Webber trotz Startplatz vier unzufrieden
Obwohl er das Rennen heute aus der zweiten Startreihe aufnehmen wird, ist Mark Webber mit seiner Leistung im Qualifying unzufrieden
(Motorsport-Total.com) - Mark Webber wird den Großen Preis von Kanada aus der zweiten Startreihe in Angriff nehmen. Der Australier fuhr am Samstag in der Qualifikation die viertschnellste Zeit. Was auf den ersten Blick nach einem guten Ergebnis aussieht, sorgte beim 35-Jährigen für Verstimmung. "Q2 war nicht schlecht, aber da geht es nicht um die Startaufstellung. Wir müssen Q3 hinbekommen, was uns nicht gelungen ist. Das war vielleicht unser schwächstes Q3 des gesamten Jahres", sagt Webber. "Die erste Runde war nicht gut, vielleicht hätten wir danach einige Einstellungen ändern sollen."

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Für Mark Webber lief im dritten Abschnitt der Qaulifikation nur wenig nach Plan
Dazu kam noch ein ungewöhnliches technisches Problem. "Beim letzten Run hatten wir ein kleines Problem mit dem hinteren Reifenwärmer, der nicht richtig funktioniert hat, was uns auch nicht geholfen hat." Für ganz vorne hätte es Webbers Meinung nach jedoch nicht gereicht. "Es hätte allerdings nicht für die Pole-Position gereicht, Sebs Runde war großartig. Aber dennoch war es kein gutes Q3."
Probleme bereitet dem Australier in diesem Jahr vor allem die Kombination vor Start und Ziel. "In der letzten Schikane verliere ich Zeit, mit der war ich heute nicht zufrieden, was normalerweise der Fall ist. Ich komme nicht richtig hinein und mache schwache Richtungswechsel." Das ist für Webber völlig neu und daher überraschend. "In den vergangenen Jahren war ich dort richtig stark, aber in diesem Jahr funktioniert es nicht."
"Ich habe schon mit den Jungs darüber gesprochen, wie seltsam das ist. Am Kasino in Monaco war ich richtig schnell, und hier bereitet mir eine kleine Schikane solche Probleme. Aber damit muss ich leben und mich steigern", so Webber, der im Rennen auf eine Besserung des Problems hofft. "Bei einem Longrun, wenn ich in den Rhythmus komme, fühle ich mich wohler. Aber bei einer Runde komme ich dort nicht ans Limit, was frustrierend ist."
Nachdem der Australier in Monaco klar der bessere Red-Bull-Pilot war, scheint in Montreal Teamkollege Sebastian Vettel das bessere Setup gefunden zu haben. "Ja, vielleicht. Er hat im zweiten Teil der Schikanen bessere Traktion", muss Webber eingestehen. Hinzu kommt, dass das DRS des Red Bull für den Kurs in Montreal nicht optimal ist. "Das DRS, so wie wir es einsetzen, hat hier sicherlich noch einige Reserven. Aber dennoch ist Seb mit diesem Auto auf die Pole gefahren. Adrians Stärke war schon immer, ein Auto zu bauen, welches der beste Kompromiss für alle 20 Rennen ist."
Generell sei es nach wie vor schwierig, in der Qualifikation die maximale Leistung aus dem Auto herauszuholen. "Es muss alles zusammenpassen.
Bei der Suche nach der richtigen Rennstrategie tappt der 35-Jährige noch im Dunkeln - was aber nicht nur für ihn gilt. "Das weiß noch niemand in der Boxengasse", sagt Webber. "In Monaco sind wir mit dem superweichen Reifen länger als gedacht gefahren, aber hier kannst du wegen des DRS das Rennen nicht so einfach von der Spitze kontrollieren. Du kannst nicht nur die Reifen schonen. Wir werden nach dem ersten Stint sehen, wo wir mit der Strategie liegen." Die Wettervorhersage, die für das Rennen heiße Temperaturen verkündet, sollte dem Red Bull in die Karten spielen. "Unser Auto fühlt sich besser an, wenn es heiß ist. Wir haben dann mehr Grip", erklärt Webber.

