• 24.04.2006 14:38

  • von Adrian Meier

Wird Yuji Ide bei Super Aguri ersetzt?

Der Grand Prix von San Marino wurde im Vorfeld als letzte Chance für den Japaner angesehen - wird der 31-Jährige nach seinem Fehler nun ersetzt?

(Motorsport-Total.com) - Im Grand Prix von San Marino schickte Super-Aguri-Pilot Yuji Ide in der ersten Runde MF1-Racing-Fahrer Christijan Albers in einen spektakulären Überschlag, nachdem er sich beim Anbremsen auf die 'Villeneuve'-Schikane verschätzt hatte. Bereits nach dem Rennwochenende in Australien war über die Leistungen von Yuji Ide viel diskutiert worden, und auch bei Super Aguri intern war der unerfahrene Japaner seit seinen zahlreichen Drehern und Problemen in Melbourne nicht mehr unumstritten.

Titel-Bild zur News: Yuji Ide und Aguri Suzuki

Steht statt Yuji Ide bald ein anderer Pilot mit Aguri Suzuki in der Startaufstellung?

Ide, der vor Saisonbeginn nur einen einzigen Testtag in einem Formel-1-Boliden zur Verfügung hatte und damit über denkbar wenig Erfahrung verfügt, sollte in Imola eine letzte Chance erhalten, sich mit einem fehlerfreien Rennen für eine Weiterbeschäftigung zu empfehlen. Danach wollte das Team entscheiden, ob man den 31-Jährigen weiter fahren lässt oder einen Ersatzpiloten verpflichtet.#w1#

Wartet das Team noch das nächste Rennen ab?

"Wir wollen nicht als rollende Schikane bezeichnet werden." Daniele Audetto

"Der zweite Fahrer muss Leistung zeigen", meinte Geschäftsführer Daniele Audetto vor dem Rennen gegenüber 'Reuters'. "Wir wollen nicht als rollende Schikane bezeichnet werden oder eine Gefahr oder Probleme für andere Fahrer darstellen." Daher erwäge man einen Wechsel, auch wenn dies nicht die favorisierte Option sei.

Man dürfe jedoch den Japaner aufgrund seines Fehlers nicht ungerecht bewerten, schließlich habe man ihm kaum Möglichkeiten zum Testen geben können. Eigentlich hätte Ide bei den Testfahrten von Super Aguri in Barcelona im Vorfeld des Grand Prix von San Marino fahren sollen, um sich besser an den Boliden gewöhnen zu können, jedoch wurde dieser Plan aufgrund technischer Probleme kurzfristig fallen gelassen. Außerdem käme für Ide, der sich zuvor in japanischen Rennserien einen Namen gemacht hatte, erschwerend hinzu, dass er die Strecken der Formel 1 jeweils erst lernen muss.

"Auch bezüglich der Fitness ist er ohne eine angemessene Vorbereitung hierher gekommen", erklärte Audetto weiter. "Sein Englisch ist relativ dürftig, daher ist auch die Kommunikation mit den Ingenieuren und Mechanikern nicht perfekt." Dennoch solle man dem Japaner noch ein wenig mehr Zeit geben, sich an sein Umfeld zu gewöhnen. Daher würde man nun noch das Rennen auf dem Nürburgring abwarten, bevor man eine Entscheidung treffe. Bis dahin lasse man Ide aber auf jeden Fall die volle Unterstützung zukommen.

Teamchef Suzuki will sich bald entscheiden

Teamchef Aguri Suzuki kündigte jedoch an, dass man bereits in dieser Woche Meetings abhalten werde, um zu beratschlagen, ob Ide auch auf dem Nürburgring erneut an der Seite von Takuma Sato den Boliden des Teams wird steuern dürfen. "Er hatte nicht viele Tests vor Bahrain", wird Suzuki von 'autosport.com' zitiert und sieht damit die gleiche Problematik wie Audetto. "Danach waren wir mit den Rennen sehr beschäftigt, deshalb hatte er nicht genug Tests, weil er nicht versteht, wie man das Auto bewegen muss, wie man einen Nutzen aus den Reifen zieht, und so weiter."

"Ich persönlich will mit Yuji weitermachen, aber das ist nicht nur meine Entscheidung." Aguri Suzuki

Die Zukunft Ides sei daher noch nicht entschieden, er persönlich wolle jedoch mit Ide weitermachen: "Ich persönlich will mit Yuji weitermachen, aber das ist nicht nur meine Entscheidung", sagte der Teamchef. Sollte der 31-Jährige tatsächlich ausgetauscht werden, käme als Ersatzmann höchstwahrscheinlich wieder ein Japaner zum Zuge, um den Status des komplett japanischen Teams aufrechterhalten zu können.

Mit Hiroki Yoshimoto, der das GP2-Rennen in Imola am Sonntag auf Platz drei beendeten konnte, habe er sich bereits getroffen, enthüllte Audetto. Jedoch müsse man vor einer möglichen Verpflichtung einen Test abwarten, was sich derzeit aufgrund von Materialmangel jedoch schwierig gestalte, meinte der Teammanager abschließend.