Williams: Gute Fortschritte, aber mangelnde Standfestigkeit
Williams-Ingenieur Tom McCullough über einen arbeitsreichen "Testtag" in Schanghai: Neue Teile am Barrichello-Auto bringen Speed, aber auch Sorgen
(Motorsport-Total.com) - Bei Williams fuhr man am Freitag in Schanghai zweigleisig. Während Pastor Maldonado sein Trainingsprogramm mit der bisherigen Version des FW33 abspulte, probierte man am Wagen von Rubens Barrichello neue Teile aus. In beiden Sessions platzierte sich der Brasilianer hinter dem Williams-Rookie, dennoch überzeugten die Entwicklungen.

© xpb.cc
Am Williams von Rubens Barrichello probierte man am Freitag neue Teile aus
"Das war der bisher arbeitsreichste Freitag in diesem Jahr, weil es ein ausgiebiger Test war", sagt Williams-Ingenieur Tom McCullough. "Wir haben viele aerodynamische Analaysen bezüglich der neuen Teile betrieben. Wir haben auch am Motormapping gearbeitet, weil wir einen veränderten Auspuff haben."
"Die neuen Teile bringen guten Fortschritt. Wir sind glücklich damit", sagt der Brite. Die gesammelten Daten des Tages werde man nun genau analysieren. Noch steht nicht fest, ob die Neuteile am Auto bleiben. "Wir hatten ein paar Probleme mit dem Unterboden. Da mussten wir zwischen den Sessions einen kleinen Schaden beheben, auch am Ende der zweiten Session war wieder etwas kaputt. Das müssen wir uns nun genau anschauen."
Die Entscheidung über die Spezifikation des Barrichello-Autos fällt Williams nicht leicht. "Wir hatten bisher nur Ausfälle. Wir müssen also genau abwägen, ob wir für mehr Performance tatsächlich ein Risiko bezüglich der Zuverlässigkeit eingehen müssen", sagt McCullough. "Die Daten zeigen eindeutig, dass wir vorankommen. Wir müssen halt schauen, ob wir entsprechende Zuverlässigkeit hinbekommen."
"Wenn es nur um Leistung ginge, dann würden wir die Teile zweifellos im Rennen verwenden", sagt der Techniker. Falls man auch am Samstag auf diese Variante des FW33 setze, dann sei der Einzug in Q3 "locker möglich" meint der Fachmann. Aber ansonsten: "Die Top 10 sind ganz schön schwierig zu erreichen. Vielleicht ziehen wir mit einem Auto in Q3 ein, mit dem anderen sind wir nahe dran. Das ist eine realistische Einschätzung."
"Die Reifen funktionieren hier viel besser als in Malaysia", erklärt der Ingenieur. "Die Pneus halten länger. Wir haben am Ende der Session sogar 21 Runden am Auto von Rubens mit den weichen Reifen hinbekommen. Mit der harten Mischung gibt es immer noch etwas Balance-Probleme. Man wird mit zwei Stopps durchkommen können. Es werden sicherlich auch einige über nur einen Boxenhalt nachdenken."

