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Abt: 0,2 Kilowattstunden kosten das Podium
Daniel Abt hat im Formel-E-Rennen in Peking zu viel Strom verbraucht und kassierte dafür eine Strafe, sein Team jubelt aber über den Premierensieg
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte Nick Heidfeld das Formel-E-Rennen in Peking gewinnen müssen, und selbst wenn nicht, wäre mit Daniel Abt ein Deutscher auf dem Podium gestanden. Aber der hauptberufliche GP2-Pilot verlor seinen dritten Platz durch eine nachträgliche Strafe der Rennleitung. Stattdessen sammelte er letztendlich als Zehnter gerade mal einen einzigen Punkt für die Meisterschaft.

© Abt
Das Abt-Team jubelt über den Sieg des Brasilianers Lucas di Grassi Zoom
"Dass ich eine Strafe erhalten habe, muss ich akzeptieren", sagt der 21-Jährige. "Es ging um 0,2 Kilowattstunden, die sicher nicht den Ausgang des Rennens beeinflusst haben. Aber Regeln sind Regeln." Auch das Funksystem habe mit dem zweiten Auto nicht mehr funktioniert. Pro Fahrzeug und Rennen ist in der Formel E eine Energiemenge von 28 Kilowattstunden erlaubt. Abt: "Es gibt keine Worte, die beschreiben können, wie ich mich gerade fühle."
Aber: "Ich verlasse Peking mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagt er. "Ich habe mich im Team und im Auto absolut wohlgefühlt und mich über den dritten Startplatz gefreut. Auch im Rennen konnte ich alle Zeiten mitgehen und wäre am Ende trotz eines etwas missglückten Boxenstopps auf dem Podium gestanden. Auf diese Premiere bin ich stolz, ebenso auf den Sieg es Teams durch meinen Teamkollegen. Glückwunsch an Lucas!"
Denn sein Teamkollege im von der eigenen Familie betriebenen Team, Lucas di Grassi, schrieb sich als Premierensieger in die Geschichtsbücher der neuen Elektro-Rennserie ein. Der Zieleinlauf auf den Positionen drei und fünf schien schon festzustehen, als die beiden Spitzenreiter Nicolas Prost und Heidfeld in einer der letzten Kurven spektakulär kollidierten und ausfielen. "Heute ist ein kleiner Traum wahr geworden", strahlt der Brasilianer.
"Ich hatte von der ersten bis zur letzten Runde jede Menge Spaß", erklärt di Grassi. "Die Rennen der Formel E sind eine ganz besondere Herausforderung, denn man muss nicht nur Rennfahrer sein, sondern gleichzeitig auch auf seinen Energiehaushalt achten. Natürlich hatte ich in der letzten Runde Glück, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war - aber das gehört im Motorsport dazu." Nächstes Wochenende geht es für ihn bei der WEC in Austin für Audi weiter.
Von so einem Start "geträumt, aber auch hart dafür gearbeitet" hat Teamchef Hans-Jürgen Abt: "Mein Dank geht an alle Organisatoren, Fans, Medien, Teammitglieder und natürlich Fahrer, die uns auf dem Weg von der ersten Idee bis zu diesem fantastischen Tag begleitet haben. Obwohl vieles neu war, sind alle cool geblieben. Gratulation an Lucas zum absolut verdienten Sieg, aber auch an Daniel, der mit seinem Startplatz und einem starken Rennen deutlich gezeigt hat, was in ihm steckt."

