Mäki gewinnt dramatischen Euroserie-Auftakt

Dramatik pur in der Formel-3-Euroserie: Jon Lancester überlebt spektakulären Salto, Nico Hülkenberg scheidet als Führender aus, Mika Mäki gewinnt

(Motorsport-Total.com) - Dramatischer hätte die neue Saison in der Formel-3-Euroserie wirklich kaum beginnen können: Rookie Mika Mäki vom Mücke-Team gewann den Auftakt in Hockenheim vom zweiten Startplatz aus, aber das Rennen wurde geprägt durch zahlreiche spektakuläre und weniger spektakuläre Zwischenfälle.

Titel-Bild zur News: Mika Mäki

Der nächste schnelle Finne: Rookie Mika Mäki gewann den Saisonauftakt

Die Szene des Nachmittags lieferte Jon Lancester (ART) ab, der im Kampf um Platz sieben mit seinem Vorderrad auf das Hinterrad von Jean-Karl Vernay (Signature) auffuhr und wie eine Rakete abhob und durch die Luft segelte! Lancester landete aus mehreren Metern Luftstand mit dem Überrollbügel auf dem Asphalt und rodelte durch das Kiesbett, wo sein Dallara-Mercedes wieder auf die richtige Seite gedreht wurde.#w1#

Schrecksekunde um Lancester

Natürlich kam angesichts dieser Schrecksekunde sofort das Safety-Car auf die Strecke. Lancester gab im Cockpit sitzend mit dem hochgestreckten Daumen Entwarnung, wurde aber dennoch von den Sicherheitskräften geborgen, auf eine Trage verfrachtet und ins Medical-Center gebracht - durchgehend bei vollem Bewusstsein. Übrigens: Lancester hatte Riesenglück, dass er beim Ausreiten nicht noch Dani Clos (Prema) voll gerammt, sondern nur dessen Heckflügel erwischt hat.

Erst in der 14. Runde konnte das Rennen wieder freigegeben werden. Bis dahin hatte Polesetter Nico Hülkenberg (ART) souverän geführt, aber der Deutsche blieb ausgerechnet beim Restart mit Getriebeschaden stehen. Dadurch erbte Mäki die Führung, der nach einem durchschnittlichen Start in der Anfangsphase schon Jules Bianchi (ART) überholt hatte. Anschließend fuhr Mäki den Sieg nur noch sicher nach Hause.

Drei Fahrer, eine Kurve

Einen Zwischenfall gab es im Kampf um Platz zwei, als Bianci, Edoardo Mortara (Signature) und Charlie Kimball (Prema) gleichzeitig in die Haarnadel einbiegen wollten. Bianci und Mortara kamen dabei von der Linie ab, während Kimball durchschlüpfte. Mortara wurde dennoch Dritter und bescherte Volkswagen gleich im ersten Rennen der neuen Saison einen Podestplatz. Franck Mailleux (Signature) und Vernay schrammten knapp an Rang drei vorbei.

Aus deutscher Sicht verlief der Nachmittag nicht ganz nach Wunsch, denn nach Hülkenberg verabschiedete sich auch noch Jens Klingmann (RC) mit einem Ausritt aus dem Rennen. Michael Klein (Zeller) wurde ein Opfer des Getümmels am Start und kam daher nur als 21. ins Ziel. In die Punkte fuhren dafür Maximilian Götz (RC) und Christian Vietoris (Mücke) als Sechster und Siebenter. Vietoris hatte zuvor seinen Start völlig verpatzt.