Wintertests: Warum die Wahl auf Bahrain fiel

Die Teammanager von Force India, Sauber und Ferrari erklären, wieso Bahrain im Testwinter ein optimaler Barcelona-Ersatz ist - Zur Politdebatte bleiben sie stumm

(Motorsport-Total.com) - Bislang galt Barcelona als jährlicher Fixpunkt in den Formel-1-Saisonvorbereitungen, doch kommende Saison wird Ende Januar in Jerez getestet, ehe man in die Wüste nach Bahrain weiter zieht, wo im Februar und Anfang März der zweite und der dritte Wintertest stattfinden. Ursache für die Änderung war die Unzufriedenheit der Teams und Pirellis mit den niedrigen Temperaturen in Europa, wodurch man nur bedingt Erkenntnisse gewinnen konnte.

Titel-Bild zur News: Pole-Position in Bahrain

Optimale Bedingungen? Die Teams freuen sich auf die Tests in Bahrain Zoom

Ursprünglich waren auch Dubai und Abu Dhabi als Alternativen im Gespräch, doch schließlich entschied man sich wegen des repräsentativeren Streckenlayouts für Bahrain, obwohl die vergangenen zwei Rennen im Inselkönigreich wegen der blutigen Unruhen umstritten waren, der Grand Prix 2011 sogar abgesagt werden musste.

Warum man sich nun neben dem Grand Prix auch für Testfahrten in die Krisenregion bewegt? "Wir sind hier, um Veranstaltungen zu organisieren, und dies so gut wie möglich zu tun, aber ob wir dort hingehen sollten oder nicht, ist eine politische Frage - und ich bin nicht hier, um zu politischen Fragen Auskunft zu geben", hält sich Saubers Teammanager Beat Zehnder bedeckt.

Auch Force Indias Teammanager Andy Stevenson will sich nicht den Mund verbrennen und die politische Lage nicht kommentieren. Er ist aber der Ansicht, dass es in Hinblick auf die Bedingungen keine bessere Teststrecke gibt als Bahrain: "Die Temperaturen werden nicht zu hoch sein, wahrscheinlich wird es zu dieser Jahreszeit so um die 22, 23 Grad haben. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, um die Mannschaften wieder in Schuss zu bringen, damit sie für die harte Saison vorbereitet sind."

Ferrari-Sportchef Massimo Rivola hält Bahrain auch in Hinblick auf die ersten Testläufe mit den 1,6-Liter-Turbomotoren für sehr geeignet: "Wir müssen mit den neuen Motoren einige Kilometer abspulen, und in Bahrain herrschen normalerweise gute Wetterbedingungen - das hatte für uns Priorität." Ferrari hätte aber auch mit mit den Alternativen zu Bahrain leben können: "Wir wollten unbedingt im Nahen Osten fahren - die Entscheidung, ob Abu Dhabi oder Bahrain, lag nicht bei uns."