Ex-Team von Sebastian Vettel: Bekannter Teamname verschwindet aus dem Sport

Das Nachwuchsteam Carlin wird 2024 von der Formelsport-Karte verschwinden: Der neuseeländische Hersteller Rodin übernimmt die Namensrechte des Traditionsteams

(Motorsport-Total.com) - Ein bekannter Name verschwindet 2024 aus dem Formelsport: Das britische Team Carlin gibt nach 28 Jahren seinen Namen ab und wird ab der anstehenden Saison unter dem Namen Rodin Motorsport in der Formel 2, Formel 3 und anderen Rennserien antreten.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel (Carlin) beim Rennen der Formel Renault 3.5 in Monaco 2007

Sebastian Vettel beim Rennen der Formel Renault 3.5 in Monaco 2007 im Carlin Zoom

Der neuseeländische Autohersteller hatte 2023 bereits einen Mehrheitsanteil am Team erworben, das im vergangenen Jahr als Rodin Carlin an den Start gegangen war. Teamgründer Trevor Carlin hat den Rennstall mittlerweile jedoch verlassen, sodass auch sein traditionsreicher Name nicht mehr mit übernommen wird.

Rodin hatte sich im vergangenen Jahr auch erfolglos als neues Team für die Formel 1 beworben und wurde als einer von vier Bewerbern auch in die zweite Runde gelassen, Grünes Licht bekam man von der FIA letzten Endes aber nicht.

"Ich bin begeistert, Rodin Motorsport in dieser neuen Ära unserer Renngeschichte zu führen", sagt Geschäftsführer David Dicker, ohne in seiner Mitteilung ein Wort über Carlin zu verlieren.

"Das Team hat einen großartigen Stammbaum im Rennsport, auf den wir weiter aufbauen werden. Die Saison 2024 wird wieder ein aufregendes Jahr für alle bei Rodin Motorsport werden, und ich kann es kaum erwarten, wieder auf die Strecke zu gehen, wo wir hingehören", meint er.

"Unsere Grundwerte bleiben die gleichen und wir streben weiterhin danach, das führende Junior-Motorsportteam zu sein. Unser Engagement für die Fahrer, die Meisterschaften und die Mitarbeiter bleibt ungebrochen; wir sind hier, um Rennen zu fahren, Fahrer zu entwickeln und weiterhin zu gewinnen."

Trevor Carlin wollte sich auf Anfrage von Motorsport-Total.com nicht zu seinem Ausscheiden aus dem Team äußern und zog es vor, "ein würdevolles Schweigen" zu bewahren.

Carlin gab es seit 1996

Carlin hatte den Rennstall 1996 mit Sitz im britischen Farnham gegründet. War man zunächst nur in der Britischen Formel 3 unterwegs, weitete man sein Engagement großflächig aus. Carlin war unter anderem in der GP2-Serie, der GP3-Serie, der Formel-3-Europameisterschaft, in der IndyCar-Serie, in der Formel Renault 3.5 oder als Einsatzteam in der Formel E engagiert.

2009 hatte Carlin einen großen Umbruch erlebt und einen Mehrheitsanteil an die Firma Capsicum Motorsport verkauft, die von Grahame Chilton, dem Vater des früheren Formel-1-Piloten Max Chilton, geleitet wird.

Trotzdem hieß das Team bis zum vergangenen Jahr weiter Carlin. Im vergangenen Jahr waren die Briten noch in neun verschiedenen Rennserien aktiv, darunter die Formel 2, die Formel 3, die F1 Academy oder die Extreme E.

Erfolge mit Vettel, Norris & Co.

Zu den größten Erfolgen des Teams gehörten der Meistertitel in der Formel 2 2018, die beiden Siege beim Formel-3-Event in Macau mit Antonio Felix da Costa 2012 und 2016 oder die Meistertitel von Alex Lynn in der GP3 2014, von Lando Norris in der Formel-3-EM 2017 sowie von Robert Wickens in der Formel Renault 3.5 2011.

Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel fuhr 2006 und 2007 ebenfalls für den Rennstall in der Formel Renault 3.5, bevor er in die Königsklasse aufsteigen durfte. Auch Carlos Sainz, George Russell, Daniel Ricciardo, Robert Kubica, Sebastien Buemi, Takuma Sato, Will Power oder Jean-Eric Vergne waren in den Juniorserien für Carlin aktiv.

Lando Norris

Lando Norris fuhr in der Formel 2 für Carlin und wurde 2018 Vizemeister Zoom

Vorerst wird der Name nun aus dem Formelsport verschwinden, doch ein Carlin Nahestehender ist sich gegenüber unserer Schwesterpublikation Autosport sicher: "Glaubt mir, das ist nicht das letzte Mal, dass wir Trevor im Formelsport gesehen haben werden."

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