Chaosrennen in der Formel 2: Frederik Vesti verliert beide Hinterräder!

Reihenweise strauchelnde Titelkandidaten und ein bizarrer Patzer bei Prema: Das Hauptrennen der Formel 2 in Zandvoort bot reichlich Unterhaltung

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Sprintrennen der Formel 2 des Grand Prix der Niederlande in Zandvoort am Samstag wegen Regens buchstäblich ins Wasser gefallen war und ohne Punkt gewertet wurde, bot das Hauptrennen am Sonntag mehr Action, als vielen Beteiligten lieb war.

Titel-Bild zur News: Clement Novalak

Das Safety-Car kam in der Formel 2 mehrfach zum Einsatz Zoom

Am Ende stand ein Außenseitersieg von Clement Novalak (Trident) und ein regelrechtes Favoritensterben, bei dem fünf der ersten sechs Fahrer in der Meisterschaft ohne Punkte blieben. Für den kuriosesten Zwischenfall sorgte das Prema-Team mit Frederik Vesti.

Beim Boxenstopp in Runde 11 wurden am Auto des Dänen, der in der Meisterschaft auf Rang zwei liegt, die Hinterräder nicht richtig montiert. In Kurve 5 lösten sie sich fast gleichzeitig vom Auto. Der Mercedes-Junior drehte sich und konnte nur noch hilflos zusehen, wie seine Räder über die Strecke rollten.

Fahrfehler von Pourchaire, Iwasa und Doohan

Unmittelbar vor diesem bizarren Zwischenfall war der Meisterschaftsführende Theo Pourchaire (ART) ausgeschieden. In der schnellen Scheivlak-Kurve verlor der Franzose auf kalten Reifen die Kontrolle über sein Auto, kam von der Strecke ab und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Zuvor hatte Pourchaire noch Glück gehabt, denn bei der Boxeneinfahrt wäre er beinahe mit dem Auto von Isaak Hadjar (Hitech) kollidiert.

Red-Bull-Junior Ayumu Iwasa (DAMS), Dritter in der Meisterschaft, brachte sich durch einen Fahrfehler selbst um die Chance auf Meisterschaftspunkte. Beim Restart nach einer Safety-Car-Phase in Runde 4 verbremste sich der Japaner bei der Anfahrt zur ersten Kurve und kollidierte mit Kush Maini (Campos). Nach einem Reparaturstopp und einer 10-Sekunden-Strafe für das Verursachen der Kollision kam Iwasa als 13. ins Ziel.

Früh beendet war das Rennen für Jack Doohan (Virtuosi). Beim fliegenden Start nach einer Runde hinter dem Safety-Car drehte sich der Australier zunächst in der letzten Kurve noch vor der Startlinie. Danach kam er nur eine gute halbe Runde weiter. Nach einem weiteren Dreher blieb sein Auto auf dem Grünstreifen stecken und der Meisterschaftsvierte musste enttäuscht aufgeben.

Erster Formel-2-Sieg im 56. Rennen für Novalak

Von den Top 5 der Gesamtwertung holte nur Victor Martins (ART) als Neunter zwei Punkte. Doch auch das Rennen des Alpine-Juniors verlief alles andere als reibungslos. Beim Start musste er in Kurve 1 ins Kiesbett ausweichen, nachdem vor ihm Oliver Bearman (Prema) von Juan Manuel Correa (Van Amersfoort) umgedreht worden war.

In Runde 17 trafen sich Martins und Bearman erneut auf der Strecke. Ausgangs von Kurve 3 drängte der Franzose den Briten von der Strecke. Bearman touchierte die Leitplanke und musste sein Auto anschließend abstellen. Martins erhielt für diese Aktion eine 10-Sekunden-Zeitstrafe.

Am Ende des Rennens, das nach all den Zwischenfällen und mehreren Safety-Car-Phasen nach 38 von 40 geplanten Runden wegen der Zeitregel abgewinkt wurde, stand der erste Formel-2-Sieg für Novalak, der sich als echter Zandvoort-Spezialist erwies. Vor einem Jahr hatte der Franzose in den Niederlanden als Zweiter im Sprintrennen seinen ersten Podestplatz in der Formel 2 geholt. In seinem 56. Rennen fuhr Novalak allerdings erst zum achten Mal in die Punkteränge.

PHM-Fahrer und Boschung verpassen die Punkteränge

Mit Zane Maloney (Carlin) und Jak Crawford (Hitech) sicherten sich zwei Red-Bull-Junioren die Plätze zwei und drei. Richard Verschoor (Van Amersfoort) verpasste bei seinem Heimrennen als Vierter knapp das Podium. Roy Nissany und Josh Mason vom deutschen Team PHM blieben als Zwölfter und 15. ebenso ohne Punkte wie der Schweizer Ralph Boschung (Campos) als 16.

An der Spitze der Meisterschaft hat sich durch das Favoritensterben nichts geändert. Pourchaire führt mit 168 Punkten vor Vesti (156), Iwasa (134), Doohan (130) und Martins (122). Nächste Woche geht es in der Formel 2 mit den Rennen in Monza weiter, danach folgt eine zweieinhalbmonatige Pause bis zum Saisonfinale Ende November in Abu Dhabi.