Williams fiebert dem Saisonauftakt in Bahrain entgegen
Das Williams-Team zählt am kommenden Wochenende in Bahrain zu den heißen Außenseitern - Rosberg kehrt an die Stätte seines GP2-Triumphs zurück
(Motorsport-Total.com) - Die Kombination Williams-Cosworth war bei den Testfahrten im zurückliegenden Winter eine der positivsten Überraschungen, doch nun gilt es, die gezeigten Leistungen auch im Renneinsatz zu bestätigen. Das britische Erfolgsteam vergangener Jahre fiebert dem Beginn der Ära nach der Partnerschaft mit BMW jedenfalls enthusiastisch entgegen.

© xpb.cc
Nico Rosberg wird am Sonntag in Bahrain seinen ersten Grand Prix bestreiten
"Nach so vielen Tests ist es schön, wieder ein Rennen zu fahren und zu sehen, wo wir im Vergleich mit den anderen Teams stehen", erklärte Grand-Prix-Debütant Nico Rosberg. "Ich bin zuversichtlich, denn die letzten Tests sind gut gelaufen und ich fühle mich im Auto wie zu Hause. Auf mein erstes Formel-1-Rennen freue ich mich sehr, vor allem weil Bahrain eine Strecke ist, die ich mag und auf der sich im vergangenen Jahr meinen Meistertitel in der GP2 fixieren konnte."#w1#
Webber geht äußerst motiviert in die neue Saison
Auch Teamkollege Mark Webber steckt voller Vorfreude: "Normalerweise findet das erste Rennen in Australien statt, daher fühlt sich der diesjährige Saisonauftakt für mich anders an als sonst. Auf jeden Fall ist es ein ruhigerer Beginn als sonst", gab der Australier zu Protokoll. "Nach all den Tests und Ratespielchen gibt es wohl keinen Fahrer, der sich nicht darauf freut, endlich wieder das zu machen, worum es eigentlich geht - und das ist der direkte Konkurrenzkampf mit den anderen Fahrern."
"Rennwochenenden sind einfach großartig, denn wir haben die Trainings, das Qualifying und das Rennen - und dann gibt es keine Entschuldigungen mehr. Man muss das bestmögliche Resultat für sich selbst und das Team holen. Das erste Rennen ist wegen der ungeklärten Fragen der Wintertests besonders spannend. Ich freue mich schon auf Bahrain - mal schauen, was für Williams drin ist. Mir kann das Rennen nicht schnell genug kommen", so der Australier.
Dass das erste Rennen für viele das aufregendste der ganzen Saison ist, bestätigte auch Williams' Technischer Direktor Sam Michael: "Dieses Jahr gilt das umso mehr, weil die V8-Motoren neu sind. Aus unserer Sicht war unser FW28 aber sehr konkurrenzfähig, weshalb wir für die Rennen gut vorbereitet sein sollten", erklärte Webbers Landsmann.
Minimaler Luftwiderstand wegen schwächerer Motoren wichtig
"Die Strecke", fügte er an, "verfügt über lange Geraden und langsame Kurven, wodurch die Bedeutung der aerodynamischen Effizienz besonders groß ist, vor allem wegen der V8-Motoren. Bahrain ist ein High-Downforce-Kurs, aber minimaler Luftwiderstand ist dennoch wichtig, so dass wir auf den Geraden mit bis zu 315 km/h rechnen. Bei den bisherigen Rennen dort haben wir viele Überholmanöver gesehen, daher kann man die Strecke sicher als aufregend einstufen."
Und weiter: "Wir haben ein neues Trainings- und Qualifikationsformat, welches sich auf die Rennstrategie auswirken wird. Im Training werden wir wenig fahren, aber im Qualifying gibt es nun das Ausscheidungsfahren mit unlimitierten Runden. Die ersten beiden Segmente darf man mit wenig Benzin fahren. Man muss außerdem Reifen für das Finale schonen. Sollten alle gleichzeitig ins Qualifying gehen, werden wir alle vier Sekunden ein Auto bei Start und Ziel sehen", so Michael.
Williams mit Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung
"Im Winter", fuhr er fort, "haben wir hart an der Zuverlässigkeit des Getriebes und auch am neuen V8-Motor von Cosworth gearbeitet. Reifenseitig gibt es auch große Veränderungen, denn man darf nun im Rennen wieder Reifen wechseln. Dadurch kommt dem Verschleiß weniger Bedeutung zu, was sich auf die Entwicklungsrichtung ausgewirkt hat, die wir gemeinsam mit Bridgestone verfolgen mussten."
"Außerdem sind unsere Fahrer gut vorbereitet. Mark ist wie immer ganz heiß und engagiert, während Nico im Winter am meisten Kilometer zurückgelegt hat. Er könnte also gar nicht besser vorbereitet sein. Alex (Wurz; Anm. d. Red.) hat enorm zu unserem Winterprogramm beigetragen, und an den Rennwochenenden verlassen wir uns sehr auf ihn, was die Reifenauswahl und die Einstellungen des Setups am Freitag angeht", meinte Michael abschließend.
Für Cosworth äußerte sich Chefrenningenieur Simon Corbyn: "Seit den ersten Prüfstandsläufen sind uns große Fortschritte gelungen. Wir haben uns ehrgeizige Ziele gesetzt und hart gearbeitet, um diese zu verwirklichen. Die Zusammenarbeit mit Williams war im Winter sehr gut, so dass wir bereits zusammengewachsen sind. Bahrain ist nun die erste Gelegenheit, Williams und Cosworth mit der Konkurrenz zu vergleichen", ergänzte der Motorentechniker abschließend.

