum habe ich mich wieder für die AutoGP-Serie entschieden", so der Inder abschließend über die Wahl der Formel-Unterklasse.

