• 27.08.2006 17:27

  • von Marco Helgert

Williams ohne das nötige Glück

Das Safety Car machte die strategischen Überlegungen bei Williams zunichte - Mark Webber Zehnter, Nico Rosberg mit Technikdefekt

(Motorsport-Total.com) - Schon im gestrigen Qualifying wurde deutlich, dass Mark Webber mit viel Benzin in das Rennen in der Türkei gehen würde. Umso unglücklicher war für den Australier die Safety-Car-Phase nach dem Dreher von Vitantonio Liuzzi. Mit der zwangsweise geänderten Strategie waren Punkte unmöglich. Nico Rosberg war in ähnlichen Regionen unterwegs, ein kollabiertes Kühlwassersystem zwang ihn jedoch zur Aufgabe.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber viel mit einem schweren Auto immer weiter zurück

"Es lief gut, bis das Safety Car kam, denn wir wollten lange fahren", so Webber. "Ich kam noch am Safety Car vorbei, ehe es auf die Strecke ging, und ging danach an die Box. Im folgenden Stint wurde es dann schwer, denn ich hatte viel Benzin dabei und vor allem hinten wenig Grip. Der letzte Stint war viel besser, aber da war es schon zu spät. Es ist enttäuschend, es nicht in die Punkte geschafft zu haben, aber die Umstände waren nicht einfach für uns."#w1#

Rosberg schob sich in der Anfangsphase sehr weit nach vorn, da er ungeschoren durch die Scharmützel am Start manövrierte. "Auf der einen Seite war es ein guter Tag für mich, denn ich hatte einen guten Start und konnte wegen der Unfälle einige Plätze gutmachen", erklärte er. "Aber das Positivste heute war, dass das Auto sich gut anfühlte. Ich hatte im Gegensatz zu gestern das Vertrauen."

"Wir haben noch einige Dinge an der Elektronik geändert und das hat wirklich geholfen", so Rosberg weiter. "Das Rennen hat Spaß gemacht und ich konnte angreifen, ohne über Fehler nachzudenken. Es war schön, dass unsere Pace gut war. Dennoch kam noch die Enttäuschung. Bei Halbzeit des Rennens erklärte mir mein Ingenieur, dass mein Wasserdruck kollabiert wäre. Es ist schade, nicht das Ziel erreicht zu haben."

"Es war heute ein enttäuschendes Rennen, denn es sah nach einigen Punkten aus", so der Technische Direktor Sam Michael. "Wir hatten eine Strategie mit einem langen ersten Stint, das Safety Car war also das Schlimmste, das uns passieren konnte. Wir teilten dann unsere Strategie auf: Mark kam herein, Nico blieb draußen - dennoch konnten wir uns nicht erholen. Beide fuhren gut, hatten tolle Starts und erste Runden, aber das Wassersystem an Nicos Auto ging kaputt. Wir müssen den Grund hierfür noch herausfinden. In Monza werden wir einige Verbesserungen am Auto haben."

Motorenseitig war dagegen alles im grünen Bereich. "Nach dem Zwischenfall in der ersten Kurve lagen unsere beiden Autos gut", so Chris Jilbert, Leitender Ingenieur bei Cosworth. "Nicos Auto aber verlor Wasser, irgendwann mussten wir ihn hereinholen, was sehr schade war. Mark konnte auch kein Kapital aus der guten Anfangsphase schlagen und landete außerhalb der Punkte. Die Motoren waren zuverlässig, aber wir hatten wieder das Pech, nicht beide Autos in das Ziel zu bringen."