• 11.05.2012 17:33

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Webber: Reifenfrage entwertet Qualifying nicht

Der Red-Bull-Pilot glaubt, dass die Fans in Barcelona am Samstag ein Wettbewerb um die Sparsamkeit bei den Reifen erwartet

(Motorsport-Total.com) - Rang sieben und rund sieben Zehntelsekunden Rückstand auf den Freitagsschnellsten Jenson Button standen für Mark Webber nach dem Freien Training in Barcelona zu Buche. Für den Australier ein befriedigendes Resultat. "Ich bin ziemlich glücklich", sagt der Red-Bull-Pilot über seine Leistung. "Wir haben viele Kilometer zurückgelegt." Und dann waren da noch einige Ausritte in den Kies: "Einfach unbesonnen", kommentiert Webber.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Sparsamer Australier: Webber weist auf die Wichtigkeit hin, die Reifen zu schonen

Die Konkurrenz schätzt er stark ein: "McLaren ist schnell, Ferrari ist schnell, wir sind schnell und Mercedes steht nicht nur herum. Und Lotus auch nicht", so die Webber-Analyse. Für das Qualifying rechnet er mit einer besonderen Situation. "Natürlich weiß ich, dass wir auf die Strecke gehen, um uns so weit vorne wie möglich zu qualifizieren", stellt Webber klar. "Aber wir haben während des Rennes schon viele Dinge erlebt, die mit den Reifen passiert sind."

Startaufstellung trotzdem wichtig

So ließe die Startaufstellung nur wenig Rückschlüsse auf das Rennergebnis zu - ohne deshalb vernachlässigbar zu sein, glaubt der WM-Dritte. Es sei außerdem sehr schwierig, auf den weichen Reifen eine perfekte Runde auf den Asphalt zu zaubern, berichtet Webber und macht diesen Fakt für die großen teaminternen Unterschiede bei Red Bull und bei McLaren verantwortlich.

Der Qualifikationsschnellste aus dem Vorjahr rechnet damit, dass im dritten Abschnitt am Samstag nur wenig Fahrbetrieb herrschen wird. "Es ist immer angenehm, die Qualifikation mit frischen Reifensätzen in der Hinterhand zu beenden", erklärt er. Die Vorgehensweise sei an jedem Wochenende identisch. "Du willst versuchen, durch alle drei Sessions mit dem minimalsten Reifenverschleiß zu kommen. Da ist dieses Wochenende keine Ausnahme", orakelt Webber.

Reifen schonen am Samstag die erste Devise

Er prognostiziert eine entsprechende Strategie: "Wir könnten einige Fahrer den dritten Qualifikationsabschnitt aussitzen sehen - die, die es gerade so geschafft haben." Sinn und Zweck: Gummi sparen. "Ich bin mir nicht sicher, wie viele Stopps es im Rennen geben wird. Aber die Pneus waren heute Morgen nicht sehr beeindruckend", deutet Webber die befürchtete Kurzlebigkeit der Pirellis an.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Spanien


Während Teamkollege Sebastian Vettel davon spricht, dass Punkte das Wichtigste seien und es diese nur am Sonntag gäbe, schreibt der Australier dem Qualifying einen höheren Stellenwert zu. "Der Sieger ist in den vergangenen Jahren immer einer aus den Top 3 der Startaufstellung ins Rennen gegangen", erinnert er. Webber ist daher überzeugt: "Du musst am Ende der ersten Runde vorne sein."