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Warum die Unterboden-Änderungen für 2021 nach hinten losgehen könnten
Mit Änderungen am Unterboden will die Formel 1 dafür sorgen, dass die Autos 2021 weniger Abtrieb haben - Im schlimmsten Fall könnte aber das Gegenteil passieren
(Motorsport-Total.com) - Zur Formel-1-Saison 2021 bleiben die Regeln größtenteils stabil und die Entwicklung der Boliden wird weitgehend eingefroren. Es gibt allerdings einen Bereich, an dem die Teams arbeiten müssen. Die FIA schreibt zum kommenden Jahr Änderungen am Unterboden vor, damit die Autos rund zehn Prozent ihres Abtriebs verlieren.
© Camille De Bastiani
Der Direktvergleich: So sieht der Unterboden 2020 und 2021 aus Zoom
Hintergrund sind die Reifen. Bei Pirelli befürchtet man, dass die 2019er-Pneus, die auch 2021 zum Einsatz kommen sollen, den Kräften nicht mehr standhalten könnten, wenn die Teams in den kommenden Monaten noch mehr Abtrieb finden. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die geplanten Änderungen langfristig den gewünschten Effekt haben werden.
Denn die Designer werden nun nach Möglichkeiten suchen, den verlorenen Abtrieb in anderen Bereichen zurückzugewinnen. Durch die Regeländerungen wird man den Abtrieb mit Sicherheit zunächst einmal reduzieren. Doch durch die neuen Regeln fördert man nun möglicherweise andere Entwicklungen, die man nicht kontrollieren kann.
© Giorgio Piola
Noch einmal einzeln: So sieht der Unterboden 2020 aus ... Zoom
Weil es die großen Änderungen am hinteren Teil des Unterbodens gibt, wird es ohne Frage auch Anpassungen am vorderen Teil, an den Bargeboards und anderen Teilen des Autos geben, die von den Regeländerungen nicht betroffen sind. Es wird erwartet, dass die Teams die verlorenen zehn Prozent bereits beim ersten Rennen 2021 wieder reingeholt haben werden.
Das Problem: Entwicklungen dieser Art kosten eine Menge Geld, und eigentlich möchte die Formel 1 aktuell alles vermeiden, was mit großen Kosten verbunden ist. Doppelt bitter ist das, weil die teuren Lösungen - wie auch immer sie letztendlich aussehen werden - nur ein Jahr lang zum Einsatz kommen. Denn ab 2022 gibt es ein komplett neues Reglement.
© Giorgio Piola
... und so wird er nach den Änderungen für 2021 aussehen Zoom
Eine günstigere Lösung wäre es vermutlich gewesen, die Möglichkeiten einzuschränken, was man im Umfeld des Unterbodens ändern kann. So hätte man vielleicht nicht die gewünschten zehn Prozent erreicht, im Umkehrschluss hätte man dafür aber auch weniger Geld ausgeben müssen, um die Verluste mit Änderungen in anderen Bereichen wieder auszugleichen.
Zudem ist mit den aktuellen Änderungen zwar garantiert, dass es zunächst weniger Abtrieb geben wird. Nicht sicher ist dagegen, dass die neuen Regeln keine Konsequenzen haben werden, die aktuell noch niemand abschätzen kann, und die letztendlich sogar dazu führen, dass die Boliden durch einige Änderungen sogar mehr Abtrieb als vorher haben werden.
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