• 30.06.2007 19:04

  • von Britta Weddige

Wurz: Wie ein Sandplatzspieler auf Hardcourt...

Alexander Wurz (18.) erklärt im Interview, warum es im Qualifying derzeit nicht klappt und was er sich für das Rennen in Magny-Cours ausrechnet

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Frage: "Alexander, nach den Tests in Silverstone warst du sehr optimistisch, aber jetzt bist du schon im ersten Teil rausgeflogen. Was ist passiert?"
Alexander Wurz: "Optimistisch ja, weil wir einen kleinen Fortschritt gemacht haben, aber es schaut so aus, als hätten andere Teams einen größeren Fortschritt gemacht. Ich muss sagen, meine Runde war okay, da war kein großer Fehler drin. Im letzten Sektor ist die Hinterachse ein bisschen gerutscht, aber das hatte jeder."

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz muss im Qualifying weiterhin an seiner Leistung arbeiten

"Ich war knapp an meinem Teamkollegen dran - und daran muss ich im Moment im Zeittraining ja arbeiten, am Speed. Das war ein Fortschritt, aber unsere generelle Performance ist hier nicht so stark wie auf anderen Rennstrecken. Das Auto hat zu wenig Grip. Wenn es so brutal knapp ist wie hier in Magny-Cours, wo ein Zehntel einen Unterschied von fünf bis zehn Startplätzen macht, dann muss ich leider wieder mein Lehrgeld zahlen. Wenn du 18. bist, kannst du natürlich nicht von einer guten Position reden. Es ist schlecht gelaufen, ganz klar."#w1#

Wurz macht sich keine Sorgen

"Grundsätzlich habe ich keine schlaflosen Nächte." Alexander Wurz

Frage: "Du liegst im Stallduell 0:8 hinten. Wie erklärst du dir das? Kann dich das Team mehr unterstützen oder kommst du mit anderen Dingen nicht zurecht?"
Wurz: "Grundsätzlich habe ich keine schlaflosen Nächte. Ich weiß, der Speed ist da, ich muss mich nur einstellen auf diese Reifen. Im Vorjahr war das eher meine Stärke, da konnte ich viel Rundenzeit rausholen."

"Das muss sich der Leser vorstellen wie bei einem Tennisspieler, der immer auf Sand spielt und dann auf Hardcourt geht: Wenn das nicht dein Stil ist, ist das Timing ein bisschen falsch, das Gefühl passt nicht mehr ganz - und daran muss ich arbeiten. Das sind Kleinigkeiten, Feinheiten, aber da darf ich mir keine Sorgen machen, sondern ich muss ruhig bleiben und nach vorne schauen. Ich muss dazu sagen: Der Abstand zu Nico war viel geringer als im letzten Training, aber es hat nicht gereicht."

Wurz hofft nicht unbedingt auf Regen

"Ich nehme es, wie es kommt." Alexander Wurz

Frage: "Hoffst du jetzt für morgen auf Regen?"
Wurz: "Das würde dir Sache sicher ein bisschen durchmischen, aber im Prinzip müssen wir uns jetzt hinsetzen und schauen, was wir am Auto verbessern können. Es ist eine Lotterie im Regen, da zählen so viele Dinge, wenn man mit den Reifen reinkommt, ob man draußen bleibt auf Trockenreifen und so weiter. Das ist mit so viel Risiko verbunden. Ich nehme es, wie es kommt, und dann versuche ich, das Beste daraus zu machen. Ich habe aber auch vom 18. Startplatz schon Punkte geholt, also schauen wir mal. Grundsätzlich erwarte ich ein sehr schweres Rennen."

Frage: "Vorne haben wir Lewis Hamilton im Ferrari-Sandwich. Wer hat die besseren Chancen im Rennen?"
Wurz: "Hamilton, glaube ich, weil seine Reifen weniger stark abbauen als die Ferraris. Es wird sicher darauf ankommen, wer wie viel Sprit an Bord hat. Wenn Hamilton ein paar Runden länger draußen bleiben kann als Massa, dann könnte ich mir vorstellen, dass er ihn beim ersten oder zweiten Stopp überholt. Andererseits müssen wir aufpassen, was am Start passiert und in der ersten Kurve. Grundsätzlich würde ich mein Geld auf Hamilton setzen."