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Zak Brown: Dank Corona-Impfung endlich "Licht am Ende des Tunnels"

McLaren-CEO Zak Brown rekapituliert die Corona-Saison der Formel 1 und lobt den Zusammenhalt des Sports - Zuversicht für 2021 auch dank erster Impfungen

(Motorsport-Total.com) - Eine Formel-1-Saison unter Corona-Bedingungen: Das hatte sich im März, als der Saisonauftakt in Melbourne abgesagt werden musste, nachdem Teams, Fahrer und Fans bereits an der Strecke waren, niemand vorstellen können. Doch mit vereinten Kräften gelang es schließlich, eine Saison mit 17 Rennen zu absolvieren.

Titel-Bild zur News: Zak Brown

Zak Brown lobt den Umgang der Formel 1 mit der Corona-Situation 2020 Zoom

"Ich glaube, keiner von uns hatte viel, ich würde nicht sagen Zuversicht, aber wir wussten es einfach nicht, bis die Saison begann", erinnert sich McLaren-CEO Zak Brown an die Unsicherheit vor dem verspäteten Saisonstart in Spielberg.

"Wir alle starrten auf Österreich als den hoffnungsvollsten Start. Aber ich glaube, bis wir tatsächlich in Österreich ankamen, hatte keiner von uns hundertprozentiges Vertrauen, weil ein Rennen nach dem anderen abgesagt wurde. Und es schien, als hätte die Welt COVID-19 nicht unter Kontrolle", rekapituliert der US-Amerikaner.

2020 wegen COVID "das brutalste Jahr in der Geschichte"

Noch im Juni, als es dann endlich losging, hätten viele nicht daran geglaubt, dass es überhaupt eine Saison geben werde. "Und dann, nach drei, vier Rennen, als wir sahen, wie gut die Formel 1, die FIA und die Regeln vorbereitet waren, dachten wir: Okay, wir schaffen 17 Rennen." Und das gelang in einem vereinten Kraftakt.

"Wenn man es der COVID-Situation heraus betrachtet, war es wahrscheinlich das brutalste Jahr in der Geschichte der modernen Welt. Glücklicherweise scheint es jetzt mit den kommenden Impfstoffen etwas Licht am Ende des Tunnels zu geben", sagt Brown.


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"Wir im Sport und in der Welt mussten Entscheidungen für das Wohlergehen unserer Leute, unserer Rennteams und Unternehmen auf der ganzen Welt treffen - anders als jede Entscheidungsfindung und Situation, die ich je erlebt habe. Es war also extrem schwierig. Dennoch bin ich sehr stolz darauf, wie McLaren damit umgegangen ist."

Schwierige Saison hat auch Positives hervorgebracht

Die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter habe immer an erster Stelle gestanden - auch dank hervorragender Arbeit der Formel 1: "Sie hat sich davon erholt, dass Australien vielleicht nicht der beste Moment war, aber dann sehr schnell gehandelt und einen Zeitplan mit 17 Rennen, über 70.000 Tests und sehr wenigen Zwischenfällen erstellt."

Und so könne man aus dieser "extrem schwierigen Saison" auch viel Positives ziehen, sagt Brown weiter. "Ich denke, es hat unser Team enger zusammengeschweißt und auch die Branche näher zusammengebracht." Und es habe Entscheidungen über die Zukunft vorangetrieben, wie etwa die weitere Senkung der Budget-Obergrenze.

"Alle Teams haben wirklich gut zusammengearbeitet, egal ob es um das Projekt für Beatmungsgeräte ging oder darum, den Kostendeckel zu senken, oder letztendlich darum, den neuen Formel-1-Vertrag zu unterzeichnen", blickt er zurück.


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Brown zuversichtlich: 2021 mit vollem Rennkalender

"Also abseits der Strecke denke ich, dass es wahrscheinlich ein höheres Maß an Zusammenarbeit gab, als ich es in meiner kurzen Zeit in der Formel 1 gesehen habe. (...) Den Teams ist es gelungen zu trennen, was sportliche Politik ist und was gut für den Sport ist, und wir alle müssen in diesem Sinne weiter zusammenarbeiten."

Angesichts der erfolgreichen Anstrengungen in dieser Saison ist Zuversicht für das Jahr 2021 groß: "Ich denke, wir haben gezeigt, dass wir Rennen ohne Fans fahren können, was definitiv kein ideales Szenario für die Fans oder die Teams oder Sponsoren oder Partner ist. Aber was ich höre, ist, dass alle Systeme laufen."

"Vielleicht wird es am Anfang ein paar wenige Zuschauer geben, aber hoffen wir, dass diese Impfungen jetzt schnell kommen und uns einen sauberen Lauf im nächsten Jahr ermöglichen. Aber ich erwarte, dass wir einen vollen Kalender hinbekommen."