Wie ein Schweizer Uhrwerk: Sauber erkennt Formstabilität
Während Perez noch darauf schielt, in einem Regenrennen Rang fünf in der Konstrukteurs-WM zu sichern, lobt Teamchefin Kaltenborn die Entwicklungsarbeit
(Motorsport-Total.com) - Seine Abschiedsvorstellung bei Sauber hätte sich Sergio Perez wohl etwas glamouröser vorgestellt: Im Qualifying zum Brasilien-Grand-Prix in Sao Paulo am Samstag landete der Mexikaner nur auf Rang 13. Doch was nicht ist, kann ja noch werden, findet Perez und hat bei den Azteken-Göttern offenbar vorgefühlt: "Ich bin optimistisch für morgen. Sollte es regnen, können wir ziemlich konkurrenzfähig sein", blickt Perez voraus und lanciert eine Kampfansage: "Morgen haben wir nichts zu verlieren."

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Sergio Perez: EIn Platz vor Ferrari ist in Brasilien noch ein Traum Zoom
Die Schweizer könnten aber alles gewinnen, findet Perez, der schon in Malaysia bei widrigen Bedingungen brillierte. "Wir werden es darauf ankommen lassen und versuchen, viele Punkte zu holen", kündigt der künftige McLaren-Pilot an. Perez hofft darauf, dass Sauber wie so oft in der Saison eine Formsteigerung am Sonntag erfährt: "Mit dem Potenzial des Autos und unserem Tempo in den Rennen erwarte ich von mir selbst die Top 10." Er werde alles versuchen, um Mercedes in der Konstrukteurs-WM noch abzufangen.
Sauber hatte viele Probleme
Trotz seiner relativen Formschwäche in den vergangenen Grands Prix hat Perez sein Selbstvertrauen nicht eingebüßt und glaubt, dass in Interlagos nach einem Wolkenbruch alles passieren könne: "Wenn es regnet, haben wir einen Vorteil. Da kommt es auf den Fahrer an, man kann überholen." Monisha Kaltenborn bewertet das Qualifying ihres Noch-Schützlings unter den gegebenen Umständen nicht allzu kritisch. "Wir hatten an diesem Wochenende bisher einige Probleme", räumt sie ein.
Die Teamchefin gibt zu bedenken, dass verglichen mit dem Freien Training ein Schritt nach vorne erfolgt sei, der aber nicht ausreiche, um ein besseres Qualifying zu garantieren. "Wir wissen, dass es sehr hart wird, nach vorne zu kommen, aber wir geben nie auf, weil man nie weiß, was passiert", stimmt Kaltenborn Perez zu. Kritische Stimmen, die behaupten, Sauber habe nach einem insgesamt starken Beginn zu einer Talfahrt angesetzt, schenkt sie kein Gehör.
Individuelle Fehler, keine Formschwäche
Die Österreicherin hält dagegen: "Unser letztes großes Paket kam in Suzuka, da lief es dann sehr gut." Kamui Kobyashi fuhr bei seinem Heimrennen immerhin Rang drei ein. "Danach dann nicht mehr so, wie wir uns das erwartet hatten, aber trotzdem haben wir uns verbessert", argumentiert Kaltenborn, die jüngste Misserfolge nicht als generellen Trend betrachtet: "Bei den vergangenen Rennen haben wir unsere Leistung einfach nicht zusammenbekommen - das müssen wir aber schaffen."
Der C31 schien nur auf Strecken mit langsamen Kurven einen Nachteil zu haben. "Daran müssen wir mit Blick auf das kommende Jahr arbeiten", fordert Kaltenborn, die in einer gewissen Formstabilität über die Saisonmitte hinweg ein Gütesiegel erkennt. "Man muss immer sehen, was die Konkurrenten machen - daran wird man gemessen", betont sie. Mercedes zum Beispiel brach komplett ein. Kaltenborn fordert Geduld: "Die Geschichte anderer Teams zeigt, dass es lange dauert, bis man auf einem gewissen Niveau ist."

