Wie sich die Formel 1 in 20 Jahren verändert hat
Heute dominieren Computerkids und Ingenieure die Formel 1, doch zu Keke Rosbergs Zeiten ging es noch vor allem um aufregende Rad-an-Rad-Duelle
(Motorsport-Total.com) - Zwischen 1978 und 1986 erlebte Keke Rosberg mit die schönsten Jahre seines Lebens, als er Formel-1-Fahrer war, immerhin fünf Grands Prix gewann und 1982 sogar Weltmeister wurde. Der Finne kam in den 90er Jahren erst mit J.J. Lehto und später mit Mika Häkkinen als Manager in die Königsklasse des Motorsports zurück, in der nun auch sein Sohn Nico an den Start geht.

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Keke Rosberg beendete vor 20 Jahren seine Karriere als Formel-1-Fahrer
Rosberg ist daher in der privilegierten Position, die beiden Epochen miteinander vergleichen zu können - und tat dies auch im Interview mit der 'Welt am Sonntag': "Bei uns gab zu 90 Prozent das reine Talent den Ausschlag, dazu kamen zehn Prozent Denkvermögen. Niki (Lauda; Anm. d. Red.) hatte ein bisschen weniger Talent, war aber ein kluger Kopf. Heute ist alles sehr analytisch - die Computergeneration eben. Es ist alles programmiert in den Rennwagen und in der Garage", sagte er.#w1#
"Bevor ein Fahrer herausfährt, sagen ihm die Mechaniker, welche Rundenzeiten er fahren wird - und die stimmen! Ich glaube, dass auch Räikkönen, Alonso und Schumacher das gleiche Vergnügen am Rennfahren haben wie wir damals, nur anders. Deren Genuss ist es, eine perfekte Runde hinzulegen. Unser Genuss bestand im Wettbewerb, dem Kräftemessen untereinander. Rundenzeiten haben mich null interessiert. Es ging nur um die Zweikämpfe", erinnerte sich der 57-Jährige
Schade findet Rosberg, dass die Bedeutung des Fahrers immer weiter zurückgegangen ist: "Damals stand der Fahrer mehr im Mittelpunkt. Er hatte etwa 20 Leute um sich herum, heute sind es 70. Es gab keine Traktionskontrolle, keine Daten und Sensoren. Der einzige Datenträger warst du. Die Mechaniker haben gespannt gewartet, bis du aus dem Wagen geklettert bist und ihnen erzählt hast, was da draußen los war", gab er zu Protokoll.

