Formel-3-EM Le Castellet: Premierensieg für Callum Ilott
Der Brite Callum Illot hat beim zweiten Rennen der Formel-3-EM in Le Castellet seinen ersten Sieg gefeiert: Van-Amersfoort-Pilot profitiert von Cassidy-Fehler
(Motorsport-Total.com) - In einem spannenden zweiten Saisonrennen auf dem 3,841 Kilometer langen Circuit Paul Ricard in Le Castellet feierte Callum Ilott (Van Amersfoort) seinen ersten Sieg in der Formel-3-Europameisterschaft. Der 17 Jahre alte Brite verwies Nick Cassidy (Prema) und den besten Rookie Guanyu Zhou (Motopark) auf die Plätze zwei und drei. Der 16-jährige Zhou sorgte so für den ersten Podestplatz eines chinesischen Nachwuchspiloten in der Meisterschaft. In der Fahrerwertung hat der 21-jährige Neuseeländer Cassidy die Führung übernommen, nachdem der zuvor noch auf Rang eins notierte Lance Stroll (Prema) nach einem Unfall in der Startphase frühzeitig ausschied.

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Callum Ilott holt in Le Castellet seinen ersten Formel-3-EM-Sieg Zoom
Kurz nach dem Start musste Lance Stroll, Sieger des ersten Saisonrennens der Formel-3-Europameisterschaft, bereits seine Hoffnungen auf einen weiteren Erfolg begraben. Der Kanadier wurde in eine Kollision in der ersten Kurve verwickelt, in der insgesamt vier Piloten ausschieden. Ben Barnicoat (Hitech) verbremste sich und traf Stroll, der wiederum Joel Eriksson (Motopark) touchierte. Neben Stroll und Barnicoat schieden auch Maximilian Günther (Prema) und Harrison Newey (Van Amersfoort) aus. Die Rennleitung schickte zum ersten Mal das Safety-Car auf die Strecke.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Nick Cassidy die Führung inne, gefolgt von Callum Ilott, Mikkel Jensen (Mücke), Guanyu Zhou und Anthoine Hubert (Van Amersfoort). Beim Restart in Runde vier blieb es zunächst bei dieser Reihenfolge, bevor Zhou sich in Umlauf acht an Jensen vorbei auf den dritten Platz kämpfte. Sieben Runden später umrundete Cassidy plötzlich nur noch als Dritter die Rennstrecke im Süden von Frankreich, nachdem ihm bei zunehmendem Regen ein Fahrfehler unterlief. Ilott übernahm die Spitze und brachte den Sieg auch durch eine zweite Safety-Car-Phase sicher nach Hause.
Der zweite Einsatz des Safety-Cars wurde nach einem Dreher von Ralf Aron (Prema) in Runde 19 nötig und dauerte bis zum 22. Umlauf. Nach dem Restart blieb den Nachwuchspiloten noch eine Runde, in der Cassidy einen erfolgreichen Angriff gegen Zhou fuhr und sich so auf Rang zwei schob. Jensen wurde in einem von vielen spannenden Kämpfen bestimmten Rennen als Vierter abgewinkt, gefolgt von Sergio Sette Camara (Motopark), Alessio Lorandi (Carlin), Ryan Tveter (Carlin), Hubert, Eriksson und Raoul Hyman (Carlin).
Callum Ilott (Van Amersfoort): "Es ist ein tolles Gefühl, den ersten Sieg in der Formel-3-Europameisterschaft zu feiern - und das, obwohl unser Wochenende mit dem Feuer am Donnerstag nicht gut begann. Umso schöner ist nun der Erfolg, für den wir im Winter mit harter Arbeit den Grundstein gelegt haben. Im Rennen ist mir ein guter Start gelungen, bevor das Safety-Car zum ersten Mal auf die Strecke kam. Als Nick später im Rennen einen Fehler machte, konnte ich die Führung übernehmen. Danach ging es nur noch darum, das Auto auf der Strecke zu halten, denn wegen des stärkeren Regens war es teilweise ziemlich rutschig."
Nick Cassidy (Prema): "Mein Speed hat mich irgendwie überrascht, denn ich war in diesem Rennen mit meinem ältesten Reifensatz unterwegs. In der Anfangsphase war es noch eine Herausforderung, Platz eins zu halten, aber im Laufe des Rennes wurde es besser. Später ist mir in Kurve sechs ein Fehler unterlaufen, als die Strecke wegen des Regens rutschiger wurde. Das ärgert mich wirklich, denn ich hatte das Rennen eigentlich unter Kontrolle. Wenigstens konnte ich mir in der letzten Runde nach dem Restart noch den zweiten Platz zurückholen."
Guanyu Zhou (Motopark): "Ich gebe zu, mit einem Podestplatz bei meinem zweiten Formel-3-Rennen hätte ich nicht gerechnet. Am Start konnte ich bereits Anthoine Hubert überholen und später im Rennen auch Mikkel Jensen. Als es immer mehr regnete, habe ich vor allem versucht, keine Fehler zu machen und nicht zu viel Risiko zu gehen. Das habe ich auch so gehalten, als Nick Cassidy mich in der letzten Runde angegriffen hat. Über den dritten Platz freue ich mich sehr."

