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Rosberg: Mein Vater ist ein großartiger Manager
Der jüngste Formel-1-Fahrer der Saison 2006 über seine gute und weit reichende, jedoch nicht immer einfache Beziehung zu seinem Vater
(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg ist 2006 der jüngste Formel-1-Stammpilot. Der Name Rosberg wird dabei unweigerlich mit seinem Vater und Manager Keke, früher selbst Formel-1-Weltmeister, verknüpft. Rosberg jun. sieht darin jedoch mehr Vorteile als Nachteile. Überhaupt scheint er mit seinem Vater ein gutes Team zu bilden, wie er gegenüber dem 'Guardian' erläuterte.

© xpb.cc
Nico Rosberg ist in dieser Saison der jüngste Formel-1-Pilot
"Es hat mir viele Türen geöffnet und mir eine Menge an Möglichkeiten geboten, weil die Leute sehen wollen, ob ich die gleichen Fähigkeiten wie mein Vater habe", äußerte sich der 20-Jährige zu den Chancen durch die Bekanntheit seines Vaters. "Deshalb bin ich dafür dankbar." Allerdings bringe dies auch ständige Fragen über seinen Vater mit sich, weshalb es auch eine Last sein könne: "Ich muss einfach akzeptieren, dass er vor mir schon Champion war."#w1#
Rosberg gehört zu einer ganzen Generation an Rennfahrern, deren Väter bereits im Rennsport aktiv waren: Markus Winkelhock, Nelson Piquet jun. und Mathias Lauda befinden sich in mehr oder weniger ähnlichen Situationen, in denen sie aus dem Schatten ihrer Väter heraustreten wollen und mit Vor- und Nachteilen ihrer Namen leben müssen.
Gute Beziehung zu Vater Keke Rosberg
Rosberg verbindet dabei mit seinem Vater jedoch noch weit mehr als der Name und die Tatsache, dass er bei Williams für das Team an den Start geht, mit dem Keke seinen WM-Titel errungen hat: "Obwohl es schwierig ist, weiß ich, dass er auf jeden Fall der beste Manager für mich ist", begründet der 20-Jährige die Wahl seines Vaters als sein Manager. "Ich vertraue ihm komplett, aber er wäre für jeden Fahrer großartig. Man muss sich ja nur anschauen, was er für Mika Hakkinen geleistet hat, als dieser die WM gewann. Mein Vater ist ein großartiger Manager. Er ist nicht nur kompetent - er ist sehr clever", lobt er seinen Vater weiter.
Ihre Beziehung beschreibt Rosberg dann auch als "sehr gut - aber klaustrophobisch. Wir sind beide sehr schwierige Menschen. Ich würde sagen vor allem er! Deshalb diskutieren wir eine Menge, aber wir schreien uns nicht an. Das sind keine großen Streits."
Die Nationalität teilt Nico übrigens nicht mit seinem finnischen Vater. Geboren ist er in Deutschland, und er nahm die Nationalität seiner ebenfalls deutschen Mutter an. Aufgewachsen ist er allerdings in Monaco, jetzt lebt er in Österreich; er spricht fließend Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch, weshalb er sich nicht so ganz sicher bei seiner Nationalität ist: "In meinem Pass steht, dass ich Deutscher bin, aber das ist hauptsächlich, weil wir zuhause Deutsch sprechen und deutsches Fernsehen schauen. Die Menschen in Finnland haben mich wegen meines Vaters aber auch angenommen."
Mit Gelassenheit in die Formel 1
Nach seinem Titel in der GP2 in der vergangenen Saison sieht Rosberg die Formel 1 nun als logischen nächsten Karriereschritt: "Am Ende des Jahres war ich sehr dominant, deshalb ist es jetzt Zeit, eine Stufe höher zu steigen." Daher freue er sich nun auf das erste Rennwochenende in Bahrain. An die Strecke in Manama hat er dabei gute Erinnerungen, immerhin konnte er letztes Jahr die GP2-Meisterschaft an selber Stelle zu seinen Gunsten entscheiden.
Kurz vor seinem ersten Auftritt in der Königsklasse sei er daher relativ entspannt, wie er gegenüber 'Eurosport' erklärte: "Nach Abschluss der Tests in der vergangenen Woche habe ich schon eine gewisse Aufregung oder Anspannung verspürt. Mittlerweile bin ich aber wieder recht gelassen." Sein Rezept für diese Lockerheit sei, dass er sich einfach einzureden versucht, "dass es auch nur eine Klasse höher ist als die GP2, die ich im vergangenen Jahr gewonnen habe." Als größte Herausforderung in der Formel 1 sieht der 20-Jährige es an, "alles zu bewältigen, was auf einen zukommt. Das ist so viel, ein Wahnsinn. Ein Termin folgt dem anderen, aber ich mache das gerne."
Ganz im Stil seiner Professionalität hält sich der sympathische Deutsche auch mit der Formulierung von klaren Zielen zurück: "Der Einstieg in die Formel 1 ist nicht einfach. Ich werde sicherlich auch ein paar Fehler machen. Persönlich lege ich die Messlatte immer noch ein bisschen höher als die Öffentlichkeit. Platzierungsziele will aber ich nicht vorgeben."
So bestreitet Nico Rosberg zusammen mit seinem Vater seinen eigenen Karriereweg. Auf eine weitere Gemeinsamkeit in ihren Rennkarrieren hoffen Vater und Sohn Rosberg in der Zukunft jedoch, wie Nico abschließend im 'Guardian' erklärte: "Die Hoffnung, dass ich eines Tages das schaffen könnte, was er auch geschafft hat, und einen Weltmeistertitel erringe."

