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Formel E Mexiko 2025: Rowland schlägt Porsche mit SC-Glück
Viel Glück beim Safety-Car beschert Oliver Rowland seinen dritten Karrieresieg in der Formel E - Porsche bestimmend, aber ohne das nötige Fortune - Jaguar-Debakel
(Motorsport-Total.com) - Dreifaches Glück mit dem Safety-Car und der Renndistanz ebnete Oliver Rowland (Nissan) den Weg zu seinem dritten Karrieresieg in der Formel E. Auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez setzte sich der Brite gegen die Porsche-Werksfahrer Antonio Felix da Costa und Pascal Wehrlein durch. (Ergebnis)

© Motorsport Images
Oliver Rowland bezwang dank spätem Attack Mode die beiden Porsche nach einer Safety-Car-Phase in Mexiko-Stadt Zoom
Für die Porsche-Piloten ist es eine bittere Niederlage, für die sie nicht viel können. Eigentlich hatten da Costa und Wehrlein das Rennen im Griff. Wehrlein verteidigte am Start seine Spitzenposition, obwohl da Costa den etwas besseren Start erwischte.
Danach herrschte 13 Runden lang Waffenstillstand mit Hinterherfahren - es galt, Batterie und Reifen zu schonen. Die Hankook-Reifen sind in diesem Jahr deutlich weicher als in der Vergangenheit.
Die ersten Attack-Mode-Aktivierungen brachten dann Farbe ins Spiel. Der neue Allradantrieb mit 350 Kilowatt (476 PS) erwies sich auch in Mexiko als deutlicher Game-Changer gegenüber dem eher schwachbrüstigen Boost der Vorjahre. Wer Attack Mode hatte, konnte mit Leichtigkeit überholen.
Die Andretti-Piloten spielten clever zusammen: Nico Müller (Andretti; 9.) ermöglichte seinem Teamkollegen Jake Dennis (Andretti; 4.) eine Aktivierung ohne Positionsverlust, indem er die Konkurrenz hinter sich ausbremste. Dennis nutzte in der Folge seinen vierminütigen Attack Mode voll aus.
Porsche blockiert sich beim Attack Mode
Nur eine Runde später holte sich Wehrlein seinen ersten Attack Mode ab. Er nahm lediglich zwei Minuten, um hinten heraus noch einen längeren Attack Mode von sechs Minuten zu haben. Doch nach der Aktivierung geriet er mit Felix da Costa ins Gehege. Das kostete beide Porsche-Piloten Zeit.
Dennis überholte den Portugiesen sofort. Da Wehrlein nur zwei Minuten geholt hatte, Dennis aber vier, konnte er sich auch Wehrlein schnappen. Das kostete den Deutschen, dem man den schweren Unfall beim Saisonauftakt in Sao Paulo nicht mehr ansah, die Chance auf den Sieg.
Felix da Costa schnappte sich den Attack Mode, als dieser bei Dennis und Wehrlein erlosch, und zog an beiden vorbei. Wehrlein griff sich bereits in der 20. von 36 Runden seinen zweiten, jetzt sechsminütigen Attack Mode.
Damit zwang Wehrlein Dennis in den Attack Mode. Dieser hielt sich knapp vorn, sollte seinen Attack Mode aber 50 Sekunden früher verlieren. Doch Porsche stellte sich erneut selbst ein Bein, indem Felix da Costa seinerseits eine Runde später in den Attack Mode ging. Dennis schlüpfte gerade durch und die beiden Porsche-Piloten standen sich abermals gegenseitig im Weg.
Dennoch fanden beide noch im Attack Mode einen Weg an Dennis vorbei, dessen linker Vorderreifen langsam einbrach. Der Porsche-Doppelsieg war nur noch Formsache.
Doppeltes Safety-Car stellt alles auf den Kopf
Doch dann kam es eingangs des Stadions zu einer Kollision zwischen David Beckmann (Cupra-Kiro; DNF) und Lucas di Grassi (Abt-Lola; 16.), die Beckmann aller Chancen auf seine ersten WM-Punkte beraubte. Der Cupra-Kiro blieb stehen und das Safety-Car ging auf die Strecke. Die Rennleitung ließ sich aber viel Zeit, sodass alle, die es noch nicht getan hatten, ihren Attack Mode aktivieren konnten.
Unter ihnen war Oliver Rowland, der noch sechs Minuten Attack Mode mitnahm. Diese verpufften zwar größtenteils hinter dem Safety-Car, aber die Bergungsarbeiten gingen schnell genug, dass er noch rund eine Minute übrig hatte, als es wieder losging.
Rowland fuhr Slalom um die wehrlosen Konkurrenten, die ihren Attack Mode bereits ausgeschöpft hatten, und katapultierte sich innerhalb einer Dreiviertelrunde vom vierten auf den ersten Platz. Gerade als er die Führung übernommen hatte, was sein zweiter Glücksgriff war, kam es erneut zu einer SC-Phase - Mitch Evans (Jaguar; DNF) war auf Nico Müller aufgefahren.
Evans machte damit ein komplettes Desaster für Jaguar perfekt, denn das britische Team blieb erstmals seit der teaminternen Kollision in Jakarta 2023 ohne Punkte. Teamkollege Nick Cassidy blieb vom letzten Startplatz aus als 14. ebenfalls punktelos. Auch die zweite SC-Phase dauerte nur kurz und endete mit einem Shootout über vier Runden.
Ein drittes Mal half das Rennglück Rowland auf die Sprünge: Trotz der beiden Safety-Car-Phasen gab es keine zusätzliche Runde, womit Porsche, wo man auf eine 37. Runde spekulierte, seinen Energievorteil gegenüber Rowland nicht mehr ausspielen konnte. Angriffe waren in der Schlussphase nicht mehr möglich, da Rowlands Energiemanagement exakt auf 36 Runden ausgelegt war. So mussten sich die Porsche-Piloten mit den Plätzen zwei und drei begnügen.
Dennis wurde Vierter, gefolgt von den beiden DS-Penske-Piloten Jean-Eric Vergne (5.) und Maximilian Günther (6.). Die letzten Punkteränge gingen an Stoffel Vandoorne (Maserati; 7.), Nyck de Vries (Mahindra; 8.), Müller und Taylor Barnard (McLaren; 10.). Wie das Mutterteam blieb auch das Jaguar-Kundenteam Envision ohne Punkte.
Die nächste Station der Formel E ist der "Double-Header" in Dschidda am 14. und 15. Februar. In Saudi-Arabien soll auf einer verkürzten Version des Jeddah Corniche Circuit die Premiere der Schnelladestopps ("Pit Boost") erfolgen, die die Rennen noch unberechenbarer machen dürften.


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