Formel E 2024 London 2: Porsche-Pilot Pascal Wehrlein ist Weltmeister!

Beim spannenden Saisonfinale der Formel E in London gewinnt Porsche-Pilot Pascal Wehrlein nicht das Rennen, aber den Titel - Doppeltes Pech für Jaguar

(Motorsport-Total.com) - Pascal Wehrlein ist Formel-E-Weltmeister 2024! Im Saisonfinale, dem zweiten Rennen des Double-Headers zum E-Prix von London, hat sich der Porsche-Pilot in einem spannenden Dreikampf gegen seine zwei direkten Mitstreiter um den Titel - die Jaguar-Teamkollegen Mitch Evans und Nick Cassidy - durchgesetzt. (Fotos: Formel-E-Finale in London)

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Formel-E-Champion 2024: Pascal Wehrlein (Porsche) Zoom

Während das Rennen von Oliver Rowland (Nissan) gewonnen wurde, genügte Wehrlein P2 vor Evans, der Dritter wurde, um seinen ersten Formel-E-Titel einzufahren. Evans' Teamkollege Cassidy schied nach einer unverschuldeten Kollision mit Maximilian Günther (Maserati) aus dem Titelkampf aus. (Ergebnis: Formel-E-Finale in London)

"Unglaublich! Einfach unglaublich!", so Wehrleins erste Reaktion nach dem Titelgewinn. "Einfach war das nicht. Aber wir waren an diesem Wochenende voll konzentriert. Diese Strecke hier in London lag uns eigentlich nie so richtig, aber diesmal hat alles gepasst. Ich freue mich sehr, am meisten aber für das Team."

In der Herstellerwertung geht der Formel-E-Titel 2024 an Porsche, in der Teamwertung an Jaguar. Porsche-Pilot Wehrlein hat im Saisonverlauf dreimal gewonnen (Mexiko-Stadt, Misano 2, London 1). Evans, der Vizechampion, hat zwei Siege eingefahren (Monte Carlo, Schanghai 2). Ebenso hat Cassidy, der die Saison auf dem dritten Gesamtrang abschließt, zweimal gewonnen (Riad 2, Berlin 1).

Nick Cassidy auf Pole - Mitch Evans mit bestem Start

Jaguar-Pilot Nick Cassidy, der als Tabellenführer in das London-Wochenende gegangen war, mit P7 im Samstagsrennen aber beim gleichzeitigen Sieg von Pascal Wehrlein und P2 von Mitch Evans auf den dritten Tabellenrang abgerutscht war, holte sich für das Sonntagsrennen die Pole. Im zweiten Qualifying des Wochenendes setzte er sich im Finale gegen Maximilian Günther durch.

Wehrlein und Evans schafften es im Qualifying beide bis ins Halbfinale, unterlagen dort aber gegen Cassidy respektive Günther. Jaguar-Pilot Evans startete von P3, Porsche-Pilot Wehrlein von P4. Und weil Cassidy für die Pole drei Bonuspunkte kassierte, wurde es im Titelkampf schon vor dem Start des Rennens noch enger. Wehrlein ging als Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung auf Evans in das letzte Saisonrennen, Cassidy lag dank der Pole nur noch einen Punkt hinter Evans zurück.

Den Sprint zur ersten Kurve entschied Polesetter Nick Cassidy für sich. Dahinter schob sich Teamkollege Mitch Evans direkt in Kurve 1 an Maximilian Günther vorbei und war Zweiter. Der als Tabellenführer von P4 gestartete Pascal Wehrlein lag hinter Günther an vierter Stelle. Angesichts des knappen Punkteabstands von nur vier Zählern zwischen Wehrlein, Evans, Cassidy war klar, dass für jeden dieser drei Fahrer der Rennsieg auch den ersten WM-Titel bedeuten würde.

Zwei frühe Safety-Car-Phasen

Genau wie am Samstag, so gab es auch diesmal eine frühe Safety-Car-Phase. Grund war eine Kollision zwischen dem entthronten Champion Jake Dennis (Andretti) und Edoardo Mortara (Mahindra) im Hinterfeld. Als es im Renntempo weiterging, führte Cassidy vor Evans, Günther, Wehrlein.

Kurz nach dem Restart aber kam Wehrlein auf der Start/Ziel-Gerade an Günther vorbei. Somit fuhren die drei Titelkandidaten auch im Rennen auf den ersten drei Positionen - allerdings in genau umgekehrter Reihenfolge zur WM-Tabelle.

Eine Kollision zwischen Sam Bird (McLaren) und Jehan Daruvala (Maserati) sorgte kurz darauf für eine zweite Safety-Car-Phase. Beim zweiten Restart des Tages war die Reihenfolge Cassidy, Evans, Wehrlein, Günther und Jean-Eric Vergne (DS-Penske).

Nach einem Drittel der Renndistanz löste Evans seinen Teamkollegen Cassidy als Spitzenreiter ab. Kurz darauf ging auch Wehrlein an Cassidy vorbei und war damit Zweiter hinter Evans. Dies Reihenfolge hatte im kompletten zweiten Renndrittel Bestand. Die Entscheidung musste in den letzten zehn Runden der Saison fallen.

Cassidys Titeltraum platzt nach Rammstoß von Günther

Sieben Runden vor Schluss platzte der Titeltraum für Nick Cassidy. In Kurve 20, der letzten Kurve der Strecke, wurde er rustikal von Maximilian Günther angeschoben. Cassidy fing sich einen Reifenschaden ein, Günther einen beschädigten Frontflügel. Auch die Radaufhängung des Maserati nahm Schaden - Aus für Günther.

Cassidys Boxenstopp zwecks Reifenwechsel hatte zur Folge, dass der von der Pole gestartete Jaguar-Pilot aussichtslos zurückfiel. Damit wurde aus dem spannenden Dreikampf um den Titel ein Zweikampf zwischen Mitch Evans und Pascal Wehrlein. Ins Ziel kam Cassidy letztlich auf P17.

Evans' Titeltraum platzt mit zweitem Attack-Mode

Entschieden wurde der Zweikampf um den Titel in den letzten fünf Runden, wobei zur ursprünglich angesetzten Distanz (34 Runden) drei Runden hinzugefügt wurden. Am besten aufgelegt präsentierte sich plötzlich der am Samstag aus dem Titelkampf eliminierte Oliver Rowland (Nissan). Er übernahm die Führung. Zwar gelang Evans noch einmal ein Konter, aber Rowland überholte ihn ein zweites Mal.

So verlagerte sich das Duell um den WM-Titel zwischen Evans und Wehrlein auf die Positionen zwei und drei im Rennen. Drei Runden vor Schluss die Hiobsbotschaft für Jaguar: Evans zweiter Attack-Mode schlug fehl. Er musste ein drittes Mal den Umweg in der engen Rechtskurve einlegen und verlor damit entscheidend an Boden auf Wehrlein.

Während Oliver Rowland den Rennsieg beim Finale ins Ziel brachte, kam Pascal Wehrlein als Zweiter ins Ziel und fixierte damit den WM-Titel. Mitch Evans belegte den dritten Platz, aber das reichte nicht, um Wehrlein im Titelkampf zu übertrumpfen.

Die Plätze vier und fünf im Rennen gingen an Sebastien Buemi (Envision) und an Antonio Felix da Costa (Porsche). Robin Frijns (Envision), der nach dem Crash im Samstagsrennen zwecks ärztlicher Untersuchung das Krankenhaus aufsuchen musste, war am Sonntag wieder dabei. Ins Ziel kam der Niederländer beim Saisonfinale auf dem achten Platz hinter Jean-Eric Vergne und Nico Müller (Abt-Cupra).

Damit ist die Formel-E-Saison 2024 beendet, nicht aber der Formel-E-Rennbetrieb im Jahr 2024. Denn die neue Saison wird erstmals seit 2019/20 wieder eine jahresübergreifende. Saisonauftakt ist am 7. Dezember 2024 auf dem Stadtkurs in Sao Paulo (Brasilien). Insgesamt sollen in der neuen Saison 17 Rennen ausgetragen werden, wobei derzeit noch nicht alle Termine mit Austragungsorten besetzt sind (Formel-E-Kalender 2024/25).

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