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Wie Restarts in Macao über Sieg und Niederlage entschieden

Der Schlüssel zum heutigen Erfolg in Macao waren die perfekten Restarts von Antonio Felix da Costa - Camara hatte hingegen Pech mit dem Safety-Car-Licht

(Motorsport-Total.com) - Will man beim Formel-3-Weltcup in Macao vorne sein, muss man vor allem erst einmal eines: sich von den Mauern fernhalten. Beim heutigen Rennen auf dem Guia Circuit hat neben diesem Fakt aber vor allem eines für den Erfolg gesorgt: die richtigen Restarts nach dem Safety-Car. Für Rennsieger Antonio Felix da Costa und den Zweitplatzierten Felix Rosenqvist waren es die perfekten Restarts, die sie ganz nach vorne gebracht haben.

Titel-Bild zur News: Antonio Felix da Costa

Antonio Felix da Costa hatte beim Restart immer die richtige Antwort parat Zoom

Denn in Macao ist die Situation besonders: Auf den langen Geraden im ersten Streckenabschnitt ist es nicht immer von Vorteil, in der Führungsposition zu sein, wie Callum Ilott feststellen musste, der am Start die Führung übernommen hatte, aber nur als Fünfter in den engen Innenstadtteil einbog, weil ihn die Konkurrenz aus dem Windschatten überflügelte. Stattdessen war es plötzlich Red-Bull-Junior Sergio Sette Camara, der als Erster um den Kurs fuhr.

"Als ich ihn vor mir sah, dachte ich: Mist! Er wird schwierig einzuholen sein", schildert Felix da Costa, der den Brasilianer als schnellsten Piloten seines Carlin-Teams ausmachte. Camara konnte davonziehen, doch das Safety-Car holte das Feld bald wieder zusammen und Felix da Costa bekam beim Restart seine Chance: "Es war ein wenig seltsam, weil es so aussah, als würde das Safety-Car nicht mit der Rennleitung harmonieren, weil es die Lichter ziemlich spät ausgemacht hat. Das hat Sergio nicht genug Raum für den perfekten Restart gegeben", schildert der Portugiese.

Weil Felix da Costa dadurch nah genug dran war, konnte er in Führung gehen. "Ich war in der gesamten Saison nicht einmal Führender hinter dem Safety-Car und dachte, dass ich alle überraschen muss", erklärt Camara seine Taktik. "Ab der Haarnadel wollte ich einen sehr frühen Restart machen, damit er Turbulenzen bekommt. Aber das Safety-Car hat seine Lichter zu spät ausgemacht, und ich konnte es nicht tun. Antonio war genau hinter mir und hat eine Menge riskiert."


Fotos: Formel-3-Weltcup Macao


Fortan war es der Formel-E-Pilot, der das Geschehen in Macao bestimmte - allerdings ließ das nächste Safety-Car nicht lange auf sich warten. Dieses Mal waren die Vorzeichen umgekehrt: Felix da Costa lag in Führung, Camara lauerte dahinter auf seine Chance. "Ich war vorne und habe mich gefragt, was ich tun kann, um alle zu überraschen", hatte der Portugiese genau die gleichen taktischen Überlegungen.

Auch er wollte es komplett anders als sonst machen und einfach früh beschleunigen - und ihn ließ das Safety-Car nicht im Stich, sodass er es durchziehen konnte. "Ich hatte zwei Kurven, um eine Lücke herauszufahren. Das hat gerade so gereicht, weil wir Seite-an-Seite auf Lisboa zugefahren sind. Ein Meter weniger und er wäre vorne gewesen", erzählt der Rennsieger.


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Und statt die Führung zu übernehmen, musste sich Camara zwei Runden vor dem Ende plötzlich mit Felix Rosenqvist (Prema) auseinandersetzen, der ihm im Nacken hing. Der Brasilianer rutsche in den schnellen Streckenabschnitten allerdings stark und konnte den zweimaligen Sieger nicht hinter sich halten. "Er hat einen guten Kurvenausgang hinbekommen und mich überholt", so der Red-Bull-Junior.

Rosenqvist schildert die Szene so: "Ich hatte einen guten Ausgang aus der letzten Kurve, und Sergio hat den Scheitelpunkt ein wenig verpasst. Ich wusste, dass es an der Zeit war, es zu versuchen. Einmal hatte ich den perfekten Abstand auf Start und Ziel. Ich musste vor der Mandarin kurz lupfen und hatte dann einen perfekten Windschatten", so der Schwede. "Er hat sich rechts verteidigt, also bin ich nach links gefahren. Ich habe einfach später gebremst und gehofft, dass es funktioniert."