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  • 21.11.2017 15:45

  • von Norman Fischer & Scott Mitchell

Renault: Batterie-Krieg würde Formel-E-Kosten fast verdoppeln

Renault spricht sich gegen eine zu weite und schnelle Öffnung der Batterieentwicklung aus, weil Kosten ausufern und der Nutzen gering sein könnte

(Motorsport-Total.com) - Renault-Projektleiter Vincent Gaillardot fürchtet eine Verdopplung der Budgets, sollte die Formel E Herstellern erlauben, ihre eigenen Batterien zu entwickeln. Derzeit ist die Elektroserie noch mit Einheitsbatterien von Williams unterwegs und wird ab der Saison fünf auf Batterien von McLaren setzen, doch ab 2021 soll die Entwicklung freigegeben werden.

Titel-Bild zur News: Nicolas Prost

Bei Renault fürchtet man die Folgen einer offenen Batterie-Entwicklung Zoom

Doch bei Renault mahnt man zur Vorsicht: "Seit dem ersten Tag ist ziemlich klar, was die Meisterschaft ist. Es ist Elektrotechnologie, und dort sollten wir kämpfen. Um die Kosten im Griff zu halten, sollten wir in allen anderen Bereichen keine Freiheiten erlauben", sagt Gaillardot zu 'Motorsport-Total.com'.

Die Entwicklung der Batterien sei ein ziemlich teures Thema, speziell wenn es um die Homologation geht. "Wir müssen Crashtests absolvieren. und die Anzahl an Proben, die man bauen muss, und die Zeit, um die Homologation durchzuführen, sind einfach riesig. Es sind gewaltige Kosten - und da rede ich nicht einmal von der Zellentwicklung", so der Franzose. "Verglichen mit den aktuellen Entwicklungskosten ist es fast doppelt so viel."

Hinzu kommt, dass sich kaum ein Hersteller mit diesem Thema auskennt. Renault, Audi oder Porsche besitzen durchaus Erfahrung in diesem Bereich, "aber andere Konkurrenten haben diese Erfahrung nicht", meint Gaillardot, der neben immensen Kosten auch ein Ungleichgewicht in der bislang so engen Meisterschaft fürchtet. "Wir wollen den Batterie-Wettbewerb öffnen, weil es Teil der Elektromobilität ist, aber wir müssen auf die Meisterschaft aufpassen."


Formel E: Wie Batterien für E-Autos funktionieren

Technikfans aufgepasst: In diesem Video gibt es einen Einblick in die Funktionsweise der Batterien in der Formel E. Außerdem: Was die Zukunft bringt. Weitere Formelsport-Videos

Auch bei Rivale Jaguar ist man vorsichtig. Zwar weiß man mit Panasonic einen Partner an seiner Seite, der die Technologie wohl gerne entdecken würde, dennoch glaubt Teamchef James Barclay, dass ein vorzeitiges Öffnen der Schranken schadhaft für die Meisterschaft sein könnte. "Gleiche Batterien sind nichts Negatives", sagt er zu 'Motorsport-Total.com'. "Wir haben auch so viel Spielraum zur Entwicklung und zur Unterscheidung."