Yuki Tsunoda: Was er an Ex-Teamkollege Nyck de Vries vermisst
AlphaTauri Yuki Tsunoda zieht den Vergleich zwischen Nyck de Vries und Daniel Ricciardo und verrät, was er an seinem Ex-Teamkollegen vermisst
(Motorsport-Total.com) - Drei Formel-1-Wochenenden haben Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo bisher als Teamkollegen absolviert, nachdem Nyck de Vries bei AlphaTauri vorzeitig rausflog. Im direkten Vergleich zeichnen sich für Tsunoda deutliche Unterschiede zwischen den beiden in Bezug auf deren Arbeitsweise ab.

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Bis Silverstone waren Yuki Tsunoda und Nyck de Vries Teamkollegen Zoom
"Nyck hat viel weniger Erfahrung als Daniel, also musste er wahrscheinlich bei jedem Rennen aufs Neue herausfinden, welche Art von Stil er braucht, um sich an das Team anzupassen. Bei Daniel kann ich sehen, dass er viel klarere Ziele hat und sich seiner Aufgabe sehr bewusst ist. Das Selbstvertrauen war sofort da", sagt Tsunoda.
"Er ist wirklich erfahren, und wie er sich in Besprechungen mit den Ingenieuren und bei solchen Sachen verhält, ist ganz anders. Er ist wirklich ruhiger. Aber das ist auch schwer zu vergleichen", gibt er zu. "Für mich wäre es einfacher, Pierre und Daniel zu vergleichen, als Nyck mit ihm, denn er ist ein ganz anderer Fahrer, wenn man bedenkt, wie er in die Formel 1 gekommen ist."
"Nyck kam aus der Formel E, hatte nie Formel-1-Erfahrung, und Ricciado ist einer der großen Fahrer der Formel 1. Ich denke, beide haben ein gutes Feedback an das Team gegeben, auch wenn Daniel wahrscheinlich noch besser, wie man eine klare Richtung vorgibt, denn er ist ja auch bei Red Bull und anderen Teams gefahren."
Tsunoda: Enge Beziehung zu Nyck de Vries
Auf die Frage, was er an de Vries vermisse, sagt Tsunoda: "Das Feedback, das er dem Team gab, war immer sehr spezifisch. Ich habe viele Dinge gelernt, und ich bin wahrscheinlich immer noch nicht auf dem Niveau,was die Menge an Feedback angeht, und wie spezifisch er in dem war, was er gesagt hat."
Und auch als Freund vermisse er den Niederländer. "Wir hatten eine gute Beziehung. Daniel habe ich gerade erst kennengelernt und wir haben erst ein paar Rennen zusammengearbeitet. Also was die Freundschaft angeht, habe ich mich am Donnerstag wahrscheinlich mehr mit Nyck unterhalten. Diesen Teil vermisse ich."
Noch haben Tsunoda und Ricciardo noch Zeit, ihre teaminterne Beziehung zu stärken - vielleicht ja auch über 2024 hinaus. Ricciardo machte jüngst deutlich, dass er Teil der Red-Bull-Familie bleiben will, was auf einen Verbleib bei AlphaTauri hindeutet.
"Das wäre cool", sagt Tsunoda. "Ich glaube, er fühlt sich jetzt richtig wohl mit dem Auto, mit dem Team. Und das ist gut so. Wir können sein volles Potenzial sehen. Er war wirklich zufrieden damit, wie sich das Auto verhält, mit den Abstimmungen."
"Für mich ist Daniel ein Red-Bull-Fahrer, wie damals, als er mit Sebastian Vettel und Max (Verstappen) kämpfte. Und es hat Sinn für ihn zu bleiben. Ich denke, dass sein Stil sehr gut zu der Marke Red Bull passt." Noch ist aber nichts fix, genauso wie bei Tsunoda selbst. Dessen Vertrag endet mit dieser Saison.
Tsunoda: Zukunft bereitet ihm weniger Sorgen
Doch der Japaner betont: "Ich mache mir weniger Sorge als vergangenes Jahr. Denn ich denke, dass sich meine Position als Fahrer im Team im Vergleich zu damals stark verändert hat. Und bis jetzt habe ich von Red Bull gehört, dass sie zufrieden sind. Trotzdem weiß ich, was ich verbessern kann. Ich weiß, dass ich noch einen großen Schritt mehr machen kann, um ein besserer Fahrer zu werden."
"Also mache ich mir darüber keine Sorgen, und ich mache mir auch keinen Stress. Ich konzentriere mich mehr darauf, was ich verbessern soll, und ich weiß, was sie von mir erwarten. Es ist also gut für mich, dass sie mir immer ein klares Ziel vorgeben, was ich verbessern muss. Das heißt, ich kann mich auf diese Dinge konzentrieren."
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Besser zu sein als der Teamkollege, spiele für ihn dabei eine untergeordnete Rolle, sagt Tsunoda: "Die Formel 1 ist ein Teamsport. Deshalb will ich mich nicht darauf konzentrieren, meinen Teamkollegen zu schlagen oder so etwas."
"Ich denke, besonders jetzt, wo wir als AlphaTauri ganz unten (in der WM-Tabelle) stehen, wollen wir als Team so viele Punkte wie möglich holen. Aber ja, es ist offensichtlich, dass die Zahlen gleichzeitig zeigen, welcher Fahrer nicht besser ist. Manchmal hängt es auch ein bisschen vom Glück ab, um ehrlich zu sein."
"Aber ich bin sicher, dass er viele Punkte holen will. Vor allem habe ich in den letzten beiden Rennen gesehen, wie er Vertrauen in das Auto hatte und sich sofort gut angepasst hat. Aber ich freue mich darauf, dass wir miteinander konkurrieren und uns gleichzeitig gegenseitig vorantreiben können. Ich habe immer noch das Vertrauen, dass ich gut abschneiden kann."


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