• 03.10.2013 13:49

  • von Stefan Ziegler

Wie beim America's Cup: Alonso glaubt an Titelchance

Der Rückstand ist schon groß, doch Fernando Alonso und Ferrari geben nicht auf: Was die Verfolger von Sebastian Vettel von der WM-Situation halten

(Motorsport-Total.com) - Sechs Rennen sind noch zu fahren, sechzig Punkte liegt Fernando Alonso zurück. Rechnerisch ist also noch vieles möglich für den spanischen Ferrari-Piloten. Und genau deshalb will Alonso die Flinte (noch) nicht ins Korn werfen. "Unser Ferrari-Präsident (Luca di Montezemolo; Anm. d. Red.) und ich glauben, es ist noch etwas drin für uns", sagt der zweimalige Weltmeister vor dem Südkorea-Rennen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso und Ferrari kämpfen um ihre Chance in der Fahrer-WM-Wertung Zoom

Der Sport, so Alonso weiter, schreibe seine ganz eigenen Geschichten. Wie beispielsweise erst dieser Tage vor der Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika. "Es ist wie im America's Cup. Das US-amerikanische Team lag bereits 1:8 zurück, hat aber noch 9:8 gewonnen", meint Alonso. Soll heißen: Egal, wie groß der Vorsprung von Vettel ist - der Red-Bull-Pilot kann noch immer abgefangen werden.

Zumindest in der Theorie. Wie aber sieht es in der Praxis aus? "Wir wissen: Es wird sehr schwierig", sagt Alonso. "Wenn du aber in zwei Rennen etwas Glück hast, dann kann sich das Blatt rasch wenden. Wir brauchen jedoch reichlich Glück. Auch das ist uns bewusst. Wir müssen halt realistisch sein. Unter normalen Umständen sind wir nicht schnell genug, um Red Bull zu schlagen."

"Daher brauchen wir in den verbleibenden sechs Rennen immer Glück. Haben wir Glück, dann darf sich jeder sicher sein, dass wir uns das auch zunutze machen", erklärt der aktuelle WM-Zweite. "Wir geben so lange nicht auf, bis wir rechnerisch keine Chance mehr haben. Daher wäre es gut, den Rückstand an diesem Wochenende zu verkürzen, denn unsere Titelchancen sind schon sehr gering."

Vettel hat Alonso und Co. jedenfalls auf der Rechnung. "Man hat es in den vergangenen Rennen gesehen: Wir waren sehr gut. Wären wir aber nicht dagewesen, wäre sofort Ferrari beziehungsweise Fernando dagewesen, um die maximalen Punkte mitzunehmen", hält Vettel fest. "Das zeigt: Wir sind auf einem guten Weg. Es zeigt aber auch: Wenn etwas passiert, die Konkurrenz ist wach und da."

Und deshalb glaube er auch nicht, dass Ferrari die Entwicklung am aktuellen Auto bereits eingestellt hat. "Ich kann mir schwer vorstellen, dass man so offensichtlich die weiße Fahne schwenkt. Ich denke, sie machen nach wie vor weiter", sagt Vettel. Er fährt fort: "Das Beste ist meiner Meinung nach, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren." Und das heißt in diesem Fall: Auf den Grand Prix in Yeongam.