Von Montreal nach Baku: Logistik-Teams am Limit

Back to back, Jetlag, kaum Zeit für den Aufbau der Boxen in einer neuen Formel-1-Stadt: Die Mitarbeiter der Teams sind diese Woche voll am Limit

(Motorsport-Total.com) - Nur vier Tage nach dem Grand Prix von Kanada geht die Formel-1-WM 2016 in Aserbaidschan mit dem Medien-Donnerstag in Baku weiter. Wegen der großen Distanz zwischen den beiden Austragungsorten und der extrem kurzen Pause dazwischen ist diese Reise eine der größten logistischen Herausforderungen, die die Teams jemals meistern mussten.

Titel-Bild zur News: Logistik in der Formel 1: Zusammenpacken im Paddock

Die Logistik-Teams der Formel 1 sind diese Woche hart am Limit Zoom

"Das größte Problem ist die Luftfracht nach Baku", erklärt Gerard O'Reilly, Logistikmanager des Red-Bull-Teams, "denn es ist ein langer Flug und Baku ist Montreal um acht Stunden voraus, sodass wir so schon mal wertvolle Zeit verlieren. Wir wollen am Sonntag um Mitternacht in Montreal alles zusammengepackt haben, um für den Flug am Montagnachmittag bereit zu sein. Die Luftfracht kommt dann am Dienstag in Baku an."

"Die Seefracht ist schon dort, denn die haben wir direkt aus Sotschi weitergeschickt", sagt er. "Das ist vor allem Material für den Aufbau der Box. Zwei unserer Jungs sind schon am Donnerstag aus Großbritannien hingeflogen, um gleich mit der Arbeit in Baku zu beginnen. Das ist heutzutage übrigens Standardprozedur. Bei den direkt aufeinanderfolgenden Überseerennen schicken wir immer eine Crew frühzeitig zum zweiten Event."

"Vom Personal werden ein paar Jungs für ein paar Tage nach England zurückfliegen, aber der Rest von uns fliegt am Montag direkt mit einem Charter nach Baku. Wir landen am Dienstag um 8:30 Uhr, fahren ins Hotel, gehen schnell unter die Dusche und fahren direkt an die Strecke weiter. Viele von uns werden sich das nicht antun - vielleicht sechs Jungs oder so, um zu sehen, wie es läuft, und um sicherzustellen, dass die IT-Infrastruktur funktioniert", so O'Reilly.


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"Bei einem normalen Europarennen haben wir die Box in der Regel am Dienstagnachmittag aufgebaut und die Jungs kommen dann am Mittwoch um 9:00 Uhr morgens wieder zur Arbeit. In Baku wird das kaum anders sein. Etwa 20 Jungs werden am Mittwoch um 6:00 Uhr morgens da sein, um alles fertig aufzubauen, und der Rest kommt dann gegen 9:00 Uhr nach. Danach wird es ein normaler Mittwoch sein, mit dem Aufbau der Autos am Donnerstag."

Aber: "Ich glaube sehr wohl, dass das für die Menschen eine harte Nummer ist, denn der Jetlag wird an uns allen nagen. In so kurzer Zeit von minus fünf auf plus drei Stunden zu wechseln, ist eine Riesenherausforderung für den Körper, aber irgendjemand muss es ja machen. Wir werden das hinkriegen. Hoffentlich stellen wir uns dann am Donnerstagmorgen die Frage, warum wir im Vorhinein so einen Wirbel darum gemacht haben..."