Formel-E-Auftakt 2024/25 Sao Paulo: Wehrlein-Überschlag und Evans-Sieg

Startverzögerung, Safety-Car-Phase und zwei Rotphasen im ersten Rennen der Gen3-Evo-Ära der Formel E: Überschlag von Pascal Wehrlein - Sieg für Mitch Evans von P22

(Motorsport-Total.com) - Die Elektrorennserie Formel E ist am Samstag auf turbulente Art und Weise in die elfte Saison ihres Bestehens und die erste mit den Gen3-Evo-Autos gestartet. Austragungsort für das Auftaktrennen der jahresübergreifenden Saison 2024/25 war der Stadtkurs in Sao Paulo (Brasilien).

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein startete beim Formel-E-Auftakt von der Pole - und überschlug sich! Zoom

Der ursprünglich auf 31 Runden angesetzte Saisonauftakt umfasste letztlich 35 Runden. Das Rennen stand im Zeichen einer Startverzögerung, einer Safety-Car-Phase und sogar zweier Rotphasen!

Grund war für die zweite Rotphase im Rennen war ein Unfall zwischen Nick Cassidy (Jaguar) und Pascal Wehrlein (Porsche), der für den amtierenden Formel-E-Weltmeister Wehrlein mit einem Überschlag endete. Der Crash passierte fünf Runden vor Schluss ausgangs der Schikane auf der Gegengerade. Laut ersten Informationen ist Wehrlein "okay", wird aber in ein Krankenhaus gebracht, um sicherzugehen.

Gewonnen wurde der Formel-E-Auftakt 2024/25 letztlich von Mitch Evans (Jaguar) - und das vom 22. und damit letzten Startplatz! Im Qualifying, das vier Stunden vor dem Rennen stattfand, hatte Evans aufgrund eines technischen Defekts keine Rundenzeit setzen können. Im Rennen kämpfte er sich sukzessive nach vorn, wobei er direkt in der ersten Runde vier Gegner außen herum überholte.

Startverzögerung beim Gen3-Evo-Debüt

Titelverteidiger Pascal Wehrlein hatte sich im Qualifying zum ersten Polesetter der neuen Saison gemacht, indem er im Finalduell gegen Oliver Rowland (Nissan) um 0,099 Sekunden die Oberhand behalten hatte.

Bevor es mit dem Rennbetrieb der neuen Saison losging, gab es eine Startverzögerung. Grund: Das Auto von Robin Frijns (Envision) streikte in der Startaufstellung. Die Folge für alle anderen war eine zweite Startprozedur.

Als das Rennen mit den allradgetriebenen Gen3-Evo-Boliden tatsächlich unter die Räder genommen wurde, übernahm der von P2 gestartete Oliver Rowland direkt die Führung von Polesetter Pascal Wehrlein. Maximilian Günther (DS-Penske) kam als Dritter aus der ersten Kurve heraus.

Eine Kollision im Hinterfeld zwischen Nico Müller (Andretti) und Jake Hughes (Maserati) rief in der dritten Runde die Safety-Car-Phase auf den Plan. Beim Restart verteidigte Oliver Rowland die Spitzenposition gegen Pascal Wehrlein und Maximilian Günther.

Im Zuge des strategischen Einsatzes des Attack-Modes wechselten sich anschließend Nick Cassidy (Jaguar), Norman Nato (Nissan) und Antonio Felix da Costa (Porsche) mit Rowland und Wehrlein an der Spitze ab.

Zwei Rotphasen nach einer Safety-Car-Phase

Nach zwei Dritteln der Distanz musste wieder Tempo herausgenommen werden. In diesem Fall war es keine Safety-Car-Phase, sondern eine Rennunterbrechung mit der roten Flagge. Grund für diese erste von letztlich zwei Rotphasen: Das Auto von Ex-Champion Jake Dennis (Andretti) stand nach einem technischen Defekt in der Auslaufzone von Kurve 1 und konnte nicht ohne Weiteres weggeschoben werden.

Die verbleibenden zehn Runden nach der ersten Rotphase wurden mit einem stehenden Start eingeläutet. Herangezogen für die zweite Startaufstellung des Tages wurde der Stand im Rennen, wie er eine Runde vor der Unterbrechung war.

Das bedeutete: Antonio Felix da Costa und Oliver Rowland in der ersten Reihe, Pascal Wehrlein und Maximilian Günther in der zweiten Reihe, Edoardo Mortara (Mahindra) und Nick Cassidy in der dritten Reihe.

Wie beim ersten Start, so war es auch beim zweiten Start Nissan-Pilot Oliver Rowland, der den von P1 gestarteten Porsche-Piloten - in diesem Fall Antonio Felix da Costa - ausbeschleunigte und als Erster in Kurve 1 einbog. Doch Rowland kassierte eine Durchfahrtsstrafe für inkorrekten Start.

Mitch Evans siegt vom letzten Startplatz

So schlug die Stunde von Jaguar-Pilot Mitch Evans, der vom 22. Startplatz kam. Kurz nachdem Evans von seinem Teamkollegen Nick Cassidy die Führung übernommen hatte, gab es nach Kollision mit Cassidy den Überschlag von Pascal Wehrlein, der die zweite Rotphase zur Folge hatte.

Mitch Evans

Miitch Evans gewann den turbulenten Auftakt der Formel-E-Saison 2024/25 Zoom

Die letzten Runden wurden dann nicht etwa mit einem dritten stehenden Start, sondern mit einem fliegenden Start in Angriff genommen. Mitch Evans führte das Feld an, gefolgt von Antonio Felix da Costa, Formel-E-Rookie Taylor Barnard (McLaren), dessen McLaren-Teamkollege Sam Bird, sowie Edoardo Mortara.

Taylor Barnard beim Formel-E-Debüt auf dem Podium

Mitch Evans gab sich in der Schlussphase keine Blöße, hielt seine Verfolger hinter sich und holte sich vom letzten Startplatz kommend den Sieg beim Saisonauftakt. Antonio Felix da Costa wurde Zweiter vor Taylor Barnard, der sein erstes Rennen als Formel-E-Stammpilot trotz einer Durchfahrtsstrafe auf dem Podium beendete. Sam Bird und Edoardo Mortara machten die Top 5 komplett.

Neben Taylor Barnard gibt es zwei weitere Rookies im 22-köpfigen Starterfeld für die Formel-E-Saison 2024/25. Es sind David Beckmann (Kiro; Deutschland) und Zane Maloney (Abt-Lola; Barbados). Maloney schloss nach einer einer Durchfahrtsstrafe auf P13 ab, Beckmann wurde auf P17 gewertet. Schon im Qualifying war es Barnard, der das Rookie-Trio angeführt hatte.

Sao Paulo war das erste von 16 Rennen im Formel-E-Kalender 2024/25. Weiter geht es in fünf Wochen, am 11. Januar 2025, auf der Formel-E-Streckenvariante im Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt. Für das dritte Rennwochenende der Saison - den Double-Header in Dschidda (Saudi-Arabien) am 14./15. Februar - wird das Debüt der vorgeschriebenen Schnelllade-Boxenstopps im Rennen erwartet.