• 13.06.2011 12:09

Webber: "Das war wirklich auf Messers Schneide"

Mark Webber über sein aufregendes Rennen, in dem er sich den Weg durch das Feld bahnen musste und schlussendlich Dritter wurde

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du warst der Erste, der auf Trockenreifen gewechselt ist, und du hattest am Ende einen unglaublichen Kampf mit Michael Schumacher und Jenson Button."
Mark Webber: "Ja, ich musste das Ding etwas von hinten aufrollen. Es war sehr schwierig, einige der Jungs zu überholen, als es eine trockene Linie gab. Man hat dann so wenig Platz, um sich innen neben die Leute zu setzen. Natürlich gibt es die erfahrenen Jungs wie Michael und Nick Heidfeld, die genau wissen, was sie tun."

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Jenson Button

Mark Webber hatte keine Chance, sich gegen Button zur Wehr zu setzen

"Ich war glücklich, dass alle erst in der Runde darauf wechselten, denn ich dachte, dass sie es gleich tun würden. Diese zwei Runden reichten aus, um mich wieder in das Spiel um das Podium zu bekommen ich hatte dann einen ziemlich guten Kampf mit Michael."

"Es war erneut schwierig, da wir beide dasselbe Stück der Strecke wollten, als wir in den Bremspunkt der Schikane kamen. Dann kam Button, der wirklich flog, und wir versuchten alle so fair wie möglich zu sein. Ich überholte Michael durch die Schikane, musste diese Position also wieder zurück geben."

"Schlussendlich sind das alles Ergebnisse, die wir heute alle verdienen. Jenson fuhr ein großartiges Rennen. Sebastian leistete phänomenale Arbeit, aber natürlich ist es schnell passiert, dass man sich unter diesen Bedingungen einen Fehler erlaubt. Ich denke, dass der dritte Rang das Maximum war, das ich heute nach der ersten Runde mit Lewis erreichen konnte."

Frage: " Für dich ging es hier heute direkt in der zweiten Kurve rund..."
Webber: "Ja, ich denke, dass Lewis dachte, dass die karierte Flagge in der dritten Kurve ist. Wir berührten uns. Ich versuchte, ihm etwas Raum zu geben. Ich weiß, dass es schnell passiert ist, dass man jemanden berührt, aber ich denke, dass es etwas früh im Rennen war. Ich verlor aus diesem Grund eine Menge Positionen. Ich schaffte es, alle zurück zu erobern, und dann entschieden wir uns, an die Box zu kommen, um einen weiteren Satz Regenreifen aufzuziehen, bevor das Rennen unterbrochen wurde."

"Kobayashi und die beiden Renault sowie di Resta - jene Jungs, die ich schon überholt hatte - konnten mich dann überholen, weil sie den Boxenstopp nicht brauchten, während der Unterbrechung einen neuen Satz Reifen aufziehen konnten. Ich musste mir diese Jungs also wieder zurückholen, was nicht allzu schlecht war."

"Aber sobald eine trockene Linie auftaucht, ist es tatsächlich schwierig, Überholmanöver durchzuführen, denn es gibt nicht viel Platz, um sich nach innen zu setzen. Dann riskierte ich etwas und zog Trockenreifen auf. Das war wirklich auf Messers Schneide. Ich wusste, dass Teile der Strecke zunächst schwierig sein würden, und wenn man auf das Gras kommt, ist natürlich alles vorbei. Aber das funktionierte für mich ganz gut, ich gewann dadurch ein paar Sekunden."

"Dann tauchte ich am Heck von Michael auf, und wir hatten einen ordentlichen Kampf. Wir versuchten, diese trockene Linie in der letzten Schikane zu erwischen. Schlussendlich schnappte ich ihn mir, aber dann kam Jenson. Er war sehr, sehr, sehr schnell, und ich denke, dass er mich schlussendlich überholt hätte, selbst wenn ich Michael früher geschnappt hätte."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Kanada, Sonntag


"Es war heute ein Leichtes, in der Mauer zu landen, sich einen Fehler zu erlauben. Es war sehr befriedigend, hier zu sein. Es war für uns alle ein sehr herausforderndes Rennen. Es gab wechselhafte Bedingungen, und natürlich hier und da etwas Stress, eine schlechte Sicht - die ganze Palette."

"Heute musste man alles geben, es war für uns ein hartes Rennen. Natürlich ist es Jensons Tag, er hat den Sieg verdient. Wir haben für das Team in der Konstrukteurswertung großartige Punkte geholt. Ich bin mir sicher, dass es für die Fans zuhause ein Rennen war, das schön anzuschauen war, aber wir haben heute ein paar graue Haare bekommen."

Frage: "Waren in deinen Augen alle Safety-Car-Phasen und die Unterbrechung des Rennens in Ordnung?"
Webber: "Ich denke, dass sie ein großes Lob verdienen. Wenn sie es nicht richtig hinbekommen, dann killt sie jeder, aber heute haben sie es perfekt hinbekommen. Sie wurstelten nicht herum, leisteten für uns alle sehr gute Arbeit. Sie hatten für das Verhalten des Autos ein sehr gutes Gefühl, die Jungs haben sehr gute Arbeit geleistet, haben uns heute geholfen. Und dennoch hatten wir ein gutes Rennen. Sie haben also gute Arbeit geleistet."