Pascal Wehrlein: Formel-E-Titel wäre "der schönste meiner Karriere"

Pascal Wehrlein führt nach acht Rennen mit zwei Siegen die Formel-E-Wertung an - Der Deutsche würde sich immens über den Titel in der Serie freuen

(Motorsport-Total.com) - Pascal Wehrlein hat in seiner Motorsportkarriere bereits zahlreiche Rennsiege gefeiert und in der DTM-Saison 2015 den Titel geholt. Mit zwei Siegen in Saudi-Arabien führt der Deutsche mit Wurzeln auf Mauritius nach acht Saisonrennen die Gesamtwertung der Formel E 2023 an, weshalb er zu den absoluten Titelkandidaten gehört Der Porsche-Pilot hat vier Punkte Vorsprung auf Nick Cassidy und damit eine gute Ausgangsposition für die zweite Saisonhälfte. Der Gesamtsieg in der Formel E wäre für Wehrlein etwas ganz Besonderes.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein würde sich riesig über einen Formel-E-Titel feuen Zoom

"Das wäre definitiv mein schönster Titel", sagt Wehrlein im Rahmen seines Double-Header-Heimrennens in Berlin, bei dem der Sigmaringer die Plätze sechs und sieben einfuhr. Der DTM-Titel von 2015 bedeute dem 28-Jährigen viel, doch da die Formel E den Status einer Weltmeisterschaft hat, bewertet Wehrlein einen möglichen Triumph in der Formel E höher als den Gesamtsieg in der DTM.

"Auch für mich persönlich würde es viel bedeuten, nach langer Zeit wieder einen Titel zu gewinnen", sagt Wehrlein, der seit sieben Jahren keinen großen Pokal mehr gewonnen hat. Der ehemalige Formel-1-Pilot hat im Laufe seiner Karriere gelernt, Erfolge im Motorsport nicht als selbstverständlich hinzunehmen und Siege mehr zu schätzen. Deshalb wäre ein Gesamtsieg in der Formel E für den gereiften Rennfahrer ein wichtiger Schritt in seiner Karriere.

Mehr Anerkennung für die Arbeit

"Ich weiß, wie viel Arbeit und Fleiß dahintersteckt und würde diesen Titel mehr genießen", so Wehrlein, der sich sehr über eine Porsche-Meisterfeier am Ende des Jahres freuen würde. Nach zwei Doppelsiegen lag der Deutsche vor dem E-Prix in Berlin 24 Punkte vor seinen Verfolgern, doch Cassidy verkürzte den Rückstand mit seinem Triumph in Tempelhof auf vier Zähler. Konstanz spielt in der Formel E eine große Rolle und das ist eine von Wehrleins Stärken, doch auruhen kann er sich nicht.

"Ich will immer voll angreifen, aber es ist ein schmaler Grat, die Balance zu finden", sagt Wehrlein über sein Risikomanagement in der Saison 2023. Ein "unnötiges Risiko" möchte er nicht eingehen, denn er habe das große Ganze im Blick, sprich "die Punkte", die es am Ende der Saison braucht, um in der Gesamtwertung ganz oben zu stehen.

Sein ärgster Verfolger Cassidy kommt aus dem Jaguar-Lager, weshalb ein spannender Kampf zwischen Porsche und dem britischen Hersteller erwartet wird. Jaguar hat zuletzt aufgegeigt und seine Leistung in den Rennen massiv gesteigert, weshalb Wehrlein die Briten auf dem Schirm hat.

Wehrlein sicher: Porsche bleibt im Titelkampf

"Der Speed ist da, die Performance passt und ich versuche, an jedem Rennwochenende das Maximum herauszuholen", erklärt Wehrlein, der auch auf die gute Stimmung bei Porsche lobt. Sein Teamkollege Antonio Felix da Costa liegt in der Gesamtwertung auf Rang sechs und hat in Südafrika bereits gewonnen.

Pascal Wehrlein vor Antonio Felix da Costa (Porsche) beim Formel-E-Rennen in Diriyya Zoom

"Das Teamduell ist für mich derzeit kein Duell, denn wir verstehen uns gut und pushen uns gegenseitig." Die beiden arbeiten eng zusammen und tauschen sich an den Rennwochenenden offen aus, um Porsche mit den bestmöglichen Daten zu versorgen.

Darüber hinaus pflegen die beiden auch eine persönliche Freundschaft, die sich laut Wehrlein positiv auf die Arbeit bei Porsche auswirkt. "Das Verhältnis zwischen uns passt einfach", so Wehrlein, der vor dem Podium feiert, wenn da Costa auf dem Podium steht und umgekehrt.

"Für eine Stallorder ist es auch noch zu früh, wir haben noch zu viele Rennen vor uns", antwortet Wehrlein auf die Frage nach strategischen Spielchen. "Ich glaube, dass wir bis zum Ende der Saison um den Titel kämpfen werden."