Sebastien Buemi jagt durchs Feld: "Ich hatte mehr als Glück"

Sebastien Buemi hat von ganz hinten eine furiose Aufholjagd gezeigt, doch der Schweizer gibt zu, dass Fortuna dabei eine große Rolle gespielt hat

(Motorsport-Total.com) - Manchmal gehört auch eine Portion Glück dazu - das Glück des Tüchtigen. Als Sebastien Buemi nach einem Dreher im Qualifying von ganz hinten starten musste, witterte die Konkurrenz bereits ihre große Chance. Doch der Schweizer zeigte im Formel-E-Rennen von Buenos Aires eine beherzte Aufholjagd und fuhr von Rang 18 noch bis auf den zweiten Platz nach vorne, was die Stärke von ihm und von Renault e.dams erneut eindrucksvoll unterstrich.

Titel-Bild zur News: Sam Bird, Sebastien Buemi

Sebastien Buemi musste sich nur einem geschlagen geben: Sam Bird Zoom

Doch Buemi muss zugeben, dass Rang zwei auch einem guten Händchen von Fortuna zu verdanken war. Schon am Start war der Schweizer nämlich etwas zu aggressiv unterwegs und hätte beinahe Kurve vier nicht überstanden. "Ich hatte mehr als Glück, dass ich in niemanden reingefahren bin. Das war wirklich nicht gut gefahren", gibt er unumwunden zu. "Und das Safety-Car hat natürlich auch geholfen."

Es war die Entscheidung kurz nach Rennhalbzeit, als die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke schickte, um den gestrandeten Aguri von Antonio Felix da Costa zu bergen. Das ermöglichte Buemi, auf die führenden Sam Bird und Lucas di Grassi aufzuschließen und anschließend zu attackieren. Der Brasilianer war schnell kein Problem mehr, doch am DS Virgin biss sich Buemi die Zähne aus: "Sam hat einen fantastischen Job gemacht, mich hinter sich zu halten", zollt er Respekt.

"Am Ende war es schwierig, weil die Batterien bei allen überhitzt haben. Wir hatten daher Probleme, das Auto herunterzubremsen, und auch die Rückgewinnung hat nicht funktioniert. Plötzlich haben die Vorderräder blockiert, und man musste sich daran anpassen", berichtet er über die Schwierigkeiten, die seinen Siegeszug verhindert haben - gleiches wusste allerdings auch Bird zu berichten.


Formel E in Buenos Aires

Mit Rang zwei kann der Meisterschaftsführende daher super leben: "Ich hätte sehr gerne gewonnen, aber ich habe heute schon zuvor einen Fehler gemacht", sagt er. "Ich muss sicherstellen, dass ich das meiste aus Auto und Team heraushole. Zumindest haben wir viele Punkte geholt - und drei mehr als Lucas." In der Gesamtwertung wuchs sein Vorsprung auf den Abt-Piloten damit von einem auf vier Zähler an.

Und auch wenn das schon ein Grund zur Freude ist, so erwartet den ehemaligen Formel-1-Piloten bald die (hoffentlich) nächste gute Nachricht: Er erwartet sein erstes Kind. Doch das sei im Auto keine Motivation gewesen: "Um ehrlich zu sein, habe ich nicht daran gedacht. Meine Frau wäre nicht glücklich, wenn sie das hören würde", lacht er, "aber wenn man fährt, dann pusht man." Jetzt darf er sich aber auch ganz der Familie widmen.