• 25.09.2010 00:08

  • von Stefan Ziegler

Whitmarsh: "Der vielleicht beste WM-Kampf seit Jahren"

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh hat viel Freude an der Saison 2010 und an seinem Fahrerduo - Der Ausgang des Titelkampfes ist nicht vorhersehbar

(Motorsport-Total.com) - Fünf Rennen vor Schluss ist Martin Whitmarsh bester Dinge. Der Teamchef von McLaren-Mercedes sieht seine Mannschaft in beiden Gesamtwertung auf aussichtsreichen Platzierungen rangieren und hat darüber hinaus noch viel Freude an der aktuellen Situation in der Formel 1 - gleich drei Teams duellieren sich in der Endphase des Jahres um die WM-Krone und das Niveau ist ungeheuer hoch.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef)

Martin Whitmarsh hat viel Freude an seinen Piloten und an der Formel-1-WM 2010

Dies schaffe eine äußerst faszinierende Ausgangslage, meint Whitmarsh bei 'Formula1.com'. "In der Formel 1 hatten wir über viele Jahre hinweg derart viele Kontroversen. Ich denke, die Leute langweilen sich an den Geschichten aus dem Fahrerlager. Die Wahrheit ist doch: Wir haben 24 mutige junge Männer, welche die modernsten Autos der Welt fahren. Darüber sollten wir sprechen."#w1#

"Wir haben 2010 vielleicht den besten WM-Kampf seit vielen Jahren. Die TV-Zahlen steigen an, was den Trends in anderen Sportarten widerspricht. Und nach 14 Rennen liegen fünf Fahrer innerhalb der Punkte-Spannweite eines Sieges. Das ist wirklich erstaunlich", gibt Whitmarsh in Asien zu Protokoll. "Wenn jemand nach einer Vorhersage fragt: Ich denke, niemand kann eine Prognose abgeben."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Singapur


"Wer am besten entwickelt, die beste Leistung zeigt und am wenigsten Fehler macht, gewinnt. Das sind die entscheidenden Faktoren", erläutert das Teamoberhaupt von McLaren und fügt im Hinblick auf die Weiterentwicklung hinzu: "Jeder gibt Vollgas und in Singapur sehen wir eine Qualifikation, deren Ausgang wir nicht vorhersagen können." Und McLaren will freilich weit vorne mitmischen.

Dies gelinge dem Rennstall aus Großbritannien in diesem Jahr aber nur, weil das Fahrergespannt ein Quell großer Motivation sei, wie Whitmarsh herausstellt. "Glücklicherweise haben wir zwei Fahrer, die ernsthaft versuchen, sich gegenseitig zu schlagen. Das schafft einen großartigen Teamgeist. Ein solches Umfeld wollen wir stets schaffen - und einen puren Wettbewerb", erläutert Whitmarsh.

"Im vergangenen Jahr habe ich sehr intensiv daran gearbeitet, Kimi Räikkönen zurückzuholen." Martin Whitmarsh

Dafür sollen nach Möglichkeit "die besten verfügbaren Fahrer" verantwortlich zeichnen, sagt der britische Teamchef und gesteht: "Im vergangenen Jahr habe ich zu dieser Zeit sehr intensiv daran gearbeitet, Kimi Räikkönen zurückzuholen. Ich habe viel Respekt für ihn als Weltmeister und halte es für sehr schade, dass er nicht mehr in der Formel 1 unterwegs ist" - der Finne ist nun Rallyepilot.

Doch auch ohne Räikkönen kann sich McLaren auf die Fahnen schreiben, 2010 ausgezeichnet aufgestellt zu sein. Whitmarsh teilt diese Ansicht und beschreibt seine Piloten: "Lewis hat diese rohe, nackte Aggressivität und ist möglicherweise der beste Überholer der Welt. Jenson hat die Erfahrung und ist noch immer unheimlich schnell. Ihnen ist der Wille gemein, den anderen zu besiegen."