• 13.04.2005 13:03

Was plant Midland F1?

Mit der Jordan-Übernahme ist der Formel-1-Platz gesichert, doch einige Entscheidungen für die Zukunft von Midland F1 stehen noch aus

(Motorsport-Total.com) - Durch die Übernahme des Jordan-Rennstalls stieg Midland-Chef Alexander Shnaider ein Jahr früher in die Formel 1 ein als zunächst geplant. Doch bislang scheint das Unternehmen Formel 1 auf Sparflamme zu köcheln. Das Material von Narain Karthikeyan und Tiago Monteiro ist nicht das beste, doch auch umfangreiche Testfahrten waren bisher Mangelware.

Titel-Bild zur News: Trevor Carlin

Trevor Carlin hat den Wunsch, Jordan wieder nach vorn zu bringen

Die Pläne des Teams sind dennoch ehrgeizig. "Am schwierigsten für mich ist, einzusehen, dass wir aus bekannten Gründen kurzfristig nur um die Startplätze 17 und 18 kämpfen", erklärte Jordans Sportlicher Direktor Trevor Carlin gegenüber 'motorsport.com'. "Wir werden viel Zeit und Anstrengung brauchen, um nach vorn zu kommen, aber ich habe diesen Wunsch. Ich bin nicht gerne Letzter."#w1#

"Das Jordan-Team zu übernehmen, hat uns eine großartige Plattform gegeben und uns zwei Jahre Arbeit erspart", fuhr er fort. Doch noch heißt das Team Jordan, die Autos fahren im gewohnten Gelb und werden weiterhin in Silverstone gebaut. Dies alles wird sich ändern, denn das Auto für 2006 soll bei Dallara entstehen und in den russischen Nationalfarben Blau, Rot und Weiß an den Start gehen.

"Alex Shnaider nimmt seine Investition in die Formel 1 sehr ernst", erklärte Carlin. "Er ist bereit, in das Team zu investieren, aber er möchte einen Gegenwert für sein Geld. Er möchte, dass Midland F1 erfolgreich ist und Sponsoren gewinnen kann." Doch die Lage innerhalb des Teams könnte entspannter sein.

Da das neue Auto bei Dallara entstehen wird, bangen die Angestellten in Silverstone um ihren Arbeitsplatz. Immerhin soll nun die Getriebeentwicklung offenbar weiter in England bleiben. Zudem scheint Shnaider sich voll auf das Jahr 2006 zu konzentrieren, denn Weiterentwicklungen der EJ15-Boliden sind derzeit nur spärlich vorhanden.

Mit den Fahrern scheint man aber keine schlechte Wahl getroffen zu haben. "Narain hat sich sehr schnell angepasst und kann nun von Anfang an eine hohe Pace gehen", so Carlin. "Tiago ist dagegen etwas vorsichtiger, er baut sich langsam auf. Am Ende fahren sie aber ähnliche Rundenzeiten. Ich bin sicher, dass sie auf Strecken, die sie bereits kennen, noch mehr aus sich selbst und dem Auto herausholen können."