• 28.09.2009 12:16

  • von Stefan Ziegler

Webber: "Fahren wir hier ein Autorennen?"

Red-Bull-Pilot Mark Webber denkt nicht, dass er sich gegenüber Fernando Alonso einen Vorteil verschafft hat - Unverständnis über Regelauslegung

(Motorsport-Total.com) - Nach einem eher mäßigen Start von der schmutzigen Seite der Strecke musste sich Mark Webber beim Großen Preis von Singapur in Runde eins mit Fernando Alonso auseinander setzen. Bei der Anfahrt zu Kurve sieben verteidigte Alonso die innere Linie, doch beide Piloten schossen über den Kerb hinaus. Webber blieb auf dem Gas und schnappte sich Alonso - aber nicht im Sinne der Regeln.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber hatte erst Überholstress, dann rutschte er mit seinem RB5 vom Kurs

Weil auch Timo Glock die Gunst der Stunde nutzte, und an Alonso vorbeiging, stand Webber auf einmal vor einem großen Problem: Er hatte sich nicht ganz regelkonform an seinem spanischen Rivalen vorbeigedrückt und musste die Position nun wieder abtreten - Glock war dabei buchstäblich der lachende Dritte, der durch diese Aktion sowohl Alonso als auch Webber überholen konnte.#w1#

Red-Bull-Pilot Webber schied wenig später mit Bremsdefekt aus, konnte sich aber trotzdem nicht mit dieser Situation arrangieren: "Fahren wir hier ein Autorennen?", so der aufgebrachte Australier nach dem Grand Prix. "Fernando hat so spät gebremst, dass mir klar war: Der schafft nie den Scheitelpunkt der Kurve. Ich musste außen über den Randstein ausweichen, sonst wären wir zusammengekracht."

"Wenn ich ihn dann außen überhole, kann man mich doch nicht bestrafen. Ich bin ja einen weiteren Weg als auf der Rennlinie gefahren. Wo war da mein Vorteil?", wird Webber von 'Auto Motor und Sport' zitiert. "Jeder weiß, wie wichtig die erste Runde ist. Da musst du dich so gut wie möglich positionieren, weil das Überholen danach fast unmöglich ist", erläutert der 33-Jährige.

"Die Sportkommissare sollten froh sein, dass es ein bisschen Action gibt. Ich habe nichts anderes gemacht als Räikkönen in der La Source in Spa", verweist Webber auf ein ähnliches Manöver des Ferrari-Piloten, das diesem schlussendlich den Weg zum Sieg ebnete. "Er hat nach dem Start auch außerhalb der Strecke überholt", sagt Webber. Aber Räikkönen sah anschließend halt auch das Ziel...