Jani und das Formel-E-Aus: "Lieber ein Schrecken mit Ende ..."

Dass sich Neel Jani nach nur einem Formel-E-Event von Dragon trennte, sei nicht dem sportlichen Misserfolg geschuldet - Schweizer schließt Rückkehr nicht aus

(Motorsport-Total.com) - Das Kapitel Neel Jani in der Formel E war - gelinde ausgedrückt - kein von Erfolg gekröntes. Der Schweizer war mit Dragon in die Saison 2017/18 gegangen, trennte sich aber bereits nach dem Saisonauftakt in Hongkong wieder vom Team. Zuvor war Jani zweimal hoffnungslos abgeschlagen auf Rang 18 ins Ziel gekommen. In seiner Kolumne auf 'Motorsport-Total.com' verrät er, wieso es zur Trennung mit Dragon gekommen war.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Neel Jani sah keinen Sinn darin, bei Dragon weiterzumachen Zoom

Der sportliche Tiefschlag in Hongkong sei jedenfalls nicht ausschlaggebend gewesen. "Dass es in Hongkong sportlich nicht sehr gut laufen würde, hatten wir erwartet", meint Jani. Denn einerseits passte der Kurs schlecht zur Charakteristik des Autos, zum anderen seien Vorbereitung und Ablauf des Events durch Personalsorgen (inklusive Fehlens von Janis Renn- und Dateningenieur) stark beeinträchtigt gewesen.

Dass er mit Tälern umgehen kann, habe er etwa bei Rebellion bewiesen, die 2009 in der LMP1-Klasse einen schweren Stand hatten, aber immerhin Fortschritte zeigten. "Die Situation, sich aus einem Loch zu arbeiten, war also nicht ganz neu für mich. Deshalb war für mich klar, dass jetzt von allen Parteien viel Einsatz und Herzblut gefragt sein würde, um das Ruder nachhaltig herumzureißen", so Jani weiter.


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Doch dazu kam es nicht mehr: "Leider haben sich durch Veränderung einiger Strukturen und Zukunftsaussichten im Team die Umstände so verändert, dass eine weitere Zusammenarbeit für beide Parteien keinen Sinn gemacht hätte", erklärt der Schweizer. Was er damit genau meint, lässt Jani offen, doch Dragon erlebte zuletzt eine schwierige Zeit. Partner Faraday Future zog sich nach nur einem Jahr aus finanziellen Gründen zurück und hinterließ eine Lücke. Aktuell versucht sich das Team neu aufzustellen - möglicherweise bald mit einem Hersteller im Heck.

Das wird allerdings ohne Jani stattfinden, der überrascht war, dass sein Ausstieg so hohe Wellen schlug. "Ich würde es so formulieren: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Gerne hätte ich es mir anders gewünscht", sagt er. Mit der Elektrorennserie hat er nach nur zwei Rennen aber noch nicht definitiv abgeschlossen: "Warten wir einmal was die Zukunft für Neel Jani und die Formel E noch bereithält."

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